Gegen Trumps LügenKapitol-Polizisten unterstützen Joe Biden
AP/tcar
8.7.2024 - 23:55
Drei Polizeibeamte, die beim Sturm auf den US-Kongress am 6. Januar 2021 im Einsatz waren, schalten sich in den Wahlkampf ein. Ihre Mission: Sie wollen nicht, dass Donald Trump mit seinen Lügen durchkommt.
08.07.2024, 23:55
09.07.2024, 15:46
dpa
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
Drei Polizeibeamte, die beim Sturm auf den US-Kongress am 6. Januar 2021 im Einsatz waren, unterstützen US-Präsident Biden.
Die Männer wollen nicht, dass Donald Trump mit seinen Lügen durchkommt.
Gemeinsam mit dem ehemaligen Kapitol-Polizisten Harry Dunn schildern Hodges und Gonell ihren Zuhörerinnen und Zuhörern, was sie am 6. Januar durchmachten.
Aquilino Gonell hat sich weitgehend erholt von den brutalen Angriffen durch Anhänger Donald Trumps am 6. Januar 2021. Aber nicht vollständig. Der rechte Fuss des ehemaligen Polizisten im US-Kapitol wird nach einer Operation noch von Schrauben und einer Metallplatte zusammengehalten, auch seine Schulter ist noch eingeschränkt. Die emotionale Genesung fällt ihm ebenfalls schwer.
Der Besuch Trumps am Sitz der US-Regierung im Juni war für Gonell ein Rückschlag. Der Ex-Präsident sprach von einem «Heldenempfang» durch die republikanischen Abgeordneten, die der Polizist und seine Kollegen 2021 vor den Randalierern beschützt hatten. Und in der vergangenen Woche erklärte Trump in einer Fernsehdebatte fälschlich, viele der Aufständischen – seine Anhänger – seien «von der Polizei hereingeholt» worden.
Gewalt in Washington: Trumps Mob stürmt das Kapitol
In Washington spielen sich am 6. Januar 2021 beispiellose Szenen ab. Nach einer Wutrede von Donald Trump, in der der Präsident seine Lüge von einem Wahlbetrug wiederholte, ziehen Hunderte seiner Anhänger vor das Kapitol.
Bild: Anadolu Agency/Getty Images
Und sie belassen es nicht beim Protest: Hier dringt der Mob durch eine Tür gewaltsam ins Innere des Kapitolgebäudes ein. (6. Januar 2021)
Bild: AFP/Getty Images
Auch Absperrungen und Sicherheitskräfte können die Meute nicht aufhalten. (6. Januar 2021)
Bild: AP Photo/John Minchillo
Beim Sturm aufs Kapitol kommt es zu tumultartigen Szenen. Ein Mitglied des Kongresses wird hier in Sicherheit gebracht. (6. Januar 2021)
Bild: Getty Images
Politiker und Angestellte des Parlaments suchen Schutz vor den aufgebrachten Angreifern. (6. Januar 2021)
Bild: Keystone/AP Photo/Andrew Harnik
Abgeordnete werden von Sicherheitskräften auf der Tribüne des Repräsentantenhauses in Sicherheit gebracht. Einige tragen Gasmasken, da auch Reizgas eingesetzt wird. (6. Januar 2021)
Bild: Andrew Harnik/AP/dpa
Ein Polizist des United States Capitol Police Department versucht einen durch ein eingeworfenes Fenster eindringenden Mann mit Pfefferspray zurückzudrängen. (6. Januar 2021)
Bild: Keystone/EPA/Kevin Dietsch/Pool
Mitglieder der Capitol Police bewachen mit gezogener Waffe einen verbarrikadierten Eingang. (6. Januar 2021)
Bild: Andrew Harnik/AP
Die Anhänger des abgewählten Präsidenten posieren nach ihrem gewaltsamen Eindringen neben der Tür zu den Senatskammern. (6. Januar 2021)
Bild: Keystone/EPA/Jim Lo Scalzo
Das Bild geht um die Welt: Ein Randalierer macht sich im Büro von Nancy Pelosi, der demokratischen Vorsitzenden des US-Repräsentantenhauses, breit. (6. Januar 2021)
Bild: Keystone/EPA/Jim Lo Scalzo
Dieser Mann führt die in den USA schon lange umstrittene Südstaatenflagge mit sich. (6. Januar 2021)
Bild: Keystone/EPA/Jim Lo Scalzo
Die Flagge gilt bis heute als Symbol für Sklaverei und Rassismus. (6. Januar 2021)
Bild: Keystone/EPA/Jim Lo Scalzo
Ein Jahr später ist die Aufarbeitung der Vorgänge noch immer im Gange. Im Repräsentantenhaus, der grossen Parlamentskammer, ermittelt eine Untersuchungskommission. (14. Dezember 2021)
Bild: Keystone
Im Zentrum steht die Frage: Wie eng waren der damalige US-Präsident Donald Trump und sein Umfeld in die Planung und Durchführung des Sturms involviert?
Bild: Evan Vucci/AP/dpa
Trumps Stabschef Mark Meadows (rechts) kam wohl eine Schlüsselrolle zu: So schrieb ihm unter anderem der Präsidentensohn Donald Trump Jr., sein Vater müsse der Gewalt Einhalt gebieten. (2. Oktober 2021)
Bild: EPA/Oliver Contreras / POOL
Derweil wird vielen der Eindringlinge der Prozess gemacht. Der dank seines Schamanen-Looks bekannt gewordene Jacob Chansley beispielsweise wurde zu 41 Monaten Haft verurteilt. (6. Januar 2021)
Bild: AP Photo/Manuel Balce Ceneta
Gewalt in Washington: Trumps Mob stürmt das Kapitol
In Washington spielen sich am 6. Januar 2021 beispiellose Szenen ab. Nach einer Wutrede von Donald Trump, in der der Präsident seine Lüge von einem Wahlbetrug wiederholte, ziehen Hunderte seiner Anhänger vor das Kapitol.
Bild: Anadolu Agency/Getty Images
Und sie belassen es nicht beim Protest: Hier dringt der Mob durch eine Tür gewaltsam ins Innere des Kapitolgebäudes ein. (6. Januar 2021)
Bild: AFP/Getty Images
Auch Absperrungen und Sicherheitskräfte können die Meute nicht aufhalten. (6. Januar 2021)
Bild: AP Photo/John Minchillo
Beim Sturm aufs Kapitol kommt es zu tumultartigen Szenen. Ein Mitglied des Kongresses wird hier in Sicherheit gebracht. (6. Januar 2021)
Bild: Getty Images
Politiker und Angestellte des Parlaments suchen Schutz vor den aufgebrachten Angreifern. (6. Januar 2021)
Bild: Keystone/AP Photo/Andrew Harnik
Abgeordnete werden von Sicherheitskräften auf der Tribüne des Repräsentantenhauses in Sicherheit gebracht. Einige tragen Gasmasken, da auch Reizgas eingesetzt wird. (6. Januar 2021)
Bild: Andrew Harnik/AP/dpa
Ein Polizist des United States Capitol Police Department versucht einen durch ein eingeworfenes Fenster eindringenden Mann mit Pfefferspray zurückzudrängen. (6. Januar 2021)
Bild: Keystone/EPA/Kevin Dietsch/Pool
Mitglieder der Capitol Police bewachen mit gezogener Waffe einen verbarrikadierten Eingang. (6. Januar 2021)
Bild: Andrew Harnik/AP
Die Anhänger des abgewählten Präsidenten posieren nach ihrem gewaltsamen Eindringen neben der Tür zu den Senatskammern. (6. Januar 2021)
Bild: Keystone/EPA/Jim Lo Scalzo
Das Bild geht um die Welt: Ein Randalierer macht sich im Büro von Nancy Pelosi, der demokratischen Vorsitzenden des US-Repräsentantenhauses, breit. (6. Januar 2021)
Bild: Keystone/EPA/Jim Lo Scalzo
Dieser Mann führt die in den USA schon lange umstrittene Südstaatenflagge mit sich. (6. Januar 2021)
Bild: Keystone/EPA/Jim Lo Scalzo
Die Flagge gilt bis heute als Symbol für Sklaverei und Rassismus. (6. Januar 2021)
Bild: Keystone/EPA/Jim Lo Scalzo
Ein Jahr später ist die Aufarbeitung der Vorgänge noch immer im Gange. Im Repräsentantenhaus, der grossen Parlamentskammer, ermittelt eine Untersuchungskommission. (14. Dezember 2021)
Bild: Keystone
Im Zentrum steht die Frage: Wie eng waren der damalige US-Präsident Donald Trump und sein Umfeld in die Planung und Durchführung des Sturms involviert?
Bild: Evan Vucci/AP/dpa
Trumps Stabschef Mark Meadows (rechts) kam wohl eine Schlüsselrolle zu: So schrieb ihm unter anderem der Präsidentensohn Donald Trump Jr., sein Vater müsse der Gewalt Einhalt gebieten. (2. Oktober 2021)
Bild: EPA/Oliver Contreras / POOL
Derweil wird vielen der Eindringlinge der Prozess gemacht. Der dank seines Schamanen-Looks bekannt gewordene Jacob Chansley beispielsweise wurde zu 41 Monaten Haft verurteilt. (6. Januar 2021)
Bild: AP Photo/Manuel Balce Ceneta
Trumps Besuch im Kongress sei ein Trigger für seine Posttraumatische Belastungsstörung gewesen, sagt Gonell, der wegen seiner Verletzungen 2022 in den Ruhestand ging und sich in jüngster Zeit bei Wahlkampfveranstaltungen für Präsident Joe Biden engagiert. «Wir haben das Nötige getan, um die Sicherheit dieser gewählten Amtsträger zu gewährleisten, und anstatt sich auf unsere Seite, die Seite der Beamten zu stellen, haben sie sich auf die Seite einer Person gestellt, die ihr Leben aufs Spiel gesetzt hat.»
Trump hält an Lüge fest
Dreieinhalb Jahre nach dem Sturm auf das Kapitol hält Trump an der Lüge fest, die Wahl sei ihm gestohlen worden. Er versprach, im Fall eines Wahlsiegs seine Anhänger zu begnadigen, die Polizeibeamte schlugen und ins Kapitol einbrachen um die Einsetzung von Biden als Präsident zu verhindern. Um den Falschinformationen entgegenzutreten, arbeiten Gonell und zwei Kollegen, die ebenfalls am 6. Januar 2021 im Dienst waren, mit Bidens Wahlkampfteam zusammen. Sie nehmen an Kundgebungen in umkämpften US-Staaten teil, um sicherzustellen, dass die Wählerinnen und Wähler die Ereignisse von damals nicht vergessen.
Sturm aufs Kapitol: «Ich würde es wieder tun»
Sie strömten zu Tausenden nach Washington, um gegen das Ergebnis der US-Präsidentschaftswahl zu protestieren, die sie immer noch für «manipuliert» halten. Ein Jahr nach dem 6. Januar 2021 erinnern sich drei Teilnehmer an die Ereignisse dieses Tage
03.01.2022
Auch ein Video von Daniel Hodges war an diesem Tag durch die sozialen Medien gegangen. Darin war zu sehen, wie der Polizist zwischen zwei Türen geklemmt wurde. «Ich bin eine lebende Primärquelle zu einem wichtigen Tag in der amerikanischen Geschichte», sagt er. «Das versuche ich zu nutzen, damit die Menschen die Wahrheit von jemandem hören, der vor Ort war.»
Gemeinsam mit dem ehemaligen Kapitol-Polizisten Harry Dunn schildern Hodges und Gonell ihren Zuhörerinnen und Zuhörern, was sie am 6. Januar durchmachten, und versuchen, den Kontrast zwischen Biden und Trump deutlich zu machen. Das ist ein ungewöhnlicher Schritt für Polizeibeamte, die gewohnt sind, ihre politischen Ansichten für sich zu behalten.
Trump als Gefahr für das Land
«Ich bin eigentlich ein introvertierter Mensch und niemand, der gerne zum Mikrofon greift oder ein Publikum sucht», sagt Hodges. «Aber ich bin in dieser einzigartigen Position, in der die Menschen zuhören, was ich zu einem wichtigen Thema sage. Daher fühle ich mich moralisch dazu verpflichtet.» Bei Veranstaltungen in den US-Staaten Wisconsin, Nevada und Arizona in jüngster Zeit bezeichneten die drei Männer Trump als Gefahr für das Land.
«Nach dreieinhalb Jahren geht der Kampf für Demokratie weiter», sagt Dunn kürzlich vor einer Gruppe von Wählerinnen und Wählern in Phoenix in Arizona. «Donald Trump ist immer noch die Bedrohung. Sein gestörtes, egoistisches, obsessives Machtstreben ist der Grund dafür, dass gewaltsame Aufrührer meine Kollegen und mich angegriffen haben.»
Mehr als drei Jahre Haft für «Schamanen» wegen Kapitol-Angriffs
Jake Chansley Anfang Januar gingen die Bilder des «QAnon»-Schamanen Jacob Chansley bei der Erstürmung des US-Kapitols um die Welt. Nun wurde der 34-Jährige mit der Büffelhorn-Fellmütze zu mehr als drei Jahren Haft verurteilt.
17.11.2021
Die Beamten widersprechen auch heftig Trumps Äusserungen in dem TV-Duell. Dort hatte er fälschlicherweise erklärt, es habe sich um eine «relativ kleine» Gruppe von Demonstranten gehandelt, die die Polizei ins Kapitol gelassen habe. Mehr als 1400 Menschen wurden in Zusammenhang mit dem Aufstand angeklagt. In dem Bemühen, weitere Eindringliche aus dem Gebäude fernzuhalten, wurden Polizisten verletzt, einige von ihnen schwer.
US-Wahlen 2024 im Fokus
Amerika wählt am 05. November einen neuen Präsidenten. Aber nicht nur der Präsident, sondern auch 35 Senatssitze, das komplette Repräsentantenhaus sowie elf Gouverneure werden neu gewählt. blue News begleitet die heisse Phase des Duells um das Weisse Haus nicht nur mit dem Blick aus der Schweiz, sondern auch mit Berichten direkt aus den USA.
Patrick Semansky/AP/dpa
Dunn sagt nach der Debatte, die Behauptungen des Expräsidenten seien «ein Schlag ins Gesicht, aber das war von Donald Trump nicht anders zu erwarten». Die drei Polizisten stehen nach eigenen Worten weiter fest hinter Biden, auch wenn dieser für seinen Auftritt in dem Duell stark kritisiert wurde. «Er hätte etwas energischer sein können, aber ich ziehe die Person, die keinen Mob schickt, um mich und meine Kollegen zu töten, der anderen Person vor», sagt Gonell, der im vergangenen Jahr ein Buch über seine Erlebnisse veröffentlichte. «Ich werde an jedem einzelnen Tag an diesen schrecklichen Tag erinnert. Jedes Mal, wenn ich meine Schuhe anziehe, sehe ich meine Narbe.» Gonell war am 6. Januar in einige der schwersten Kämpfe gegen Trump-Anhänger verwickelt.
In den Wochen darauf hatten Dunn, Hodges und er viel öffentliche Anerkennung erhalten. Mit ihrer Kritik an Trump fielen sie jedoch in den vergangenen Jahren bei Teilen der Republikaner in Ungnade. Bei einem Besuch im Parlament von Pennsylvania wurden Gonell und Dunn im Frühjahr von republikanischen Abgeordneten ausgebuht. Doch davon lassen sich die Polizisten nicht abschrecken: Sie kämpfen weiter dafür, dass der 6. Januar nicht in Vergessenheit gerät.
Trump-Strafe in New York wohl verzögert
Nach einem Grundsatzurteil des Supreme Courts der Vereinigten Staaten zur Immunität von US-Präsidenten gibt es Hinweise auf eine Verzögerung der Strafmassverkündung gegen Donald Trump in seinem New Yorker Prozess.