Bewegende Szenen in den USADiese Videos lassen den Sturm aufs Kapitol noch lange nachhallen
Von Philipp Dahm
11.1.2021
Gewalt in Washington: Trumps Mob stürmt das Kapitol
In Washington spielen sich am 6. Januar 2021 beispiellose Szenen ab. Nach einer Wutrede von Donald Trump, in der der Präsident seine Lüge von einem Wahlbetrug wiederholte, ziehen Hunderte seiner Anhänger vor das Kapitol.
Bild: Anadolu Agency/Getty Images
Und sie belassen es nicht beim Protest: Hier dringt der Mob durch eine Tür gewaltsam ins Innere des Kapitolgebäudes ein. (6. Januar 2021)
Bild: AFP/Getty Images
Auch Absperrungen und Sicherheitskräfte können die Meute nicht aufhalten. (6. Januar 2021)
Bild: AP Photo/John Minchillo
Beim Sturm aufs Kapitol kommt es zu tumultartigen Szenen. Ein Mitglied des Kongresses wird hier in Sicherheit gebracht. (6. Januar 2021)
Bild: Getty Images
Politiker und Angestellte des Parlaments suchen Schutz vor den aufgebrachten Angreifern. (6. Januar 2021)
Bild: Keystone/AP Photo/Andrew Harnik
Abgeordnete werden von Sicherheitskräften auf der Tribüne des Repräsentantenhauses in Sicherheit gebracht. Einige tragen Gasmasken, da auch Reizgas eingesetzt wird. (6. Januar 2021)
Bild: Andrew Harnik/AP/dpa
Ein Polizist des United States Capitol Police Department versucht einen durch ein eingeworfenes Fenster eindringenden Mann mit Pfefferspray zurückzudrängen. (6. Januar 2021)
Bild: Keystone/EPA/Kevin Dietsch/Pool
Mitglieder der Capitol Police bewachen mit gezogener Waffe einen verbarrikadierten Eingang. (6. Januar 2021)
Bild: Andrew Harnik/AP
Die Anhänger des abgewählten Präsidenten posieren nach ihrem gewaltsamen Eindringen neben der Tür zu den Senatskammern. (6. Januar 2021)
Bild: Keystone/EPA/Jim Lo Scalzo
Das Bild geht um die Welt: Ein Randalierer macht sich im Büro von Nancy Pelosi, der demokratischen Vorsitzenden des US-Repräsentantenhauses, breit. (6. Januar 2021)
Bild: Keystone/EPA/Jim Lo Scalzo
Dieser Mann führt die in den USA schon lange umstrittene Südstaatenflagge mit sich. (6. Januar 2021)
Bild: Keystone/EPA/Jim Lo Scalzo
Die Flagge gilt bis heute als Symbol für Sklaverei und Rassismus. (6. Januar 2021)
Bild: Keystone/EPA/Jim Lo Scalzo
Ein Jahr später ist die Aufarbeitung der Vorgänge noch immer im Gange. Im Repräsentantenhaus, der grossen Parlamentskammer, ermittelt eine Untersuchungskommission. (14. Dezember 2021)
Bild: Keystone
Im Zentrum steht die Frage: Wie eng waren der damalige US-Präsident Donald Trump und sein Umfeld in die Planung und Durchführung des Sturms involviert?
Bild: Evan Vucci/AP/dpa
Trumps Stabschef Mark Meadows (rechts) kam wohl eine Schlüsselrolle zu: So schrieb ihm unter anderem der Präsidentensohn Donald Trump Jr., sein Vater müsse der Gewalt Einhalt gebieten. (2. Oktober 2021)
Bild: EPA/Oliver Contreras / POOL
Derweil wird vielen der Eindringlinge der Prozess gemacht. Der dank seines Schamanen-Looks bekannt gewordene Jacob Chansley beispielsweise wurde zu 41 Monaten Haft verurteilt. (6. Januar 2021)
Bild: AP Photo/Manuel Balce Ceneta
Gewalt in Washington: Trumps Mob stürmt das Kapitol
In Washington spielen sich am 6. Januar 2021 beispiellose Szenen ab. Nach einer Wutrede von Donald Trump, in der der Präsident seine Lüge von einem Wahlbetrug wiederholte, ziehen Hunderte seiner Anhänger vor das Kapitol.
Bild: Anadolu Agency/Getty Images
Und sie belassen es nicht beim Protest: Hier dringt der Mob durch eine Tür gewaltsam ins Innere des Kapitolgebäudes ein. (6. Januar 2021)
Bild: AFP/Getty Images
Auch Absperrungen und Sicherheitskräfte können die Meute nicht aufhalten. (6. Januar 2021)
Bild: AP Photo/John Minchillo
Beim Sturm aufs Kapitol kommt es zu tumultartigen Szenen. Ein Mitglied des Kongresses wird hier in Sicherheit gebracht. (6. Januar 2021)
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Politiker und Angestellte des Parlaments suchen Schutz vor den aufgebrachten Angreifern. (6. Januar 2021)
Bild: Keystone/AP Photo/Andrew Harnik
Abgeordnete werden von Sicherheitskräften auf der Tribüne des Repräsentantenhauses in Sicherheit gebracht. Einige tragen Gasmasken, da auch Reizgas eingesetzt wird. (6. Januar 2021)
Bild: Andrew Harnik/AP/dpa
Ein Polizist des United States Capitol Police Department versucht einen durch ein eingeworfenes Fenster eindringenden Mann mit Pfefferspray zurückzudrängen. (6. Januar 2021)
Bild: Keystone/EPA/Kevin Dietsch/Pool
Mitglieder der Capitol Police bewachen mit gezogener Waffe einen verbarrikadierten Eingang. (6. Januar 2021)
Bild: Andrew Harnik/AP
Die Anhänger des abgewählten Präsidenten posieren nach ihrem gewaltsamen Eindringen neben der Tür zu den Senatskammern. (6. Januar 2021)
Bild: Keystone/EPA/Jim Lo Scalzo
Das Bild geht um die Welt: Ein Randalierer macht sich im Büro von Nancy Pelosi, der demokratischen Vorsitzenden des US-Repräsentantenhauses, breit. (6. Januar 2021)
Bild: Keystone/EPA/Jim Lo Scalzo
Dieser Mann führt die in den USA schon lange umstrittene Südstaatenflagge mit sich. (6. Januar 2021)
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Die Flagge gilt bis heute als Symbol für Sklaverei und Rassismus. (6. Januar 2021)
Bild: Keystone/EPA/Jim Lo Scalzo
Ein Jahr später ist die Aufarbeitung der Vorgänge noch immer im Gange. Im Repräsentantenhaus, der grossen Parlamentskammer, ermittelt eine Untersuchungskommission. (14. Dezember 2021)
Bild: Keystone
Im Zentrum steht die Frage: Wie eng waren der damalige US-Präsident Donald Trump und sein Umfeld in die Planung und Durchführung des Sturms involviert?
Bild: Evan Vucci/AP/dpa
Trumps Stabschef Mark Meadows (rechts) kam wohl eine Schlüsselrolle zu: So schrieb ihm unter anderem der Präsidentensohn Donald Trump Jr., sein Vater müsse der Gewalt Einhalt gebieten. (2. Oktober 2021)
Bild: EPA/Oliver Contreras / POOL
Derweil wird vielen der Eindringlinge der Prozess gemacht. Der dank seines Schamanen-Looks bekannt gewordene Jacob Chansley beispielsweise wurde zu 41 Monaten Haft verurteilt. (6. Januar 2021)
Bild: AP Photo/Manuel Balce Ceneta
25 Untersuchungen wegen Inlandsterrorismus, 90 Festnahmen: Während Strafverfolger die Vorfälle in Washington aufarbeiten, bekommen die Republikaner Gegenwind aus allen Richtungen.
Die juristische Aufarbeitung des Sturms auf das Kapitol ist im vollen Gange: 120 sind bereits identifiziert. Zu ihnen gehört auch jener Mann, der in einem «Camp Auschwitz»-Shirt in das Parlament eingedrungen ist. Rund 90 seien verhaftet worden, weiss AP.
Die Nachrichtenagentur hat sich die Wählerregistrierungen, öffentliche Beiträge und Social-Media-Beiträge der Betroffenen angesehen: Es handele sich demnach samt und sonders um Trump-Fans. Belege, dass sich Antifa- oder Black-Lives-Matter-Aktivisten eingeschlichen haben, wie der republikanische Abgeordnete Matt Gaetz behauptet hatte, fand AP nicht.
Gegen einige der Verhafteten fährt die Staatsanwaltschaft schweres Geschütz auf: Laut «USA Today» sind «mindestens 25 Untersuchungen wegen Inlandsterrorismus eröffnet» worden. «Es herrscht ausserdem die Sorge, dass Angehörige des Militärs in den Aufstand involviert gewesen sind», heisst es weiter. Die Armee sei bereit, gegen jene Mitglieder zu ermitteln.
Video 1: Eugene Goodman, der Held
Wie die «New York Times» berichtet, waren auch Polizisten aus mehreren Bundesstaaten in der Menge, die das Kapitol gestürmt hat. Gegen diese und andere Kollegen geht nun die Bundespolizei FBI vor. Doch auf Seiten der Polizei hat der Sturm aufs Kapitol auch einen Helden hervorgebracht: Eugene Goodman.
Der schwarze Cop der Capitol Police war in dem hohen Haus auf den Mob getroffen, wobei ihn ein Reporter der «Huffington Post» gefilmt hat. Der Polizist war ganz auf sich allein gestellt und hat Mut bewiesen: Er lenkte die Menge von dem Korridor ab, der geradewegs in den Senat geführt hätte.
With gratitude and reverence I salute the particular heroism of black U.S. Capitol Police officers like Officer Eugene Goodman who stared grotesque hatred directly in the eye on Wednesday and demonstrated to the world that their Black Lives Matter. 📸: @nytimespic.twitter.com/pfPzjWrE80
Als einer der Aufrührer Richtung Senatssaal blickte, ging Goodman ihn an und lenkte ihn ab. Das Video entstand, kurz bevor die Türen zum Parlament geschlossen wurden: Nicht auszudenken, wenn die Störer in den Raum gelangt wären.
Video 2: Mrs. Evans, Amerikas Grandma
Wer am Freitag unseren USA-Ticker gelesen hat, ist mit Derrick Evans bereits vertraut: Der 35-Jährige war gerade erst ins Landesparlament von West Virginia gewählt worden, hat sich dann aber selbst beim Sturm aufs Kapitol gefilmt und seine gerade erst begonnene politische Karriere damit wohl auch schon wieder beendet.
Sein Filmchen hat Evans zwar wieder gelöscht, nachdem er zur Räson gekommen ist, aber das Internet vergisst nicht: Am 8. Januar hielt das FBI vor seiner Tür und nahm den Republikaner fest. Einen Tag später trat der junge Mann von seinem Amt zurück. Der Clip von seiner Verhaftung ist dabei bemerkenswert. Nicht wegen des Delinquenten, sondern wegen seiner Grossmutter, die auf den filmenden Reporter zukommt.
«Ich weiss, sie tun nur ihre Arbeit», sagt sie. Und auf die Frage, ob sie etwas im Namen ihres Enkels sagen möchte, antwortet diese kernige Frau aus der amerikanischen Peripherie: «Er ist ein anständiger Mann.» Mit Blick auf Derrick fügt sie bitter-böse und trocken an: «Und danke, Mister Trump, dass Sie zu einem Aufruhr ins [Kapitol] eingeladen haben.» Ein Treffer mitten ins Herz der republikanischen Partei.
Video 3: Graham und Pence, die «Verräter»
Was der Grand Old Party auch nicht gefallen kann, sind der Hass und die Drohungen, mit denen sich sogar jene Mitglieder konfrontiert sehen, die Donald Trump stets die Treue gehalten hatten. So wie Lindsey Graham, der am 8. Januar am Ronald Reagan International Airport in Washington die Hilfe der Polizei in Anspruch nehmen musste, um nicht von wütenden Trump-Fans angegangen zu werden.
Der Grund: Graham, bis vor Kurzem republikanischer Mehrheitsführer im Senat, hatte Joe Bidens Wahlsieg anerkannt. Aussagen der Menge wie «Du stehst wohl auf kleine Kinder, Lindsey» legen nahe, dass die Störer Anhänger der QAnon-Verschwörungstheorie sind, die Trumps Gegner als Ring von Pädophilen verunglimpfen.
Wie radikalisiert ein Teil der Klientel von Donald Trump inzwischen ist, beweist der Umstand, dass der Secret Service Todesdrohungen untersucht, die gegen Trumps Vize Mike Pence laut geworden sind.