Arbeitstag mit 27 Stunden? Deutscher Rathaus-Mitarbeiter kassiert 706'000 Franken für Überstunden

Carsten Dörges

17.1.2025

Das Rathaus von Bad Sachsa im Südharz in Deutschland. Hier leistete ein Mitarbeiter «unglaubliche» Überstunden ab.
Das Rathaus von Bad Sachsa im Südharz in Deutschland. Hier leistete ein Mitarbeiter «unglaubliche» Überstunden ab.
Bild: Imago

19 Überstunden pro Tag hat ein Mitarbeiter im Rathaus von Bad Sachsa in Deutschland abgerechnet und über einen längeren Zeitraum 750'000 Euro (ca. 706'000 Franken) ergaunert. Jetzt ermittelt die Staatsanwaltschaft.

Carsten Dörges

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Ein Mitarbeiter der Stadt Bad Sachsa in Deutschland will 19 Überstunden pro Tag gearbeitet haben. Bei einer 40-Stunden-Woche hätte der Arbeitstag dann 27 Stunden haben müssen.
  • Dafür hat er über einen längeren Zeitraum über 706'000 Franken abgerechnet.
  • Jetzt ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen den Mann.

19 Überstunden pro Tag: ein Mitarbeiter der Stadt Bad Sachsa in Deutschland wird dennoch nicht Mitarbeiter des Jahres, sondern die Staatsanwaltschaft Braunschweig ermittelt jetzt wegen Untreue. Bei einer normalen 40-Stunden-Woche hätte bei diesen Überstunden jeder Arbeitstag dann auch 27 Stunden haben müssen.

Wie die «Bild» schreibt, soll der langjährige Angestellte im mittleren Dienst über Jahre hinweg zu viele Überstunden und Rufbereitschaften abgerechnet haben. Das Jahresgehalt des Mannes soll laut Vertrag bei etwa 50‘000 Euro liegen, mindestens fünf Jahre lang soll er sich das Vierfache seines Gehalts ausgezahlt haben. Für die vermeintlichen Überstunden wurden insgesamt 750‘000 Euro (ca. 706'000 Franken) abgerechnet.

Vier Jahre Gefängnis drohen

Der Betrug ist jetzt beim Rechnungsprüfungsamt des Landkreises Göttingen aufgefallen. Der Bürgermeister von Bad Sachsa wollte sich auf Nachfrage von «RTL» nicht äussern, da es ein laufendes Verfahren sei. Sollte der Verdächtige jedoch verurteilt werden, könnte er bis zu vier Jahre ins Gefängnis wandern.