Drohnenangriffe beunruhigen Kreml«Die Gefahr existiert, sie ist offensichtlich»
SDA, gbi
1.8.2023 - 12:36
Der Kreml zeigt nach dem Drohnenangriff auf ein Hochhaus in Moskau auf das Verteidigungsministerium: Dieses müsse Schutzmassnahmen ergreifen. Ob ein lückenloser Schutz überhaupt gelingen kann, ist fraglich.
Keystone-SDA, SDA, gbi
01.08.2023, 12:36
01.08.2023, 14:25
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Nachdem eine Drohne die Glasfront eines Moskauer Hochhauses schwer beschädigt hat, zeigt sich Kremlsprecher Dmitri Peskow besorgt.
Zugleich stellt er klar, dass das Verteidigungsministerium jetzt in der Pflicht stehe, die Schutzmassnahmen zu erhöhen.
Ob sich solche Drohnenschläge überhaupt komplett verhindern lassen, dahinter setzt ein Experte in der Ukraine ein Fragezeichen.
«Die Gefahr existiert, sie ist offensichtlich, Massnahmen werden ergriffen», sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow nach Angaben russischer Nachrichtenagenturen am Dienstag. Er kommentierte damit den neuesten Drohnenangriff auf die russische Hauptstadt Moskau.
Wie schon am Sonntag war eine feindliche Drohne in denselben Glasturm des Wolkenkratzerviertels Moskwa City gesteuert worden. Das Glas an der Fassade wurde laut Bürgermeister Sergej Sobjanin auf einer Fläche von 150 Quadratmetern zerstört. Verletzt wurde niemand.
Peskow verwies an die Zuständigkeit des Verteidigungsministeriums, für den Schutz der Hauptstadt zu sorgen. Am Vortag hatte er die Attacken noch als einen «Akt der Verzweiflung» der Ukraine bezeichnet, weil es dem Land an militärischen Erfolgen bei der Gegenoffensive fehle. Nun reagierte es kleinlaut.
Aussenministerium zieht Vergleich zu 9/11
Dagegen warf die Sprecherin des russischen Aussenministeriums, Maria Sacharowa, der ukrainischen Führung Methoden wie bei internationalen Terrororganisationen vor. Sie verglich die Schäden in Moskau mit dem Terroranschlag auf das World Trade Center in New York 2021. Dort habe es zwar – anders als jetzt in Moskau – viele Todesopfer gegeben, sagte Sacharowa. «Aber die Methode ist doch die gleiche», behauptete sie im Youtube-Kanal SolovievLive.
Auch in Moskau sei ein ziviles Gebäude mit Büros ohne Verbindung zum Militär gewählt worden. «Und dieses Bild ... als ob sich das wiederholt», meinte sie.
Es handle sich um «extremistische und faschistische Methoden», schimpfte Sacharowa. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj versuche so, von den USA als «Sponsor des Terrorismus» noch mehr militärische Hilfe zu erpressen. Offiziell eingestanden hat Kiew die Drohnenattacken nicht.
Experte: Attacke für Kreml «unfassbar schmerzhaft»
In der Ukraine meinte der Experte Iwan Stupak, der viele Jahre für den Geheimdienst SBU gearbeitet hatte, das russische Abwehrsystem könne solche Angriffe nicht abwehren. «Die Attacken gegen Moskwa City gelten für den Kreml als unfassbar schmerzhaft, weil das die Unfähigkeit zeigt, das Herz der Hauptstadt zu schützen», sagte er im staatlichen Fernsehen.
Russland meldet erneut Drohnenangriff auf Moskau
Das russische Verteidigungsministerium teilte auf Telegram mit, man habe einen «versuchten Terrorangriff des Kiewer Regimes» vereitelt. Laut Moskaus Bürgermeister Sobjanin wurde dasselbe Hochhaus getroffen, das bereits am Sonntag bei einem Drohnena
01.08.2023
Die Flugobjekte könnten unbemerkt operieren und hätten ganz konkrete Ziele, nämlich die Fenster, getroffen, sagte Stupak. Am Sonntag war ein Büro des Digitalisierungsministeriums betroffen. Das sei makellos gelaufen – direkt in den «schwachen Punkt» des Systems von Kremlchef Wladimir Putin, sagte Stupak.
Kreml: Sicherheitsmassnahmen bereits verstärkt
Nach Angaben des Kremlsprechers Peskow vom Vortag wurden die Sicherheitsvorkehrungen wegen der Attacken verstärkt. «Es werden alle möglichen Massnahmen ergriffen, um den Schutz vor der anhaltenden Gefahr terroristischer Schläge seitens des Kiewer Regimes gegen zivile Objekte und gegen bewohnte Gebiete auf dem nötigen Niveau zu organisieren», sagte Peskow. Das betreffe nicht nur Moskau, sondern auch andere Regionen, die solchen Attacken ausgesetzt seien.
Verteidigungsminister Sergej Schoigu hatte am Montag gesagt, dass zusätzliche Vorkehrungen getroffen worden seien, um den Schutz vor Angriffen auf zivile Objekte zu erhöhen. Details nannte er nicht.
Boris Pistorius in Kiew: Der Verteidigungsminister will mit der ukrainischen Regierung über die weitere militärische Unterstützung im Abwehrkampf gegen Russland beraten. O-Ton Boris Pistorius, Verteidigungsminister
«Das sind ein paar Erwartungen und vor allem die Botschaft, aber auch jetzt, eine Woche vor der Übernahme der Amtsgeschäfte durch den amerikanischen Präsidenten Trump noch einmal das deutliche Signal zu setzen, dass wir in Europa, dass die Nato-Partner an der Seite der Ukraine stehen, gerade auch jetzt in der besonders angespannten Situation.»
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