Die Klimainitiative Letzte Generation legt ihren Namen ab und will bald unter einem neuen Namen weitermachen. Carla Hinrichs, Mitgründerin und Sprecherin der Gruppe, begründet dies in einem «Spiegel»-Gespräch mit dem schnellen Fortschreiten der Erderwärmung.
«Die Lage eskaliert vor unseren Augen. Und weil wir also nicht mehr sicher die letzte Generation vor den Kipppunkten sind, werden wir uns auch nicht mehr so nennen. Wir lassen den Namen hinter uns. Wir sind nicht mehr die Letzte Generation», so Hinrichs. «Aus den Strukturen der Letzten Generation wird etwas Neues entstehen, etwas Grosses.» Die Gruppe werde sich nicht auflösen, auch Proteste werde es noch geben.
Blockaden vor Autos, Flughäfen und Strassen seien zunächst einmal «nicht mehr unser Fokus», sagte Hinrichs. Sei bisher das Mantra gewesen: «Wer nicht stört, wird nicht gehört», so werde sich das nun ändern. «Wir müssen uns nicht mehr an jeden Abendbrottisch kämpfen.»
Auf Krisen vorbereiten
Stattdessen will die Gruppe Hinrichs zufolge unter ihrem neuen Namen «Verbindungen herstellen» und sich «auf die kommenden Krisen vorbereiten». Es gehe um «gegenseitige Absicherung, um soziale Gerechtigkeit und Zusammenhalt», sagte Hinrichs.
Zudem sei es das Ziel der Aktivistinnen und Aktivisten, «in kritischen Momenten Tausende Menschen auf die Strasse zu bringen, die für ein friedliches, demokratisches System einstehen». Wie der neue Name der Bewegung lauten soll, sagte Hinrichs nicht. Es gebe «konkrete Überlegungen dazu».
Über die bisherigen Aktionen der Letzten Generation sagte Hinrichs: «Wir haben getan, woran wir glauben. Ich kann mich gut im Spiegel anschauen und würde immer verteidigen, was wir getan haben.»