US-Präsident zieht sich zurück Biden vermutet Obama als «Strippenzieher» hinter Aufstand

Sven Ziegler

22.7.2024

Einst Weggefährten, jetzt scheint Obama Biden fallen gelassen zu haben.
Einst Weggefährten, jetzt scheint Obama Biden fallen gelassen zu haben.
KEYSTONE

Ausgerechnet sein ehemaliger Weggefährte Barack Obama soll Joe Biden fallen gelassen haben. Biden selbst sei «tief enttäuscht».

Sven Ziegler

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Barack Obama verweigerte Joe Biden die Unterstützung. 
  • Laut einer Recherche der «New York Times» vermutet Biden ihn als «Strippenzieher» hinter seiner Gegenkampagne.
  • Die Geschehnisse hinter den Kulissen würden einem «Drama shakespearschen Ausmasses» gleichen.

Einige führende Demokraten zögern nach dem Rückzug Joe Bidens, sich fest hinter Vizepräsidentin Kamala Harris als Präsidentschaftskandidatin zu stellen. Nancy Pelosi, die ehemalige Sprecherin des Repräsentantenhauses, hat Joe Biden als einen Patrioten gelobt, der immer das Wohl seines Landes an erste Stelle setzt. Allerdings hat Pelosi sich nicht klar zu Harris oder anderen möglichen Bewerbern geäussert.

Ex-Präsident Barack Obama würdigt ebenfalls Bidens Leistungen, vermeidet jedoch, sich explizit hinter Kamala Harris zu stellen. Obama erklärt, dass die Partei auf unbekanntem Terrain agiere, zeigt sich jedoch zuversichtlich, dass die Parteiführung einen erfolgreichen Nominierungsprozess einleiten wird. «Wenn er beschliesst, die Fackel an einen neuen Kandidaten weiterzugeben, ist das sicherlich einer der schwierigsten Entscheidungen in seinem Leben», so Obama. 

Obama verweigerte Biden in den vergangenen Tagen seine öffentliche Unterstützung. Laut einer Recherche der «New York Times» vermutet Biden ihn als «Strippenzieher» hinter seiner Gegenkampagne. Die Geschehnisse hinter den Kulissen würden einem «Drama shakespearschen Ausmasses» gleichen.

Harris wohl unumstritten

Biden sei enttäuscht, dass sein ehemaliger Weggefährte Obama sich gegen ihn gestellt habe. Auch von Pelosi und dem aktuellen Senatssprecher Chuck Schumer fühle er sich im Stich gelassen. Beide sollen laut der Zeitung im Hintergrund massiven Druck auf Biden ausgeübt haben. 

Der Druck auf den 81-Jährigen war in den vergangenen Tagen immer grösser geworden. Immer mehr Demokraten hatten Biden dazu aufgefordert, sich aus dem Rennen zu nehmen. Andere – wie Obama – verweigerten ihm die Unterstützung.

Laut der «New York Times» habe sich der Machtkampf immer weiter verschärft. Biden habe deshalb keine andere Möglichkeit mehr gesehen, als sich aus dem Rennen zu nehmen. Nachfolgerin im Rennen um die Präsidentschaft dürfte Kamala Harris sein. Hier scheine sich die Spitze der Demokratischen Partei einig zu sein, so die Zeitung – grosse Gegenstimmen habe es bislang nicht gegeben.