Die SRG hat per Ende Jahr 2024 die Ausstrahlung ihrer Radiosender komplett von UKW auf DAB umgestellt. Das hat zu einem deutlichen Hörer-Rückgang geführt: In den ersten beiden Januarwochen verloren die drei grossen deutschsprachigen Sender SRF 1, SRF 2 und SRF 3 fast eine halbe Million Hörer. Besonders betroffen ist SRF 1 mit einem Verlust von 255'300 Zuhörern. Insgesamt sank die Netto-Tagesreichweite um 23,5 Prozent.
Die SRG hatte die UKW-Abschaltung ursprünglich für Ende 2026 geplant, zog diesen Schritt jedoch vor. Die Entscheidung stiess auf Kritik, da laut einer Studie des Bundesamts für Kommunikation noch immer 33 Prozent der Schweizer Bevölkerung UKW nutzen, insbesondere im Auto. Kritiker werfen der SRG vor, die Bedeutung der Ultrakurzwelle zu unterschätzen.
Roger Schawinski, Betreiber von Radio 1, ist ein prominenter Kritiker der UKW-Abschaltung. Er sieht sich durch die aktuellen Hörerzahlen bestätigt und plant, gegen das UKW-Verbot für Privatradios juristisch vorzugehen, wie er dem «Tages-Anzeiger» erzählt.
«Das schweizweit grösste mediale Eigengoal»
Schawinski argumentiert: «Es handelt sich um das schweizweit grösste mediale Eigengoal aller Zeiten – mutwillig selbst verschuldet durch die SRG.»
Während die SRF-Sender Hörer verlieren, verzeichnen einige Privatradios Zuwächse. Radio 1 konnte seine Hörerzahl um 50 Prozent auf 113'000 steigern. Auch Radio Pilatus und Radio 24 profitierten mit Zuwächsen von 20 beziehungsweise 16 Prozent. Diese Sender senden weiterhin über UKW und ziehen damit Hörer an, die keine DAB- oder Internetradio-Geräte nutzen.
Die SRG rechtfertigt die UKW-Abschaltung mit der geringen Nutzung dieser Technologie und den hohen Betriebskosten der Sendeanlagen. Die frei werdenden Mittel sollen in journalistische Inhalte investiert werden. Dennoch bleibt die Diskussion um die Zukunft des Radios in der Schweiz lebhaft, insbesondere angesichts der unterschiedlichen Entwicklungen bei SRF und den Privatradios.
Der Redaktor hat diesen Artikel mithilfe von KI geschrieben.