Tödliche InfektionFleischfressende Bakterien in Japan auf dem Vormarsch
alu
19.6.2024
In Japan steigen die Fälle vom streptokokkenbedingten toxischen Schocksyndrom (STSS). Eine Infektion kann innert zwei Tagen zum Tod führen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) sieht in Europa eine Zunahme von invasiven Streptokokken der Gruppe A (iGAS).
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19.06.2024, 04:30
19.06.2024, 13:32
Andreas Lunghi
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
In Japan verbreitet sich das streptokokkenbedingte toxische Schocksyndrom. Nach der Aufhebung von Covid-19-Massanhmen stiegen die Fälle an.
Die Krankheit macht sich durch Schwellungen, Fieber und Hautausschlag bemerkbar und kann sich im Körper rasant verbreiten. Dies führt zu Atembeschwerden, Organversagen oder gar dem Tod.
Die Sterblichkeitsrate liegt bei 30 Prozent.
In Europa gab es 2022 eine Zunahme der Infektionen von invasiven Streptokokken der Gruppe A bei Kindern – auch in der Schweiz.
STSS gehört zur Familie der Streptokokken und ist eine Folge von invasiven Streptokokken der Gruppe A. In der Schweiz sind Streptokokken hauptsächlich durch Infektionen wie Scharlach und Borkenflechte bekannt, die vor allem bei Kindern auftreten. Bei invasiven Infektionen kann der Verlauf der Krankheit schwerwiegender sein.
Symptome der Krankheit sind Fieber, Schwellungen, Muskel- und Gelenkschmerzen und Hautausschlag. Die STSS-Infektion verbreitet sich im Körper rasant und kann zu Nekrose, Atembeschwerden, Organversagen und gar dem Tod führen. Bei fatalen Fällen starben die Menschen innert 48 Stunden nach den ersten Symptomen, wie The Economic Times berichtet.
Krankheit breitet sich aus
In Japan wurde 2023 einen Anstieg von STSS von fast 3 Prozent gegenüber 2022 (977 Fälle gegenüber 941) verzeichnet. Betroffen sind vor allem Menschen über 50 und die Sterblichkeitsrate liegt bei 30 Prozent.
Die Hauptstadt Tokio ist laut der japanischen Gesundheitsbehörde am meisten betroffen. Die ansteigenden Zahlen seien mit der Aufhebung der Covid-19-Massnahmen zu erklären.
WHO verzeichnet Zunahme von iGAS-Infektionen
Infektionen in grossen Gruppen, sogenannte Cluster, kamen unter anderem in Grossbritannien, Irland, Frankreich, Spanien und Schweden vor. In der Schweiz sind laut dem Verein Pädiatrie Schweiz keine Cluster bekannt. Jedoch war auch hierzulande nach der Pandemie eine Zunahme der Fälle zu beobachten.
Behandelt wird eine invasive Infektion mit Antibiotika. Häufiges Händewaschen, abgedecktes Niesen und gute Pflege von Wunden können zur Vorbeugung helfen.
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