Corona-Übersicht Zürcher Clubs rudern zurück – Corona-Fälle in Frankreich steigen rasant an

Agenturen/red

28.8.2020

In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Freitag innerhalb eines Tages 340 neue Coronavirus-Ansteckungen gemeldet worden. Insgesamt gab es seit Beginn der Pandemie 41'346 laborbestätigte Fälle. Auf einer Medienkonferenz informierte das BAG am Nachmittag zu den aktuellen Entwicklungen. Sang-Il Kim erläuterte etwa, dass in den letzten Tagen die Download-Zahlen der SwissCovid-App merklich zugenommen hätten.

Als Ziel sei eine Nutzerzahl von drei Millionen ausgerufen worden – etwa doppelt so viel also wie aktuell. Gleichzeitig betonte Kim, das Eingeben der Daten bei einem positiven Corona-Test solle weiter freiwillig bleiben. Zudem räumte er Raum für Verbesserung ein, was die Schnelligkeit des Datenaustauschs über die App angeht.

Der Epidemiologe Marcel Salathé kritisierte hingegen das Krisenmanagement von Bund und Kantonen. Das Testen und das Contact-Tracing von Corona-Fällen funktioniere in der Schweiz überhaupt nicht. Es dauere alles viel zu lange. Eine Studie gibt Salathé recht: Die SwissCovid-App geniesst unter den Schweizern keinen besonders guten Ruf. «Ich interpretiere das als generelles Unbehagen gegenüber der App», kommentierte der Studienleiter Michael Hermann am Freitag vor Medien in Bern die Ergebnisse der Untersuchung, die Zweifel gegenüber der App offenbart hatte.

Beunruhigende Entwicklung in Frankreich

Neue Erkenntnisse über das Coronavirus gibt es derweil aus der Wissenschaft: Blutverdünner können bei Covid-19-Patienten das Sterberisiko deutlich senken. Das berichten US-Mediziner nach einer Studie mit knapp 4’400 Teilnehmern im «Journal of the American College of Cardiology». Demnach ging die Behandlung mit Blutverdünnern – unter Berücksichtigung des Zustands der Patienten – mit einer etwa halbierten Todesrate einher.

In Frankreich steigt die Zahl der Corona-Infektionen nach Angaben der Gesundheitsbehörden «exponentiell» an. In den vergangenen 24 Stunden wurden 7'379 neue Fälle gezählt, teilte das Gesundheitsministerium am Freitag mit. In Paris müssen die Menschen deshalb seit Freitagmorgen unter freiem Himmel eine Maske tragen – doch die Regeln sind nicht so streng wie ursprünglich vorgesehen. Sportler sind von der Maskenpflicht befreit.

Das Wichtigste in Kürze:

  • In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Freitag innerhalb eines Tages 340 neue Coronavirus-Ansteckungen gemeldet worden.
  • Trump verspricht in seiner Rede zum Abschluss des Parteitages der Republikaner den Sieg über das Coronavirus. Im Publikum sitzen 1'500 Menschen dicht an dich, meist ohne Maske.
  • Herdenimmunität kann nur durch eine Impfung erreicht werden. Auf natürlichem Weg würden viel zu viele Menschen sterben, sagt die Covid-19-Beauftragte der Weltgesundheitsorganisation.
  • Der Epidemiologe Marcel Salathé kritisiert das Krisenmanagement von Bund und Kantonen. Das Testen und das Contact-Tracing von Corona-Fällen funktioniere in der Schweiz überhaupt nicht.
  • Blutverdünner erhöhen Überlebenschancen bei Covid-19 deutlich. Nun zeigt eine Studie, dass selbst die vorsorgliche Gabe der Arzneien das Sterberisiko senkt.
  • Erzieherinnen und Erzieher in den Kinderkrippen des Kantons Genf müssen künftig Gesichtsmasken tragen.
  • In Frankreich steigt die Zahl der Corona-Infektionen nach Angaben der Gesundheitsbehörden «exponentiell» an. In den vergangenen 24 Stunden wurden 7'379 neue Fälle gezählt.

21.54 Uhr: Wir beenden unseren Live-Ticker

21.09 Uhr: Sebastian Kurz rechnet mit Rückkehr zur Normalität bis Sommer 2021

20.17 Uhr: Tausende Demonstranten in Berlin erwartet

In Berlin wollen am Samstag (11.00 Uhr) tausende Menschen gegen die Corona-Massnahmen demonstrieren. Erwartet werden bis zu 30'000 Teilnehmer. Die Versammlungsbehörde verbot zunächst mehrere Demonstrationen aus Gründen des Infektionsschutzes, das Verwaltungsgericht hob das Verbot am Freitag jedoch wieder auf. Angemeldet wurde die Grosskundgebung am Samstagnachmittag von der Initiative Querdenken 711.

In Berlin bereitet man sich erneut auf eine grosse Demonstration gegen die Corona-Massnahmen vor. 
In Berlin bereitet man sich erneut auf eine grosse Demonstration gegen die Corona-Massnahmen vor. 
Bild: Keystone

Die Stuttgarter Initiative hatte auch bereits die Versammlung am 1. August angemeldet, bei der mehr als 20'000 Menschen gegen die Corona-Eindämmungsmassnahmen demonstrierten. Dabei wurden Hygieneauflagen bewusst missachtet. Neben Corona-Leugnern und radikalen Impfgegnern waren auch viele Teilnehmer mit eindeutig rechtsgerichteten Fahnen oder T-Shirts in der Menge zu sehen.

19.52 Uhr: Rund 7'300 Neuinfektionen in Frankreich

In Frankreich steigt die Zahl der Corona-Infektionen nach Angaben der Gesundheitsbehörden «exponentiell» an. In den vergangenen 24 Stunden wurden 7'379 neue Fälle gezählt, teilte das Gesundheitsministerium am Freitag mit. Am Vortag waren es mehr als 6'000, davor mehr als 5'000. Auch wenn das Niveau immer noch begrenzt sei, nehme vor allem in den Risikogebieten die Zahl der Krankenhauseinweisungen und der Einweisungen auf Intensivstationen zu.

Die Regierung hat 21 Départements im Land als derartige Gebiete klassifiziert, in denen erhöhte Ansteckungsgefahr herrscht. Frankreich zählt seit Beginn der Epidemie mehr als 30 500 Tote. In zahlreichen Städten – darunter auch Paris – gilt eine Maskenpflicht unter freiem Himmel.

19.33 Uhr: Ungarn kündigt erneute Grenzschliessung an

Ungarn will seine Grenzen wieder schliessen, um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen. «Vom 1. September an wird ausländischen Staaatsbürgern die Einreise ins ungarische Staatsgebiet verweigert», sagte Gergely Gulyas, Staabschef des ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orban, am Freitag. Die meisten Neuinfektionen hätten ihren Ursprung im Ausland.

Ungarische Staatsangehörige dürfen nach den neuen Vorschriften nur einreisen, wenn sie zwei negative Corona-Tests vorweisen können oder sich für 14 Tage in Quarantäne begeben. Die Grenzschliessung soll zunächst einen Monat lang gelten.

Der ungarische Präsident Viktor Orban plant, die Grenzen zu schliessen, um Ungarn vor weiteren Corona-Infektionen zu schützen. (Archivbild)
Der ungarische Präsident Viktor Orban plant, die Grenzen zu schliessen, um Ungarn vor weiteren Corona-Infektionen zu schützen. (Archivbild)
Bild: Keystone

Nach offiziellen Zahlen blieb Ungarn bisher von der Corona-Krise relativ verschont. Die Behördenmeldeten rund 5'500 Infektionen und etwa 600 Todesfälle.

19.07 Uhr: Casinogigant MGM entlässt 18.000 Mitarbeiter

Der Casino- und Hotelgigant MGM Resorts International entlässt wegen der Corona-Pandemie in den USA 18'000 Mitarbeiter. Konzernchef Bill Hornbuckle erklärte am Freitag in einer Mitteilung an die Belegschaft, zwar hätten nach dem Corona-Shutdown zahlreiche Casinos wieder öffnen können. Die Branche leide aber nach wie vor unter der Pandemie. MGM sei nicht zum vollen Betrieb zurückgekehrt.

Arbeitgeber seien gesetzlich verpflichtet, zwangsbeurlaubten Mitarbeitern einen Kündigungstermin zu nennen, wenn sie nicht nach sechs Monaten zur Arbeit zurückgerufen würden, schrieb Hornbuckle. «Leider ist der 31. August das Datum der Trennung von tausenden Mitarbeitern von MGM Resorts, die wir nicht zurückholen konnten.»

MGM hatte im März wegen der Corona-Krise alle seine Casino-Hotels in den USA geschlossen und 62'000 seiner 70'000 Mitarbeiter in den Zwangsurlaub geschickt. Die meisten Casinos haben ihren Betrieb inzwischen zwar wieder aufgenommen, die Besucherzahlen erholen sich aber nur langsam. Der Konzern betreibt landesweit Casinos, darunter in Las Vegas das Bellagio, das MGM Grand und das Mirage.

18.42 Uhr: Rios Gouverneur wegen Betrugsverdachts in Corona-Krise freigestellt

Der Oberste Gerichtshof Brasiliens hat den Gouverneur des Bundesstaates Rio de Janeiro, Wilson Witzel, wegen Verdachts auf Unregelmässigkeiten bei Anschaffungen in der Corona-Pandemie vorübergehend vom Dienst freigestellt.

Dies ging aus einer Veröffentlichung der Bundesstaatsanwaltschaft am Freitag hervor. Die Massnahme gilt demnach zunächst für 180 Tage. Die Verteidigung des Gouverneurs nahm die Entscheidung «mit grosser Überraschung» zur Kenntnis, wie Witzel auf Twitter schrieb. Die Anwälte würden auf die Dokumente warten, um die entsprechenden Massnahmen zu ergreifen.

Wilson Witzel, Gouverneur des Bundesstaates Rio de Janeiro, wird Betrug vorgeworfen.
Wilson Witzel, Gouverneur des Bundesstaates Rio de Janeiro, wird Betrug vorgeworfen.
Bild: Keystone/AP/Silvia Izquierdo

Im Rahmen der «Tris in Idem» genannten Operation waren Dutzende Haft- und Durchsuchungsbefehle bei wichtigen Mitgliedern der Regierung des Bundesstaates Rio de Janeiro ausgeführt worden. Neben Gouverneur Witzel waren auch Vize-Gouverneur Cláudio Castro und Landtagspräsident André Ceciliano betroffen. Ihnen wird vorgeworfen, Teil eines ausgeklügelten Korruptionsnetzwerkes im Gesundheitssystem rund im Witzel gewesen zu sein.

Es geht dabei um die Unterschlagung öffentlicher Gelder bei überteuerten Anschaffungen über soziale Organisationen in der Corona-Krise. Nach Medienberichten soll es sich um Ankäufe wie Beatmungsgeräte für die provisorischen Kliniken gehandelt haben, die die Regierung des Bundesstaats Rio de Janeiro errichtet hatte, um die Kapazitäten im Gesundheitswesen zu erhöhen. Der Landtag hatte deswegen ein Amtsenthebungsverfahren gegen Witzel eingeleitet.

18.22 Uhr: United Airlines will bis zu 2'850 Piloten in Zwangsurlaub schicken

Die US-Fluggesellschaft United Airlines will im Oktober bis zu 2'850 Piloten in unbezahlten Zwangsurlaub schicken, wenn Hilfsmassnahmen der Regierung in der Corona-Krise nicht verlängert werden. Dies würde zunächst bis Ende November gelten, hiess es in einer E-Mail von United an die Belegschaft, die der Deutschen Presse-Agentur am Freitag vorlag. Gut 850 weitere Piloten wurden gewarnt, dass sie im Oktober und November ebenfalls in unbezahlten Zwangsurlaub geschickt werden könnten.

Der Luftverkehr ist angesichts der Pandemie weiterhin stark eingeschränkt. Zum 1. Oktober – einen Monat vor der US-Präsidentenwahl – laufen die bisherigen US-Hilfsmassnahmen für die Branche aus. Demokraten und Republikaner konnten sich bisher nicht auf ein neues Unterstützungspaket einigen. Konkurrent American Airlines kündigte diese Woche an, dass im Oktober 17 500 Mitarbeiter in unbezahlten Zwangsurlaub geschickt werden und 1'500 weitere ihre Jobs verlieren könnten.

Wegen der Coronakrise mussten viele Flieger der United Airlines auf dem Boden bleiben. (Symbolbild)
Wegen der Coronakrise mussten viele Flieger der United Airlines auf dem Boden bleiben. (Symbolbild)
Bild: Keystone

US-Fluggesellschaften mussten sich im Gegenzug für 25 Milliarden US-Dollar (22 Mrd Euro) an Staatshilfen in der Corona-Krise verpflichten, bis Ende September keinen Personalabbau vorzunehmen.

18 Uhr: Zürcher Clubs krebsen zurück: Keine grossen Partys mit Masken

Die Zürcher Bar- und Clubkommission (BCK) empfiehlt ihren Mitgliedern nun doch, auf Partys mit Maskenpflicht zu verzichten. Am Mittwoch hatte sich die BCK auf den Standpunkt gestellt, mit Maskenpflicht dürften sich mehr als 100 Personen im selben Raum aufhalten.

Die BCK empfehle ihren Mitgliedern, dieses Wochenende auf Partys mit mehr als 100 Personen mit Maskenpflicht zu verzichten, teilte die BCK nun aber am Freitag mit.



Die am Mittwoch geäusserte Empfehlung, genau dies zu tun, und die darauf folgende Reaktion des Kantons Zürich hätten zu einer grossen Verunsicherung bei den Clubbetreibern geführt.

Die Diskussion habe gezeigt, dass es dem Kanton eigentlich am liebsten wäre, wenn die Clubs schliessen würden, heisst es weiter in der Mitteilung. Für die finanziellen Folgen davon wolle er jedoch nicht aufkommen.

17.40: Glarus gibt nach Massen-Quarantäne Entwarnung

Nach der Massen-Quarantäne von über 400 Personen vor einer Woche hat der Kanton Glarus am Freitag Entwarnung gegeben. Von einigen persönlichen Kontaktpersonen abgesehen, sei es zu keinen weiteren bekannt gewordenen Ansteckungen mit dem Coronavirus gekommen.

In Quarantäne geschickt wurden vor einer Woche 412 Personen. Es handelt sich um Besucherinnen und Besucher des Fussball-Grümpelturniers in Matt sowie Gäste einer Bar in Glarus. Eine mit dem Coronavirus infizierte Frau war an beiden Orten gewesen, in der Bar mit ebenfalls infizierten Begleitpersonen.

17.25 Uhr: Maskenpflicht für Erzieher in Genfer Kinderkrippen

Erzieherinnen und Erzieher in den Kinderkrippen des Kantons Genf müssen künftig Gesichtsmasken tragen. Das haben die Gesundheitsbehörden entschieden, nachdem sieben Angestellte positiv auf das Coronavirus getestet worden waren.

Vierzig Kinder wurden nach diesen Ansteckungen bei Erwachsenen in Quarantäne gesteckt, wie der Sprecher des Genfer Gesundheitsdepartements, Laurent Paoliello, am Freitag sagte.



Mit dieser Massnahme wolle der Kanton verhindern, dass noch mehr Kinder in Quarantäne gebracht werden müssten und die Eltern in unlösbare Situationen geraten, um ihren Nachwuchs betreuen zu lassen. Auch solle ein Ausbruch von Infektionen in den Kinderkrippen vermieden werden.

17.10 Uhr: SwissCovid-App hat es weiterhin schwer – «Generelles Unbehagen»

Die Menschen in der Schweiz haben die Hygienemaske relativ schnell als wichtiges Präventionsinstrument gegen das Coronavirus angenommen. Das zeigt eine Studie der Forschungsstelle Sotomo im Auftrag des BAG. Die SwissCovid-App hat dagegen noch immer keine breite Akzeptanz erfahren.

Die Zahl der aktiven Nutzerinnen und Nutzer der SwissCovid-App lag am Donnerstag nach Angaben des Bundesamtes für Statistik (BFS) vom Freitag bei 1,52 Millionen. Personen, welche die App nicht installiert haben, nennen dafür eine Vielzahl von Gründen, wie die fünfte Datenerhebung zur Wirkungsmessung der Präventionsarbeit des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) zeigt.

Die SwissCovid-App wird noch immer misstrauisch gesehen (Symbolbild).
Die SwissCovid-App wird noch immer misstrauisch gesehen (Symbolbild).
Archiv

«Ich interpretiere das als generelles Unbehagen gegenüber der App», sagte Studienleiter Michael Hermann am Freitag vor den Medien in Bern. Immerhin 40 Prozent all jener, die bisher auf die Installation der SwissCovid-App verzichtet haben, geben an, dass sie bei einem starken Anstieg der Fälle ihre Meinung ändern könnten.

«Warten Sie nicht so lange, bis die Fallzahlen steigen, und laden Sie die App herunter», sagte Sang-Il Kim, Leiter Digitale Transformation beim BAG, an der Medienkonferenz. Er erklärte den Zusammenhang zwischen der App-Warnung und dem Contact-Tracing. «Auch die Personen mit Warncodes sollen sich jeweils bei den Kantonen melden, um das weitere Vorgehen zu besprechen.»

Die SwissCovid-App könne einen wichtigen Beitrag ans Contact-Tracing leisten, wenn sie richtig eingesetzt werde, ist auch der Epidemiologe Marcel Salathé überzeugt. Aber dafür müsse der Code zur Information des App-Systems nach einem Test rasch an die Betroffenen weitergeleitet werden.



In der Schweiz funktioniere das Testen und das Contact-Tracing überhaupt nicht. Es dauere alles viel zu lange. «Noch immer warten viele zwei, drei Tage auf das Testergebnis und dann nochmals zwei drei Tage, bis der Contact-Tracer anruft.» Das sei nicht verständlich. Es braucht ein Umdenken bei den Kantonen. «Es muss eine ganz kurze Frist geben zwischen dem Test und dem ersten Anruf des Contact-Tracers.»

Er könne darauf nicht für die Kantone antworten, sagte Sang-Il Kim. Aber: «Betreuung heisst, dass man regelmässig anruft bei den Menschen.» Manche Kantone hätten durchaus viel zu tun. Das könne dazu führen, dass öfter mal etwas liegenbleibe.

16.45 Uhr: Churer Bischof Peter Bürcher in Selbst-Quarantäne

Der Churer Bischof ad interim, Peter Bürcher, ist am Freitag in Selbst-Quarantäne gegangen. Bürcher hatte sich letzten Montag in Zürich mit einem Priester getroffen, der am Freitagmorgen positiv auf das Coronavirus getestet wurde.

Bischof Peter Bürcher ging am Freitag ins Selbst-Quarantäne.
Bischof Peter Bürcher ging am Freitag ins Selbst-Quarantäne.
Keystone

Das Churer Bistum teilte mit, es werde mehr kommuniziert, sobald der Bischof ebenfalls getestet worden sei und die Resultate vorlägen. Vermutlich werde das ab Mitte nächster Woche sein.

Bürcher leitet das Churer Bistum seit Mai letzten Jahres in der Funktion eines Apostolischen Administrators so lange, bis ein Nachfolger des zurückgetretenen Bischofs Vitus Huonder gewählt ist.

16.25 Uhr: Bern und Paris verlängern Abkommen zu Besteuerung von Grenzgängern

Das Abkommen zwischen der Schweiz und Frankreich vom 13. Mai zur Erleichterung der Arbeit im Homeoffice für Grenzgänger wegen dem Coronavirus bleibt bis zum 31. Dezember 2020 in Kraft. Das teilte am Freitag das Staatssekretariat für internationale Finanzfragen mit.

Ursprünglich wäre das Abkommen - eine sogenannte vorläufige Verständigungsvereinbarung – am 31. August ausgelaufen. Es würde nur bei einer zweiten Welle von Ansteckungen mit dem Coronavirus verlängert, hatte es bisher geheissen.

Das Schweizerisch-Französische Abkommen zu Grenzgängern während der Coronakrise wurde verlängert. (Symbolbild)
Das Schweizerisch-Französische Abkommen zu Grenzgängern während der Coronakrise wurde verlängert. (Symbolbild)
Archiv

Rund 180'000 Personen, die in Frankreich wohnen, arbeiten in normalen Zeiten täglich in der Schweiz. Mit der Corona-Krise konnte sich ein Grossteil von ihnen nicht physisch an ihren Arbeitsplatz begeben.

Das Abkommen gilt rückwirkend ab dem 14. März dieses Jahres. Es soll Rechtssicherheit schaffen und hält fest, dass Grenzgänger, die von zu Hause aus arbeiten, weiterhin den selben Steuerregelungen unterliegen, wie wenn sie physisch an ihrem bisherigen Arbeitsort tätig wären.

16.05 Uhr: Kommission will breitere Konsultation bei Corona-Massnahmen

Mit dem Covid-19-Gesetz soll das Notrecht soweit nötig im Gesetz verankert werden. Die Gesundheitskommission des Nationalrats (SGK) ist damit grundsätzlich einverstanden. Sie möchte die Macht des Bundesrates aber weiter beschränken als es dieser es vorsieht.

Um die Covid-19-Epidemie zu bekämpfen und ihre Folgen zu mildern, soll der Bundesrat bestimmte Massnahmen wenn nötig bis Ende 2021 weiterführen dürfen. Mit 18 zu 6 Stimmen bei einer Enthaltung stimmt die SGK diesem Grundsatz zu, wie die Parlamentsdienste am Freitag mitteilten.



Bevor der Bundesrat aber neue Corona-Massnahmen erlässt, soll er nicht nur die Kantone, sondern auch die Dachverbände der Sozialpartner in die Arbeiten einbeziehen. Das fordert die SGK mit 22 zu 2 Stimmen. Einstimmig verabschiedet wurde der Antrag, dass der Bundesrat regelmässig über die Umsetzung des Gesetzes informieren und die zuständigen Kommissionen frühzeitig zu geplanten Verordnungen konsultieren soll.

Wenn der Bundesrat und die Kantone Massnahmen anordnen, sollen sie sich nach Meinung der SGK an zeitlich und regional vergleichbaren Daten orientieren, die auf die Gefahr einer Überlastung des Gesundheitssystems, erhöhter Sterblichkeit und von schweren Krankheitsverläufen hindeuten.

Die Gesundheitskommission fordert ferner Anpassungen in den Sachbereichen. So soll beim Covid-19-Erwerbsersatz sichergestellt sein, dass nur dann Entschädigungen ausgerichtet werden, wenn ein Erwerbsausfall nachgewiesen werden kann. Zudem sollen Arbeitgeber, die besonders gefährdeten Angestellten bei einem faktischen Berufsausübungsverbot weiterhin den Lohn zahlen, eine Rückerstattung aus dem Covid-19-Erwerbsersatz beanspruchen können.

Beide Räte diskutieren schon in der ersten Sessionswoche über das Covid-19-Gesetz. Die Diskussionen dürften lange dauern. Alleine in der SGK wurden 33 Minderheitsanträge eingereicht. Dazu kommen dürften verschiedene Einzelanträge. Eine Monsterdebatte ist programmiert.

15.35 Uhr: Covid-19-Krise im Zentrum der Von-Wattenwyl-Gespräche

Für Bund und Kantone ist die aktuelle Situation im Hinblick auf die Corona-Epidemie trotz steigender Fallzahlen unter Kontrolle. Das ergab eine gemeinsamen Lagebeurteilung, wie es an den Von-Wattenwyl-Gesprächen in Bern hiess.

Die Landesregierung kam dazu am Freitag unter der Leitung von Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga mit den Spitzen der Bundesratsparteien zusammen, wie die Bundeskanzlei mitteilte. Im Zentrum der Gespräche standen Themen rund um die Bewältigung der Covid-19-Krise.

Am 19. Juni hatte der Bundesrat die ausserordentliche Lage gemäss Epidemiengesetz beendet. Die Hauptverantwortung für die Bewältigung der Pandemie liegt seither bei den Kantonen.

Der Bundesrat informierte über den Stand bei den wegen des Coronavirus ergriffenen Wirtschafts- und Arbeitsmarktmassnahmen. Insgesamt wurden über 136'000 Kreditvereinbarungen bei 123 Banken unterzeichnet, die am Covid-19-Programm teilnahmen. Die Überbrückungskredite umfassen fast 17 Milliarden Franken.



Während im April gemäss provisorischen Zahlen noch über eine Million Menschen Kurzarbeitsentschädigung bezogen hatten, ging die Zahl bereits im Mai, dem bisher letzten abgerechneten Monat, auf 890'000 Personen zurück. Die Arbeitslosenquote liegt zurzeit bei 3,2 Prozent.

Im Hinblick auf den Lehrstellenmarkt gibt es eine weitgehende Entwarnung. Die von der Task Force «Perspektive Berufslehre 202» eingeholten kantonalen Trendmeldungen zeigen eine stabile Lehrstellensituation.

Ebenfalls Thema der Gespräche war die finanzpolitische Situation des Bundes. Die Landesregierung entschied im Juli, das weitere Vorgehen Ende diese Jahres zu beraten.

15 Uhr: Berlin: Gericht kippt Verbot umstrittener Demonstration gegen Corona-Politik

Im Streit um eine Demo in der deutschen Hauptstadt Berlin gegen die Corona-Massnahmen haben Gerichte das letzte Wort. Nun liegt eine erste Entscheidung vor.

Das Berliner Verwaltungsgericht hat die Verbotsverfügung der Polizei für eine geplante Demonstration gegen die Corona-Politik gekippt. Die Veranstaltung am Samstag könne unter Auflagen stattfinden, sagte ein Gerichtssprecher am Freitag der dpa.

Der Beschluss ist noch nicht rechtskräftig. Das Land Berlin will nun das Oberverwaltungsgericht anrufen, wie Polizeipräsidentin Barbara Slowik kurz vor Bekanntgabe der Entscheidung für den Fall einer juristischen Niederlage in erster Instanz bekräftigt hatte.

Bereits am 1.8. demonstrierten Menschen in Berlin gegen die Coronamassnahmen.
Bereits am 1.8. demonstrierten Menschen in Berlin gegen die Coronamassnahmen.
SDA

Zu der Kundgebung am Samstag in Berlin hatte die Initiative Querdenken 711 aus Stuttgart 22'000 Teilnehmer auf der Strasse des 17. Juni nahe dem Brandenburger Tor angemeldet. Die Versammlungsbehörde der Polizei hatte diese grössere Demonstration und neun weitere kleinere Veranstaltungen am Mittwoch verboten.

Als Grund für diesen Schritt hatte die Polizei angeführt, dass durch die Ansammlung Zehntausender Menschen – oft ohne Maske und Abstand – ein zu hohes Gesundheitsrisiko für die Bevölkerung entstehe. Das habe bereits die Demonstration gegen die Corona-Politik am 1. August in Berlin gezeigt, bei der die meisten Demonstranten bewusst Hygieneregeln ignoriert hätten.

14.40 Uhr: Corona-Pandemie drückt Budget des Kantons Zürich tief ins Minus

Das Budget des Kantons Zürich für das kommende Jahr sieht ein Defizit von 558 Millionen Franken vor. Ein Grund dafür ist der erwartete Einbruch bei den Steuereinnahmen.

Die Steuereinnahmen des Kantons Zürich sollen gemäss Budget nächstes Jahr rund 450 Millionen Franken unter dem für das laufende Jahr budgetierten Betrag liegen, teilte der Zürcher Regierungsrat am Freitag mit.

Der Rückgang entstehe infolge der Coronakrise vor allem bei den Unternehmenssteuern und der direkten Bundessteuer. Bei den natürlichen Personen dürfte der Rückgang geringer ausfallen.

14.20 Uhr: Maskenpflicht nun auch in Solothurn

Solothurn zieht bei der Maskenpflicht nach: In dem Kanton gilt ab dem Donnerstag, 3. September ebenfalls eine Maskenpflicht in Geschäften. Ausgenommen davon sind Verkaufsstellen im Freien wie Märkte sowie Dienstleistungsbetriebe wie Poststellen, Banken oder Reisebüros. 

14.06 Uhr: Das war's

Die Medienkonferenz ist damit beendet. Wir danken für das Interesse und halten Sie im Ticker natürlich weiterhin über die Coronavirus-Entwicklung im In- und Ausland auf dem Laufenden. 

14.05 Uhr: Frankreich auf Risikoländer-Liste?

Gehört Frankreich auf die Liste der Risikoländer? Stefan Kuster, Leiter der Abteilung Übertragbare Krankheiten des BAG, erklärt, Frankreich habe den kritischen Wert an Infektionen tatsächlich bereits erreicht. Man stehe mit den Kantonen und Nachbarländern im Austausch, um herauszufinden, wie man darauf reagieren soll. 

13.58 Uhr: App ist noch «zu leise»

Verbesserungspotenzial sieht Kim auch, weil viele Nutzerinnen und Nutzer die App als «zu leise» empfinden. Sprich: Dass, wenn sie einmal installiert ist, kaum wahrnehmbar ist. Das BAG arbeite daran, dies zu verbessern – damit die Nutzer häufiger Meldugnen von der App erhalten. 

13.55 Uhr: Drei Millionen Nutzer als Ziel

Ist er zufrieden mit der Download-Zahlen der Covid-App, wird Kim gefragt. Nein, das sei er nicht. Er hoffe, dass drei Millionen Nutzer die App herunterladen und auch aktiv nutzen werden. Er sei jedoch zuversichtlich, dass dies erreicht werden. 

13.50 Uhr: Wer generiert Codes für die Covid-App?

Nun können die Journalistinnen und Journalisten Fragen stellen. Die erste dreht sich um die Frage, wieso es manchmal so lange dauert, bis ein Infizierter einen Code für die Covid-App erhalte. 

Kim erklärt, dass in einzelnen Kantonen nicht nur die Kantonsärzte Codes genereieren können, sondern auch die Contact-Tracing-Mitarbeiter. Es liege jedoch in der Kompetenz der Kantone, dies zu entscheiden. 

13.49 Uhr: Verbesserungspotenzial

Dennoch gebe es Verbesserungspotenzial, erklärt Kim. Unter anderem kommt er damit auf die in den Medien zunehmend kritisierte lange Frist zu sprechen, die zwischen einer Infektion und der Warnung durch die Covid-App verstreicht. Zudem könne im Datenaustausch zwischen den Daten und dem BAG in rund zwei Wochen eine Lücke geschlossen werden, was auch zu einer Verbesserung beitragen werde. 

13.42 Uhr: App-Nutzung nimmt zu

In den letzten Tagen hätten die Download-Zahlen der App merklich zugenommen, erklärt Kim. Dann illustriert er mit ein paar aktuellen Zahlen, wie «der Kreis der Infektionen» habe geschlossen werden können.

Innerhalb der letzten sieben Tagen gab es laut Kim 800 positiv getestete Fälle. Die Kantonsärzte hätten in 350 Fällen Codes generiert, die Nutzer der Covid-App eintippen können, um ihre Kontaktpersonen zu warnen. Eingegeben worden seien davon 250 Codes – also nicht alle. Das sei auch völlig in Ordnung, so Kim: «Das Eingeben soll freiwillig bleiben.» Bei den Contact-Tracing-Stellen der Kantone hätten sich daraufhin Leute gemeldet, die via App gewarnt worden seien. 

13.40 Uhr: Covid-App-Nutzung

Zur Swiss Covid-App erläutert Hermann: Die Hauptmotivation jener, die diese App nutzen, sei, dass man damit einen Beitrag zum Allgemeinwohl leiste. 

Bei jenen, die die App nicht nutzten, erklärten 40 Prozent, dass ein starker Anstieg der Fallzahlen sie zu einem Umdenken bewegen könnte. 

Dazu ergänzt Sang-Il Kim vom Bundesamt für Gesundheit: «Bitte warten Sie nicht, bis die Zahlen weiter steigen, bis Sie die App installieren.»

13.33 Uhr: Maskenpflicht gut akzeptiert

Eine Trendwende sieht Hermann in der Frage, ob das Virus als bedrohlich wahrgenommen wird. Dieser Wert nehme nun wieder zu. 

Die Zustimmung zur Maskenpflicht nahm in der Zeit zwischen April und Juli insgesamt zu. Die Zustimmung zu einem Obligatorium am Arbeitsplatz oder im Freien dagegen nahm ab.

Während vor Einführung der Tragpflicht im ÖV nur insgesamt 16 Prozent angegeben haben, dass sie zumindest teilweise Hygienemasken im öffentlichen Raum tragen, ist dieser Wert in der aktuellen Umfrage auf 45 Prozent angewachsen, auch wenn der ÖV nicht mitgezählt wird.

13.29 Uhr: Es geht los

Die Medienkonferenz ist eröffnet. Als erstes spricht Michael Hermann von der Forschungsstelle Sotomo. Er stellt die Resultate einer Umfrage vor, die im Auftrag des BAG durchgeführt wurde. 

Diese zeigt etwa, dass das Vertrauen der Bevölkerung in die staatlichen Institutionen zu Beginn der Pandemie ausgesprochen hoch war, danach aber zurückgegangen ist. 

13.15 Uhr: Pressekonferenz des BAG

In wenigen Minuten informieren wieder die Experten des Bundesamts für Gesundheit (BAG) über den neuesten Stand in der Coronapandemie. «Bluewin» begleitet den Anlass hier im Ticker. 

13.10 Uhr: Corona-Neuinfektionen in Israel überschreiten 2'000er-Marke

Die Zahl der täglichen Corona-Neuinfektionen in Israel ist erstmals seit einem Monat wieder über 2'000 gestiegen.

Wie das Gesundheitsministerium am Freitag mitteilte, wurden am Vortag 2'068 neue Fälle gemeldet. Zuletzt hatte die Zahl am 28. Juli mit 2'129 die 2'000er-Marke überschritten. Die Pandemie war in Israel auch wegen eines strikten Kurses der Regierung zunächst glimpflich verlaufen. Nach raschen Lockerungen im Mai schnellte die Zahl der Fälle jedoch in die Höhe.

In den vergangenen Wochen hatte sich die Zahl der täglichen Neuinfektionen etwas stabilisiert. An Werktagen, den Tagen mit den meisten Tests, wurden zuletzt immer rund 1'650 Fälle registriert. In den letzten Tagen wurde jedoch wieder ein stetiger Anstieg der Zahlen verzeichnet.

In Israel ist die Zahl der Coronainfektionen wieder auf über 2'000 pro Tag gestiegen (Symbolbild).
In Israel ist die Zahl der Coronainfektionen wieder auf über 2'000 pro Tag gestiegen (Symbolbild).
Schalit/AP/dpa Foto: Sebastian Scheiner/AP/dpa

Insgesamt wurden nach Ministeriumsangaben bislang 111'393 Fälle erfasst. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion lag bei 891.

In Israel sollen die Schulen am Dienstag mit Ende der Sommerferien unter Corona-Beschränkungen wieder geöffnet werden. Eigentlich war es Ziel der Regierung gewesen, die Zahl der täglichen Corona-Neuinfektionen vorher auf rund 400 zu drücken.

Sorge bereitet den Gesundheitsbeauftragten auch die Ansteckungsgefahr während der jüdischen Feiertage, die Mitte September beginnen. Gesundheitsminister Juli Edelstein sagte zuletzt, Israelis sollten auf die sonst üblichen grossen Familienfeiern verzichten. «In diesem Jahr müssen wir vorsichtig sein», sagte er.

12.30 Uhr: 340 neue Coronavirus-Infizierte innerhalb von 24 Stunden

In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Freitag innerhalb eines Tages 340 neue Coronavirus-Ansteckungen gemeldet worden. Am Donnerstag waren es 361 bestätigte Fälle, am Mittwoch 383, am Dienstag 202 und am Montag 157.

Insgesamt gab es seit Beginn der Pandemie 41'346 laborbestätigte Fälle, wie das BAG am Freitag mitteilte. Im Vergleich zum Vortag kam es zu 9 weiteren Spitaleinweisungen. Damit mussten seit Anfang der Pandemie 4'527 Personen wegen einer Covid-19-Erkrankung im Spital behandelt werden. Die Zahl der Todesopfer im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung stieg um eines auf 1'725.

340 neue Infektionen mit dem Coronavirus wurden dem BAG am Freitag gemeldet (Symbolbild).
340 neue Infektionen mit dem Coronavirus wurden dem BAG am Freitag gemeldet (Symbolbild).
Archiv

In der Schweiz und in Liechtenstein wurden bisher 988'383 Tests auf Sars-CoV-2, den Erreger der Atemwegserkrankung Covid-19, durchgeführt. Innerhalb eines Tages wurden dem BAG 12'820 neue Tests gemeldet. Bei 5,0 Prozent aller Tests fiel das Resultat über die vergangenen Monate gesehen positiv aus.

Aufgrund der Kontakt-Rückverfolgung steckten am Freitag nach Angaben des BAG 1525 Personen in Isolation und 4'255 Menschen standen unter Quarantäne. Zusätzlich sassen 11'019 Heimkehrerinnen und Heimkehrer aus Risikoländern in Quarantäne.

12.05 Uhr: Merkel zu Corona: Kommende Monate könnten schwieriger werden

Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel hat die Deutschen darauf eingestimmt, dass sich die Corona-Pandemie im Herbst und Winter wieder stärker auf das alltägliche Leben auswirken könnte.

«Man muss damit rechnen, dass Manches in den nächsten Monaten noch schwieriger sein wird als jetzt im Sommer», sagte die Politikerin zum Auftakt ihrer traditionellen Sommer-Pressekonferenz am Freitag in Berlin.

Alle hätten im Sommer durch das «Leben draussen» Freiheiten und einen relativen Schutz vor Aerosolen, die das Virus übertragen könnten, genossen. «In den nächsten Monaten wird es jetzt darauf ankommen, die Infektionszahlen niedrig zu halten, wenn wir uns wieder drinnen aufhalten – an Arbeitsplätzen, in Schulen und in Wohnungen», sagte Merkel. Weltweit arbeiteten Forscher auf Medikamente und einen Impfstoff hin, aber noch sei beides nicht gefunden.

Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel warnte in ihrer traditionellen Sommer-Pressekonferenz davor, dass die kommenden Monate schwieriger werden könnten. 
Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel warnte in ihrer traditionellen Sommer-Pressekonferenz davor, dass die kommenden Monate schwieriger werden könnten. 
Foto: Michael Kappeler/dpa-Pool/dpa

«Wir werden noch länger mit diesem Virus leben müssen, und deshalb ist meine Grundhaltung eine der Wachsamkeit, der Aufmerksamkeit. Gerade jetzt, da die Infektionszahlen wieder so deutlich über die letzten Wochen gestiegen sind», sagte Merkel. «Es bleibt dabei: Es ist ernst, unverändert ernst – und nehmen Sie es auch weiterhin ernst.»

11.50 Uhr: Blutverdünner erhöhen Überlebenschancen bei Covid-19 deutlich

Dass Blutverdünner Covid-19-Patienten retten können, war bekannt. Nun zeigt eine Studie, dass selbst die vorsorgliche Gabe der Arzneien das Sterberisiko deutlich senkt – und auch andere Probleme verhindert.

Blutverdünner können bei Covid-19-Patienten das Sterberisiko deutlich senken. Das berichten US-Mediziner nach einer Studie mit knapp 4400 Teilnehmern im «Journal of the American College of Cardiology». Demnach ging die Behandlung mit Blutverdünnern – unter Berücksichtigung des Zustands der Patienten – mit einer etwa halbierten Todesrate einher. Zudem war das Risiko für eine künstliche Beatmung um etwa 30 Prozent reduziert, wie die Gruppe um Valentin Fuster vom Mount Sinai Hospital in New York schreibt.

«Als Ärztin, die Covid-19-Patienten an vorderster Front behandelt hat, weiss ich, wie wichtig es ist, Antworten darauf zu haben, was die beste Behandlung für diese Patienten bedeutet», wird Ko-Autorin Anuradha Lala in einer Mitteilung der Klinik zitiert. Sie und ihre Kollegen hatten Patientendaten von März und April aus fünf Krankenhäusern der Mount Sinai-Gruppe in New York analysiert.

Blutverdünner können bei Covid-19-Patienten das Sterberisiko deutlich senken. (Symbolbild).
Blutverdünner können bei Covid-19-Patienten das Sterberisiko deutlich senken. (Symbolbild).
Christin Klose/dpa-tmn/dpa

Dabei teilten sie die insgesamt 4'389 Patienten in drei Gruppen ein: Eine Gruppe erhielt keine Blutverdünner, die zweite bekam solche Präparate zur Behandlung. Der dritten Gruppe wurde eine geringere Dosis Blutverdünner zur Vorsorge verabreicht.

Zwar starben knapp 29 Prozent jener Patienten, die therapeutisch mit Blutverdünnern behandelt worden waren. In jener Gruppe, die keine solchen Arzneien bekam, waren es knapp 26 Prozent. Berücksichtigten die Forscher aber Vorerkrankungen und andere Gesundheitsfaktoren der Teilnehmer, war das Sterberisiko der therapeutisch mit Blutverdünnern behandelten Patienten um 47 Prozent geringer. In jener Gruppe, die die Medikamente vorsorglich erhalten hatte, war das Risiko um 50 Prozent reduziert.

Zusätzlich sank bei jenen beiden Gruppen, die Blutverdünner bekamen, auch das Risiko, künstlich beatmet werden zu müssen – um 31 Prozent bei den therapeutisch behandelten Menschen, um 28 Prozent bei den vorsorglich behandelten. Ernsthafte Komplikationen durch Blutungen, wie sie die Einnahme von Blutverdünnern begünstigen kann, gab es bei drei Prozent der therapeutisch Behandelten. In den beiden anderen Gruppen lag der Anteil unter zwei Prozent.



Zusätzliche Hinweise darauf, dass Blutverdünner für Covid-19-Patienten sinnvoll sein können, erbrachten 26 Autopsien von Menschen, die an Covid-19 gestorben waren. Bei 11 davon fanden die Mediziner Hinweise auf Thrombosen – verursacht durch Blutgerinnsel, die Blutverdünner wahrscheinlich hätten verhindern können. «Mit Ausnahme eines Schlaganfalls gab es vor der Autopsie keinen Verdacht auf eine thromboembolische Erkrankung. Das deutet darauf hin, dass klinische Einschätzungen die tatsächliche Belastung durch thromboembolische Erkrankungen möglicherweise unterschätzen», schreiben die Forscher.

11.10 Uhr: Schweizer Spitäler schätzen finanziellen Schaden auf bis zu 2,6 Mrd. Franken

Die Schweizer Spitäler schätzen den finanziellen Schaden durch die Covid-19-Massnahmen auf 1,7 bis 2,6 Milliarden Franken – bis zu 75 Prozent davon wegen des Behandlungs- und Operationsverbots. Der Spitalverband H+ fordert eine Kompensation.

Am Treffen zwischen Bundesrat Alain Berset und Vertretern von Leistungserbringern, Kantonen sowie Versicherern gelte es am kommenden Montag zu definieren, wie die Ausfälle kompensiert werden sollen, teilte H+ am Freitag mit. Davon hänge die Sicherstellung der Gesundheitsversorgung ab, nicht zuletzt im Hinblick auf eine mögliche zweite Welle.

Die Schweizer Spitäler haben nun den finanziellen Schaden geschätzt, den die Coronakrise verursacht hat (Symbolbild).
Die Schweizer Spitäler haben nun den finanziellen Schaden geschätzt, den die Coronakrise verursacht hat (Symbolbild).
Archiv

Der Bundesrat hatte am 13. März 2020 ein Behandlungsverbot von nicht dringenden Fällen bei andern Krankheiten verordnet, damit genügend Personal und Infrastruktur für die Behandlung von Corona-Patienten zur Verfügung stand.

10.35 Uhr: Maskenpflicht nun überall in Paris – Sportler jetzt doch befreit

Seit Freitagmorgen müssen die Menschen überall in Paris unter freiem Himmel eine Maske tragen – doch die Regeln sind nicht so streng wie ursprünglich vorgesehen.

Wer eine körperliche Aktivität wie Joggen oder Radfahren ausübe, bleibe von der Maskenpflicht befreit, teilte die Pariser Polizeipräfektur am Freitag mit. Man werde die neue Regel nun erstmal im Rahmen einer Aufklärungskampagne umsetzen. Verwarnungen würden mit Augenmass ausgesprochen.

Vor dem Eiffelturm herrschte schon länger Maskenpflicht. Nun wurde diese auf ganz Paris ausgedehnt.
Vor dem Eiffelturm herrschte schon länger Maskenpflicht. Nun wurde diese auf ganz Paris ausgedehnt.
Michel Euler/AP/dpa

Zuvor hatte das Pariser Rathaus gegen die Maskenpflicht auf dem Rad protestiert. «Wir halten es für eine schlechte Entscheidung», sagte Vizebürgermeister Emmanuel Grégoire dem Sender BFM Paris. «Es schreckt davon ab, ein Fahrrad zu benutzen. In diesem Punkt sind wir nicht einer Meinung.» Die Polizeipräfektur lenkte kurze Zeit später ein.

In Paris galt bereits zuvor in weiten Teilen der Innenstadt eine Maskenpflicht unter freiem Himmel. Allerdings handelte es sich bei den Masken-Zonen um einen unübersichtlichen Flickenteppich. Nur an wenigen Orten in der Stadt gab es Schilder, die auf die Verpflichtung hinwiesen. Häufig war den Pariserinnen und Parisern gar nicht klar, wo nun Maskenpflicht herrschte und wo nicht.

9.55 Uhr: Epidemiologe kritisiert Schweizer Corona-Krisenmanagement 

Der Epidemiologe Marcel Salathé kritisiert das Krisenmanagement von Bund und Kantonen. Das Testen und das Contact-Tracing von Corona-Fällen funktioniere in der Schweiz überhaupt nicht. Es dauere alles viel zu lange.

«Es ist Sommer und wir haben bereits steigende Zahlen. Darum müssen wir dringend das Testen und Tracen verbessern. Das müssen wir ernst nehmen, subito», sagte Salathé in einem Interview mit den Tamedia-Zeitungen.

Die Zahlen beunruhigten ihn. «Man testet nur ein bisschen mehr und wir haben frappant höhere Zahlen.» Die Dynamik gehe vollständig in die falsche Richtung. «Wir haben ein hohes Wachstum auf einer hohen Fallzahl und wir kriegen sie nicht in den Griff.»

Epidemiologe Marcel Salathé kritisiert das Schweizer Corona-Krisenmanagement. (Archivbild)
Epidemiologe Marcel Salathé kritisiert das Schweizer Corona-Krisenmanagement. (Archivbild)
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Gleichzeitig ist Salathé überzeugt, dass es nicht viele zusätzliche Massnahmen braucht. «Man müsste gar nicht so viel mehr machen als bisher. Das ist vielleicht der Lichtblick. Aber man müsste es besser machen.»

Beim Contact-Tracing gehe es letztlich darum, dass man genau die Leute in Quarantäne setzen kann, die möglicherweise das Virus übertragen könnten. Das sei die intelligente Alternative zum Lockdown, der sei schliesslich die kollektive Quarantäne, sagte der Epidemiologe. Wenn das Contact-Tracing sauber klappen würde, würde das reichen.

«Noch immer warten viele zwei, drei Tage auf das Testergebnis und dann nochmals zwei drei Tage, bis der Contact-Tracer anruft. Dann ist es natürlich schon gelaufen mit vielen Ansteckungen.»

Viele Testergebnisse kommen zu spät, wie der Epidemiologe Marcel Salathé kritisiert.(Symbolbild)
Viele Testergebnisse kommen zu spät, wie der Epidemiologe Marcel Salathé kritisiert.(Symbolbild)
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Das sei nicht verständlich. Es braucht ein Umdenken bei den Kantonen. «Es muss eine ganz kurze Frist geben zwischen dem Test und dem ersten Anruf des Contact-Tracers.» Die Swiss-Covid-App könne dabei einen wichtigen Beitrag leisten, wenn sie richtig eingesetzt werde. Aber dafür müsse der Code zur Information des App-Systems nach einem Test rasch an die Betroffenen weitergeleitet werden.

«Ich kriege auch graue Haare, wenn ich höre, dass Leute 42 Stunden warten mussten auf den Code. Der ganze Prozess, bis der Contact-Tracer anruft, dauerte sogar 60 Stunden. Das geht einfach nicht. So bekommen wir das Virus nicht unter die Kontrolle.»

9.20 Uhr: Ruag International wegen Corona noch tiefer in Verlustzone

Der Absturz der Luftfahrt in der Coronakrise und die Aufspaltungskosten haben Ruag International noch tiefer in die roten Zahlen gerissen. Der Luft-, Raumfahrt und Rüstungskonzern erlitt im ersten Halbjahr einen Reinverlust von 48 Millionen Franken.

Im Vorjahressemester hatte Ruag International auf vergleichbarer Basis ein Defizit von 19 Millionen Franken eingefahren. Der Betriebsverlust (EBIT) vergrösserte sich auf 42 Millionen Franken nach einem Minus von 11 Millionen vor einem Jahr. Der Nettoumsatz ging um 10,9 Prozent auf 570 Millionen Franken zurück.

Die Ruag International schreibt in der Coronakrise weiter rote Zahlen (Symbolbild).
Die Ruag International schreibt in der Coronakrise weiter rote Zahlen (Symbolbild).
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Insbesondere die beiden in der Luftfahrt tätigen Geschäftsbereiche Flugzeugstrukturbau und Flugzeugunterhalt hätten die Auswirkungen der Coronapandemie deutlich gespürt, schrieb Ruag International. Die Auslieferungen von Flugzeugrumpfteilen für den Airbus A320 schrumpften um rund 30 Prozent. Auch die Auslastung im Unterhalt von Luftfahrzeugen sei deutlich gesunken.

8.25 Uhr: Die am stärksten betroffenen Länder

Die am stärksten betroffenen Länder – Infizierte, Todesfälle, Genesene.
Die am stärksten betroffenen Länder – Infizierte, Todesfälle, Genesene.
Grafik: dpa

7.52 Uhr: Virus angeblich zur Unterdrückung genutzt

Venezolanische Sicherheitskräfte und Behörden haben laut Human Rights Watch das Coronavirus als Vorwand für ein scharfes Vorgehen gegen abweichende Meinungen genutzt. Sie seien gegen Dutzende Journalisten, Mitarbeiter des Gesundheitswesens, Menschenrechtsanwälte und politische Widersacher vorgegangen, die die Reaktion der Regierung auf die Pandemie kritisiert hätten, berichtete die Menschenrechtsorganisation am Freitag.

Manche Kritiker seien körperlich misshandelt worden auf Arten und Weisen, die an Folter gegrenzt hätten, teilte Human Rights Watch mit. Die Organisation listete für den Zeitraum März bis Juni 162 solcher Fälle auf.

Venezuela befand sich schon vor der Pandemie in einer politischen und wirtschaftlichen Krise und Präsident Nicolás Maduro wird von vielen anderen Staaten nicht als Staatsoberhaupt anerkannt.

4.45 Uhr: Ein Virus? 1'500 Gäste dicht an dicht bei Trump

Dicht gedrängt sitzen oder stehen rund 1'500 Gäste im Garten des Weissen Hauses, um Trump zum Abschluss des republikanischen Parteitags zuzujubeln.
Dicht gedrängt sitzen oder stehen rund 1'500 Gäste im Garten des Weissen Hauses, um Trump zum Abschluss des republikanischen Parteitags zuzujubeln.
Dayton Daily News, Alex Brandon/AP

US-Präsident Donald Trump hat am Parteitag der Republikaner unter anderem einen Sieg über das Coronavirus versprochen. Zudem hat er am späten Donnerstagabend (Lokalzeit) offiziell seine Nominierung angenommen.

Zum Abschluss des Parteitags haben die Organisatoren Empfehlungen zum Schutz vor Corona-Infektionen allerdings nicht eingehalten. Im Garten des Weissen Hauses versammelten sich nach US-Medienberichten rund 1'500 Gäste, um die Ansprache von Trump zu hören. Die Stühle standen dabei dicht an dicht, wie auf Fernsehbildern zu sehen war. Die allermeisten Gäste trugen keine Schutzmasken. Einige schüttelten in der dicht gedrängten Menge vor Beginn der Veranstaltung Hände.

Das Wahlkampfteam teilte mit, Gesundheitsexperten hätten mit den Republikanern zusammengearbeitet, um zu gewährleisten, dass der Sicherheit von Personen beim Parteitag Rechnung getragen werde. Die strengen Protokolle stünden in Übereinstimmung mit den Richtlinien der Gesundheitsbehörde CDC.

4.28 Uhr: Herdenimmunität nur durch Impfung

Maria van Kerkhove, Covid-19-Beauftragte der Weltgesundheitsorganisation (WHO), warnt vor der Hoffnung auf eine natürliche Herdenimmunität: Viel zu viele Menschen würden sterben.
Maria van Kerkhove, Covid-19-Beauftragte der Weltgesundheitsorganisation (WHO), warnt vor der Hoffnung auf eine natürliche Herdenimmunität: Viel zu viele Menschen würden sterben.
Keystone

Die Weltbevölkerung kann nachhaltig vor dem Coronavirus nur durch umfangreiche Impfungen geschützt werden. Das hat die Covid-19-Beauftragte der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Maria van Kerkhove, am Donnerstag betont. Es sei keine Option, auf eine umfangreiche Immunität dadurch zu hoffen, dass sich möglichst viele Menschen mit dem Erreger infizieren. Dafür müssten sich sehr viele Menschen infizieren, viele würden schwer krank und müssten in Krankenhäuser. «Herdenimmunität auf natürlichem Wege zu erreichen ist gefährlich, weil viele Menschen sterben würden», sagte sie.

«Es gibt keine einzige Infektionskrankheit, die unter Kontrolle gebracht wurde, indem man auf natürliche Immunität gesetzt hat», betonte die WHO-Chef-Wissenschaftlerin Soumya Swaminathan. Zudem würde es sehr lange dauern, bis genügend Menschen infiziert seien. Nur eine Impfung könne die gewünschte Immunität schnell erreichen. Das Konzept der natürlichen Herdenimmunität propagieren in verschiedener Ausprägung etwa Brasilien und Schweden. Grossbritannien ist nach anfänglichen Plänen davon abgerückt.

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