Die ersten paar Kilometer auf Amrum führen noch über festen Grund in Richtung Deich.
Bei Ebbe verwandelt sich das Meer vor Föhr in ein Wattwanderer-Paradies.
Mit hochgekrempelten Hosen stapft die Wandergruppe durch ein Priel mit zwölf Grad kaltem Nordseewasser.
Endlose Weiten: In den einförmigen Sandflächen können Wanderer Distanzen auch mal falsch einschätzen.
Wellen, Rillen, Rippel – der freigelegte Meeresboden bei Ebbe wirkt wie ein natürliches Kunstwerk in reduzierten Farben.
Die Zehen graben sich in den Sand. Durch das Watt wandert sich am Besten barfuss.
Diesen Wattwurm ist ein besonderst grosses Exemplar, wie Wattführer Dark Blome erzählt.
Einer der Höhepunkte: Auch Seehunde sind im nordfriesischen Wattenmeer zu Hause.
Barfuss über den Meeresboden – von Amrum nach Föhr
Die ersten paar Kilometer auf Amrum führen noch über festen Grund in Richtung Deich.
Bei Ebbe verwandelt sich das Meer vor Föhr in ein Wattwanderer-Paradies.
Mit hochgekrempelten Hosen stapft die Wandergruppe durch ein Priel mit zwölf Grad kaltem Nordseewasser.
Endlose Weiten: In den einförmigen Sandflächen können Wanderer Distanzen auch mal falsch einschätzen.
Wellen, Rillen, Rippel – der freigelegte Meeresboden bei Ebbe wirkt wie ein natürliches Kunstwerk in reduzierten Farben.
Die Zehen graben sich in den Sand. Durch das Watt wandert sich am Besten barfuss.
Diesen Wattwurm ist ein besonderst grosses Exemplar, wie Wattführer Dark Blome erzählt.
Einer der Höhepunkte: Auch Seehunde sind im nordfriesischen Wattenmeer zu Hause.
Sie gehören zu einer Auszeit an der deutschen Nordseeküste einfach dazu: die Wattwanderungen. Doch nur von Amrum nach Föhr lässt sich zwischen zwei Inseln wandern.
Völlig losgelöst. So fühlt es sich an. Mitten im Watt liegen die Küsten der drei Nordseeinseln endlos weit entfernt: 3,5 Kilometer bis Sylt, vier Kilometer bis Föhr, drei Kilometer bis Amrum.
Auch nach 20 Jahren im Watt packt diese Freiheit den Amrumer Dark Blome. «Das hier ist eine der schönsten Ecken, die ich kenne», sagt der Wattführer, bevor er in den Sand zeichnet, wie Ebbe und Flut entstehen. Sonne, Erde, Mond – das Geheimnis der Gezeiten.
Fast 350 Tage im Jahr ist Blome im Unesco-Weltnaturerbe unterwegs. An diesem Morgen im Mai sind es neun Menschen, die mit ihm von der Ortsmitte in Norddorf auf
Amrum bis nach Dunsum auf der Nachbarinsel Föhr laufen wollen. 14 Kilometer hat der 56-Jährige für die heutige Tour veranschlagt. Ein sportliches Programm. Statt auf der direkten Route Richtung Föhr will Blome die Gruppe in einem Schwenk über die Kormoraninsel führen, einer grossen Sandbank vor den Küsten der Inseln Amrum, Sylt und Föhr.
Jugendzentrum für Wurmkinder
Wer sich ins Watt begibt, sollte das nur mit einem kundigen Wattführer tun. Dieser kennt sich aus, weiss, wie Wetter, Ebbe und Flut den Weg beeinflussen, und kann einen gefahrlos von einer Insel zur anderen bringen.
Dark Blome nimmt es auch nach unzähligen Jahren im Watt genau. Kartenmaterial und Kompass hat er in seinem Rucksack verstaut. Und für den Fall der Fälle einen zusätzlichen Ersatzkompass dabei. Der Start der Führungen variiert je Zeitpunkt von Ebbe und Flut: Rund zwei Stunden vor Niedrigwasser startet die Wanderung.
Dass die spaghettiartigen Sandhäufchen von Wattwürmern stammen, ist für Nordseeküsten-Urlauber fast Allgemeinbildung. Warum sie am Anfang des Watts allerdings noch zart und klein sind, weiss der Wattführer. «Hier ist unser Jugendzentrum für die jungen Würmer», sagt er. Und weist den Weg Richtung «Seniorenheim».
Ein Kunstwerk in schlichten Farben
Bei jedem Schritt graben sich die Zehen in den feinen Sand. Doch nicht überall hat sich das Meer komplett zurückgezogen. Beim Gang durch den grossen Priel vor Amrum ist barfuss nicht genug. Als Priel wird ein Wasserlauf im Watt bezeichnet. Also ein kurzer Zwischenstopp zum Hochkrempeln der Hose. Wer sichergehen will, zieht sie einfach aus. Zwölf Grad Wassertemperatur sind weniger unangenehm als gedacht. Hineinplumpsen möchte trotzdem niemand.
Der Blick bleibt auf den Boden gerichtet. Jetzt kommen die Muschelbänke, warnt Blome. Verstreut liegen grosse und kleine Exemplare scharfkantiger Austern auf dem Boden. Der Meeresboden zeigt zugleich immer andere Wellenzeichnungen. Grosse Wellen, kleine Rillen, enge Rippel – ein natürliches Kunstwerk in reduzierten Farben.
Dass unter dieser anmutigen Oberfläche das pralle Leben steckt, stellt Dark Blome kurz darauf unter Beweis. Mit der Forke, die er am Rucksack trägt, gräbt er einen Wattwurm aus dem Sand – und was für einen. «Das ist ein ganz schöner Johnny, so einen grossen hatte ich noch nie», sagt Blome bewundernd.
Blomes Wattkenntnisse scheinen unerschöpflich. Doch die Flut kommt, die Zeit drängt. «Ich möchte euch bitten, mein Tempo beizubehalten», sagt der Wattführer und schreitet beherzt voran. Minutenlang hängt jeder Schritt für Schritt seinen Gedanken nach. Zaghaft bricht endlich die Sonne durch die graue Wolkenwand.
Da ist sie endlich, die Flut
An der Kormoraninsel wird die Gruppe wieder eins. Vorsichtig deutet Blome nach vorne und reicht sein Fernglas herum. Ein Baby-Seehund liegt nur wenige Meter entfernt auf dem trockenen Untergrund.
Da wissen die
Wattwanderer noch nicht, dass sie das ganz grosse Schauspiel erst erwartet. In Sichtweite des grasigen Deichs in Dunsum auf Föhr lässt Blome die Gruppe verharren und blickt auf seine Uhr. «Um zehn nach eins müsste sie kommen», sagt er. Sie, das ist die Flut. Minute um Minute verstreicht – und dann geht es rasend schnell.
Eine weisse Linie schiebt sich immer näher heran, feines Rauschen begleitet sie. Dann ergiesst sich das Meerwasser über den Sandboden, auf dem die Gruppe steht, umspült nackte Füsse und Knöchel und fliesst weiter Richtung Ufer. Die Kraft der Gezeiten – hier wird sie hautnah erfahrbar für einen Moment. Ein Bus bringt die Gruppe anschliessend nach Wyk, mit der Fähre geht es später zurück auf die Nachbarinsel.
Bilder des Tages
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Mehr als zwei Kilometer durch den eiskalten Bodensee: Der Extremschwimmer Paul Bieber hat mit seinem Versuch den deutschen Rekord im Distanz-Eisschwimmen gebrochen. Der 37-Jährige schwamm bei unter fünf Grad Wassertemperatur 2210 Meter weit. 43,03 Minuten brauchte er dafür. (30.1.2021)
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Von Ruhe auf einer Parkbank kann hier nicht die Rede sein: Möwen und Tauben schwirren und fliegen um eine Frau in Tokio umher. (26.1.2021)
Schnack beim Snack: Fischer Willy Rivas scherzt im peruanischen Lima mit einem Freund beim Essen in der Fischerbucht in Chorrillos. (26.1.2021)
Banger Blick zum Horizont: Ein freiwilliger Helfer benutzt sein Walkie-Talkie, während er den Vulkan Mount Merapi während einer Eruption überwacht. Der Vulkan, der als einer der gefährlichsten der Welt gilt, ist erneut ausgebrochen und spukte mehrere Stunden glühende Asche und Gestein. (27.1.2021)
Stausee verkommt zu «fliessenden Müllhalde: Ein Mann geht an Tonnen von Müll vorbei, die am Fusse des Wasserkraftwerks am Potpecko-Stausee in Serbien schwimmen. Vor allem Plastikabfälle gelangen durch Nebenflüsse in den Stausee und sammeln sich hier an. Eine serbische Zeitung schrieb bereits von einer «fliessenden Müllhalde». (26.1.2021)
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Nasskaltes Ende: Zwischen Frauenfeld und Matzingen ist eine 33-jährige Wagenlenkerin bei Glatteis von der Strasse abgekommen und im Murgkanal gelandet. Die Frau wurde mit leichten Verletzungen ins Spital gebracht. (26.1.2021)
Opfer der Zerstörungswut: Ein Mann räumt in einem Fast-Food-Restaurant in Rotterdam auf. Die Niederlande sind erneut von sogenannten Corona-Krawallen erfasst worden. Hunderte gewaltbereite Jugendliche hatten nach Polizeiangaben in mehreren Städten randaliert und dabei auch die Polizei angegriffen. (25.1.2021)
Auf den Hund gekommen: Vierbeiner der Indian Railway Protection Force zeigen anlässlich des indischen Nationalfeiertags ihre Kunststückchen.
Galionsfigur mit Kettensäge: Im ungarischen Szilvásvárad streckt sich ein Feuerwehrmann auf dem Dach eines Zugs, um einen Ast abzusägen, der unter der Schneelast heruntergebrochen ist und die Bahnstrecke blockiert. (25.1.2021)
Und sie tun es immer noch: In Rio De Janeiro tummeln sich grosse Menschenmengen auf engem Raum am Strand von Ipanema in Rio de Janeiro. Und das obwohl Brasilien nach wie vor sehr hohe Corona-Fallzahlen hat.
Himmlische Hilfe: Feuerwehrfrau Tegan Rayner von der Belair Brigade CFS freut sich über den Regen, während sie nach Löscharbeiten der Buschbrände in Cherry Gardens in der Nähe von Adelaide, Australien, steht. (25.1.2021)
Winterfest: Stammrosen sind im Rosenpark Dräger in Steinfurth, Deutschland, mit Folie kältesicher verpackt. (25.1.2021)
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