TraumreiseUltimatives Sehnsuchtsziel – Kreuzfahrt in der Südsee
Philipp Laage, dpa
10.2.2019
Südsee ist ein ultimatives Sehnsuchtsziel. Auf einer Expeditionskreuzfahrt lässt sich die Inselwelt besonders gut erkunden. Es ist eine Reise in eine Welt voller exotischer Klischees – und der Versuch, dahinter zu schauen.
Auf den letzten Meilen nach Mata-Utu, Hauptstadt des Königreichs Uvea und ein Teil des französischen Überseegebiets Wallis und Futuna, wird es nautisch heikel. «Die Seekarten im ganzen Riff sind nicht exakt», sagt Kapitän Axel Engeldrum.
Die Riffe seien zwar eingezeichnet, aber sie ragten weiter in die Fahrrinne hinein als dargestellt. «Untiefen in der Passage sind gar nicht markiert.» Daher ist ein lokaler Lotse an Bord. Manövrieren auf Sicht, mit Tageslicht.
Ein grosses Kreuzfahrtschiff kann Wallis nicht erreichen. Doch die Feriengäste sind unterwegs auf der «Bremen», einem Schiff der Reederei Hapag-Lloyd Cruises mit Platz für nur 155 zahlende Gäste. Sie nehmen teil an einer Expeditionskreuzfahrt durch den Südpazifik: 17 Tage ostwärts, von Fidschi über Wallis und Futuna, Samoa und die Cookinseln nach Französisch-Polynesien.
Expeditionsleiter Ole Stapelfeld macht die Passagiere am ersten Reisetag mit dem Fahrgebiet vertraut. «Die Menschen im Pazifik sind offenherzig», sagt er. Es gebe eine «positive Distanzlosigkeit», man begegne sich direkt, ohne Statusfragen nach dem Job. «Genießen Sie es, einfach mal Mensch sein zu dürfen», rät Stapelfeld den Gästen.
Klischee von Realität unterscheiden
Stapelfeld weiss um das Klischeebild der Südsee. «Man muss es auch ein-, zweimal erfüllen.» Man brauche den typischen Strand und polynesische Tänze. «Aber ich möchte auch die Realität zeigen.» Man weise die Gäste auf Probleme hin: etwa Kulturverlust durch die christliche Missionierung, Überfischung und Umweltverschmutzung. Man könne nicht so tun, als sei das hier ein konfliktfreier Raum.
Der Auftakt der Kreuzfahrt liefert tatsächlich erst einmal keine Postkartenmotive. Morgens ein Badestopp an einem Hotelstrand von Fidschis Hauptinsel Viti Levu – das Meer liegt grau unter Wolken. Suva am Nachmittag – eine Verwaltungsstadt. Die Wanderung zu den Bouma-Wasserfällen auf Taveuni am Folgetag führt durch üppige Vegetation – aber wo sind die satten Bonbonfarben?
Tänze und grosse Problemlagen
Tag drei bringt dann die erwarteten Tänze, sensibilisiert aber auch für die grossen Problemlagen. Auf der Insel Kioa nehmen die Gäste an einer Zeremonie teil. Die Einheimischen – rund 65 Familien – sind Klimaflüchtlinge, deren Vorfahren die Insel einst kauften. Ihre Heimat Tuvalu geht wegen des steigenden Meeresspiegels langsam unter.
Der Dorfälteste führt die Besucher ins Gemeindehaus, dort setzen sich alle auf den Boden. Jeder bekommt Blumenschmuck. Trommeln setzen ein, Videokameras werden ausgerichtet, die Tänze beginnen.
Gut eine Stunde dauert die Zeremonie, danach ist Zeit für Gespräche. Am Nachmittag gibt es auf der Nachbarinsel Rabi einen weiteren Dorfbesuch mit Begrüssungsritual. «Da haben wir die Kultur hautnah erlebt», sagt der Kapitän später. Als individueller Tourist bekomme man das ja gar nicht zu sehen. «Das hat mich auch stolz gemacht.»
Auf nach Wallis
Bevor es nach Wallis mit der delikaten Riffpassage geht, läuft das Kreuzfahrtschiff Futuna und das kleine, unbewohnte Eiland Alofi als weiteren Badestopp an.
Der Sandstrand ist fast blütenweiss. Allein der schwarze Rauch aus dem Schlot der «Bremen» in einiger Entfernung zur Küste wirkt etwas verstörend. Das Schiff fährt in der Südsee mit dem umweltschädlichen Schweröl. Ab Juli 2020 will die Reederei auf Expeditionsfahrten nur noch schadstoffärmeres Marine Gasöl einsetzen.
Ankunft auf Wallis. Es geht zu einer Festungsruine und zu einem mit Wasser gefüllten Krater. Die Lava ist hier einst aus dem Schildvulkan abgeflossen, der Vulkan abgesunken und erkaltet, Meer- und Süsswasser strömten in den Krater. Der Lalolalo-See könnte gut als Kulisse für einen Dinosaurierfilm herhalten, läge Wallis bloss nicht so abgelegen. Ein Schiff mit Touristen kommt hier etwa viermal im Jahr vorbei.
Kontrolliertes Abenteuer
Die Passagiere der «Bremen» geniessen das Privileg, an Orte zu kommen, die kaum ein Tourist je zu Gesicht bekommt. Viele Anlandungen sind nur per Zodiac-Schlauchboot möglich. Der Tagesplan kann sich ändern, wenn das Wetter nicht mitspielt. Einmal sind die Wellen bei der Rückfahrt zum Schiff so hoch, dass die Crew erleichtert ist, als alle Gäste wohlbehalten an Bord sind.
«Seien Sie vorbereitet auf Spritzwasser, Regen, Wind und Sonne – Sie sind auf Expedition», hat Ole Stapelfeld den Gästen mitgegeben. Der Satz verdeutlicht aber auch, dass diese Seereise natürlich keine Expedition im eigentlichen Sinne ist, schon gar nicht vergleichbar mit den Fahrten eines James Cook. Alle Entscheidungen werden den Gästen abgenommen, körperliche Entbehrungen halten sich doch stark in Grenzen.
«Ich würde es eher kontrolliertes Abenteuer nennen», sagt Stapelfeld im persönlichen Gespräch. Seine Aufgabe sei es, ein Abenteuer-Gefühl zu vermitteln, ohne dass es ein Sicherheitsrisiko gibt. Der Unterschied zur konventionellen Kreuzfahrt besteht darin, dass den Erlebnissen an Land ein grösserer Stellenwert eingeräumt wird als dem Bordleben.
Upolu und Savai'i
Auf Samoa steuert die «Bremen» die zwei Hauptinseln an: Upolu mit der Hauptstadt Apia und Savai'i. Auf Ausflügen lernen die Passagiere das komplexe Matai-Herrschaftssystem kennen und spazieren über das erkaltete Lavafeld, das der Vulkan Matavanu 1905 geschaffen hat.
Nach dem eng getakteten Programm der vorangegangenen Tage haben die Gäste auf zwei Seetagen nun Zeit zu entspannen. Auf den mehr als 900 Meilen nach Rarotonga überquert die «Bremen» die Datumsgrenze, sodass der Mittwoch auf See gleich zweimal stattfindet. Die Frage, warum das so sein muss, sorgt an Bord tagelang für Diskussionen.
Manche Passagiere waren schon 20 Mal auf der «Bremen». Man kennt sich teilweise von früheren Reisen. Die Klientel ist betagt, gebildet und aufgrund des hohen Reisepreises relativ wohlhabend. Sie legt Wert auf einen gepflegten Umgang, will aber keine steife Etikette. Krawatten sieht man nur zum Kapitänsdinner. Dass es an Bord praktisch keine Unterhaltung gibt bis auf die Lektorenvorträge, ein Pooldeck-Barbecue und den abendlichen Klavierspieler, stört niemanden.
Je weiter das Schiff nach Osten fährt, desto touristischer werden die Inseln - und umso reizender die Südsee-Bilder. Die Muri-Lagune auf Rarotonga ist schon ein Hingucker. Doch erst am Folgetag auf Aitutaki ist die Kulisse perfekt: Das Atoll ist von einem Barriereriff mit mehreren Motus umgeben –das sind kleine Inseln mit weissem Sand und Palmen, die entweder vulkanischen Ursprungs sind oder auf den Korallen wachsen. Wenn die Sonne scheint, strahlt die Lagune innerhalb des Riffs kilometerweit in einem betörenden Türkis.
Höhepunkt der Kreuzfahrt
Ausflugsziel des Tages ist One Foot Island. Auf dem Weg dorthin lassen sich beim Schnorcheln bunte Riesenmuscheln beobachten, auch eine Muräne zeigt sich. Doch der Höhepunkt der Kreuzfahrt folgt für viele erst: die Gesellschaftsinseln in Französisch-Polynesien, Raiatea, Moorea – und Bora Bora.
Auf einem Bootsausflug schnorcheln die Gäste mit Stachelrochen, beim Mittagessen auf einem der Motus sitzen sie an Tischen im Meer, sodass die Füsse von Fischen umschwärmt werden. Die Farben sind so intensiv, dass die in der Luft schwebende Möwe durch die Reflexion des Wassers von unten türkis leuchtet.
Hier auf Bora Bora, ganz am Ende der Reise, verwirklicht sich endgültig das Südsee-Klischee, jedenfalls landschaftlich. Stapelfeld, der während der Kreuzfahrt versucht, ein möglichst differenziertes Bild des Reiseziels zu vermitteln, gibt zu, dass auch er gerne an einem Traumstrand liege und «Wow» sage. «Ich glaube, da haben wir alle eine Sehnsucht nach.»
Das Europe Hotel & Spa in Zermatt VS schafft Platz 10 im Rahmen der diesjährigen «Travellers' Choice Awards» des Reiseportals Tripadvisor. Das Vier-Sterne-Hotel empfängt mit einer alpin-modernen Einrichtung. 14 der 38 Zimmer bieten einen direkten Blick auf das Matterhorn.
Bild: Tripadvisor
Auf Rang 9 platziert sich das Hotel Eiger in Mürren BE. Das Vier-Sterne-Haus blickt auf eine lange Tradition zurück: Seit 1892 befindet es sich in Familienhand und überzeugt durch seine Gastfreundschaft und angenehmen Service.
Bild: Tripadvisor
Wer träumt nicht von einem malerischen Haus am See? Das Castello del Sole in Ascona TI wird diesem Wunsch gerecht: Gelegen in einem wunderschönen Park mit einem eigenen Zugang zum Lago Maggiore ist das Hotel eine Ruhe-Oase der besonderen Art – und schafft es damit auf Rang 8.
Bild: Tripadvisor
Im Grand Bellevue in Gstaad erwartet die Gäste nicht nur Aussicht mit Bergkulisse, sondern auch ein Wohlfühlerlebnis der Extraklasse. Ebenfalls exquisit: Gaumenfreuden auf Zwei-Sterne-Niveau mit einem eigenen Sushi-Koch. Das alles zusammen ergibt Platz 7.
Bild: Tripadvisor
Entspannung für alle Sinne verspricht das 5-Sterne-Hotel Alpina in Gstaad – und erreicht so bei der Tripadvisor-Wahl Rang 6. Für ein besonderes Gäste-Erlebnis sorgt das Six Senses Spa.
Bild: Tripadvisor
«Vergangenheit bewahren, Zukunft gestalten» lautet das Motto des Park Hotels in Vitznau, dass sich den 5. Platz holt. Am Vierwaldstättersee gelegen, mutet das Hotel von aussen an wie ein vornehmes Schloss. Das Interieur ist hingegen modern. Mit 32'000 Flaschen gehört der Weinkeller des Hotels zu den exklusivsten des Landes.
Bild: Tripadvisor
Mitten im historischen Zentrum Luganos liegt das mit vier Sternen ausgezeichnete Hotel Lugano Dante Center. Die Zimmer sind stilvoll eingerichtet und in wenigen Minuten gelangt man zu Fuss in die Stadt. Das schätzen die Gäste sehr und wählten das Hotel auf den 4. Rang.
Bild: Tripadvisor
Auf einem Felsvorsprung über Zermatt thront das Omnia. Ein beleuchteter Tunnel und ein gläserner Aufzug führen zum Hoteleingang, was die Gäste in Erstaunen versetzt und einen Hauch Magie versprüht. Dieses Gefühl setzt sich im Inneren des Hotels fort. Alles zusammen bedeutet Rang 3 bei den Tripadvisor-User.
Bild: Tripadvisor
Ritz-Carlton und Genf – die beiden Namen allein verheissen Glamour und Eleganz. Das 2017 umfangreich modernisierte Fünf-Sterne-Hotel wird den Erwartungen gerecht: Ob nun das stilvolle Interieur, die aufmerksamen Mitarbeiter oder die gute Lage mit kurzen Wegen in die Innenstadt – es bleiben keine Wünsche offen – Platz 2 in der Endabrechnung.
Bild: Tripadvisor
And the winner is: Das Badrutt’s Palace ist nicht nur dem Namen nach ein luxuriöses Hotel. Mit seinem besonderen Flair in traumhafter Lage oberhalb dem St. Moritzer See, seinem Spa-Bereich und der Gastfreundschaft hat sich das Märchenschloss ...
Bild: Keystone
... in diesem Jahr den 1. Platz der Schweizer Top Hotels verdient. Das Resümee eines Gastes: «Aussergewöhnlich professionelles und freundliches Personal vom Voiturier über den Empfang bis zu den Kellnern oder Zimmermädchen. Hier stimmt einfach alles.»
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Kuoni-Besitzerin DER Touristik Suisse macht mehr Umsatz und Gewinn
Insgesamt hat DER Touristik Suisse im vergangenen Jahr den Umsatz auf 590 Millionen Franken gesteigert. Das sei ein Plus von 22 Prozent gegenüber dem Jahr 2022, teilte die Kuoni-Besitzerin am Dienstag mit. Die Reiselust nach der Pandemie sei auch für das Jahr 2024 ungebrochen.
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Berlin/Frankfurt, 13.03.24: Zehntausende Passagiere müssen sich in den kommenden Tagen erneut auf Flugstreichungen und Verspätungen einstellen. Die Gewerkschaft Verdi hat zu Warnstreiks des Luftsicherheitspersonals an fünf deutschen Flughäfen aufgerufen.
Am Donnerstag sind die Flughäfen Hamburg, Stuttgart, Karlsruhe/Baden-Baden, Köln und Berlin betroffen.
Nach Schätzungen des Flughafenverbandes ADV sind allein davon etwa 90 000 Reisende betroffen, mehr als 580 Flugverbindungen dürften abgesagt werden.
Nachwehen könnte zudem der zweitägige Streik des Lufthansa-Kabinenpersonals in Frankfurt und München haben.
Und was noch dazu kommt: Auch an diesem Freitag können Fluggäste in Deutschland nicht überall damit rechnen, wie geplant ans Ziel zu kommen: Verdi hat auch für Freitag zu weiteren Warnstreiks des Luftsicherheitspersonals aufgerufen.
Dann soll es nach Angaben von Verdi nach und nach die fünf Flughäfen Hannover, Dortmund, Weeze, Dresden und Leipzig treffen.
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