Zu wenig Begnadigungen?Joe Biden hat «mehr Truthähne als Menschen gerettet»
tjnj
26.11.2024
Joe Biden hat während seiner Amtszeit acht Truthähnen das Leben geschenkt. Dass er hingegen keinen zum Tode verurteilten Menschen begnadigt hat, machen ihm nun Aktivist*innen zum Vorwurf.
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26.11.2024, 17:25
26.11.2024, 17:48
Jan-Niklas Jäger
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
US-Präsident Joe Biden hat gemäss einer alten Tradition anlässlich des anstehenden Thanksgiving-Festes zwei Truthähnen das Leben geschenkt.
Dass der noch amtierende Präsident während seiner Amtszeit keinen zum Tode verurteilten Menschen begnadigt hat, ist Aktivist*innen ein Dorn im Auge.
Sie nahmen die Truthahn-Begnadigungen zum Anlass, um darauf aufmerksam zu machen.
Es wird davon ausgegangen, dass die Anzahl der unter Bundesrecht ausgeführten Hinrichtungen unter dem künftigen US-Präsidenten Donald Trump wieder hoch sein wird.
13 der insgesamt 16 seit Wiedereinführung der Todesstrafe auf Bundesebene ausgeführten Exekutionen wurden während Trumps erster Amtszeit vollzogen.
Es ist eine alte Tradition in den Vereinigten Staaten, dass der amtierende Präsident zu Thanksgiving einen oder mehrere Truthähne pardoniert. Joe Biden hat am vergangenen Montag zwei weiteren Tieren so das Leben gerettet. Insgesamt waren es während seiner Amtszeit acht.
Diese Statistik nehmen Aktivist*innen gegen die Todesstrafe nun zum Anlass, um scharf Kritik an dem Demokraten zu üben. «Mehr Truthähne sind in den USA vor Tellern gerettet worden als Menschen vor dem Todestrakt», lautete eine Nachricht der Initiative Prison Policy auf Instagram.
Mehr Exekutionen unter Trump erwartet
Den Zeitpunkt für ihren Protest haben die Aktivist*innen wohl nicht nur wegen Thanksgiving gewählt. Auch die im kommenden Januar beginnende Präsidentschaft von Donald Trump hat eine Rolle gespielt.
Während der ersten Amtszeit des Republikaners wurden 13 Menschen unter Bundesrecht hingerichtet – 16 waren es seit Wiedereinführung der Todesstrafe im Jahr 1976 insgesamt. Die übrigen drei Todesstrafen wurden während der Amtszeit von George W. Bush ausgeführt.
Die Biden-Regierung hat die Ausführung von Hinrichtungen während ihrer Amtszeit vorübergehend ausgesetzt. In Augen der Aktivist*innen ist das nicht gut genug: Wer vorher nicht begnadigt werde, würde mit erhöhter Wahrscheinlichkeit unter Trump hingerichtet werden.
Eine bedingungslose Begnadigung, nach der die Verurteilten freikommen, schwebt der Organisation jedoch nicht vor. Vielmehr sollten die Todesstrafen in lebenslängliche Gefängnisstrafen umgewandelt werden.