Rund 4,5 Millionen Billy-Regale werden pro Jahr für Ikea produziert.
Der Designer des Billy-Regals von Ikea, Gillis Lundgren, wollte ein Bücherregal herstellen, das diskret in seiner Form, aber auch attraktiv und zeitlos ist. 2019 wird Billy 40 Jahre alt.
Der Tulip Tisch von Eero Saarinen für Knoll International hat einen unten breit auslaufenden Fuss, dessen Form an den eines Weinglases erinnert (historisches Bild aus der Produktion).
Der Eames Plastic Chair von Vitra hat nach und nach viele Farben und Fussvarianten erhalten. Der Stuhl gilt heute als viel kopierter Klassiker.
Der Kaffeehausstuhl mit Namen «214» von MichaelThonet besteht aus einem schlichtem Gestell und einer Sitzfläche aus Flechtwerk.
Die Ikone der Möbelindustrie setzt sich zusammen aus nur sechs Bauteilen, zehn Schrauben und zwei Muttern. Thonet legte damit den Grundstein für die Massenproduktion.
Der Tulip Table von Eero Saarinen für Knoll International hat passende Begleiter, die Tulip Chairs. Ihr Markenzeichen: ein Bein beziehungsweise ein Fuss.
Die ersten Entwürfe des Panton Chair von Verner Panton für Vitra entstanden noch in den 1950er Jahren (Zeichnungen vermutlich zwischen 1957 und 1960).
Stühle wie der Panton Chair von Vitra tragen den Namen Freischwinger -– ihnen fehlen die Hinterbeine und die Sitzfläche federt unter dem Gewicht des Sitzenden leicht nach hinten. Zusätzliche Besonderheit am Panton Chair: Er besteht aus einem einzigen Stück Plastik.
Die Frau von Verner Panton, Marianne Panton, auf einem der weltberühmten Panton Chairs (ca. 1970).
Die Stühle names Eames Plastic Chair für Vitra haben eine Kunststoffschale. Heute gibt es sie zwar mit unterschiedlichen Beinen, das Ursprungsmodell war aus Stahldraht.
Designer Verner Panton (2.v.r.), Rolf Fehlbaum (früherer CEO von Vitra, 2.v.l.) und das technische Personal der Firma Vitra haben gemeinsam intensiv an der Entwicklung eines umsetzbaren Prototyps des Panton Chairs gearbeitet (aufgenommen ca. 1966).
Ikea wagte es, kurzzeitig das Billy-Regal aus dem Sortiment zu nehmen. Das führte zu Protesten – und 1992 dieser Werbeaktion des Unternehmens.
Wer ist eigentlich dieser Billy? – Möbel und ihre Geschichte
Rund 4,5 Millionen Billy-Regale werden pro Jahr für Ikea produziert.
Der Designer des Billy-Regals von Ikea, Gillis Lundgren, wollte ein Bücherregal herstellen, das diskret in seiner Form, aber auch attraktiv und zeitlos ist. 2019 wird Billy 40 Jahre alt.
Der Tulip Tisch von Eero Saarinen für Knoll International hat einen unten breit auslaufenden Fuss, dessen Form an den eines Weinglases erinnert (historisches Bild aus der Produktion).
Der Eames Plastic Chair von Vitra hat nach und nach viele Farben und Fussvarianten erhalten. Der Stuhl gilt heute als viel kopierter Klassiker.
Der Kaffeehausstuhl mit Namen «214» von MichaelThonet besteht aus einem schlichtem Gestell und einer Sitzfläche aus Flechtwerk.
Die Ikone der Möbelindustrie setzt sich zusammen aus nur sechs Bauteilen, zehn Schrauben und zwei Muttern. Thonet legte damit den Grundstein für die Massenproduktion.
Der Tulip Table von Eero Saarinen für Knoll International hat passende Begleiter, die Tulip Chairs. Ihr Markenzeichen: ein Bein beziehungsweise ein Fuss.
Die ersten Entwürfe des Panton Chair von Verner Panton für Vitra entstanden noch in den 1950er Jahren (Zeichnungen vermutlich zwischen 1957 und 1960).
Stühle wie der Panton Chair von Vitra tragen den Namen Freischwinger -– ihnen fehlen die Hinterbeine und die Sitzfläche federt unter dem Gewicht des Sitzenden leicht nach hinten. Zusätzliche Besonderheit am Panton Chair: Er besteht aus einem einzigen Stück Plastik.
Die Frau von Verner Panton, Marianne Panton, auf einem der weltberühmten Panton Chairs (ca. 1970).
Die Stühle names Eames Plastic Chair für Vitra haben eine Kunststoffschale. Heute gibt es sie zwar mit unterschiedlichen Beinen, das Ursprungsmodell war aus Stahldraht.
Designer Verner Panton (2.v.r.), Rolf Fehlbaum (früherer CEO von Vitra, 2.v.l.) und das technische Personal der Firma Vitra haben gemeinsam intensiv an der Entwicklung eines umsetzbaren Prototyps des Panton Chairs gearbeitet (aufgenommen ca. 1966).
Ikea wagte es, kurzzeitig das Billy-Regal aus dem Sortiment zu nehmen. Das führte zu Protesten – und 1992 dieser Werbeaktion des Unternehmens.
Billy ist 40 Jahre alt. Viele Millionen Haushalte haben das IKEA-Regal zu Hause, vielleicht auch Sie. Doch wissen Sie, warum Billy diesen Namen trägt? Hier ist seine Geschichte – und die einiger anderer berühmter Möbel.
Billy, den kennt jeder. Genauer gesagt: Das kennt jeder. Denn es handelt sich um das berühmte Billy-Regal von Ikea. Warum heisst es eigentlich so?
Das Regal hat einen Namenspaten: Billy Liljedahl. Dessen Kollege Gillis Lundgren hat das heute weltberühmte Möbel 1979 für ihn entworfen, da sich Billy nach einem «richtigen» Bücherregal sehnte.
Heute ist Billy, das Regal, 40 Jahre alt und wird zirca 4,5 Millionen mal pro Jahr im schwedischen Dorf Kättilstorp produziert. Dort leben nur 400 Einwohner – die meisten davon sind an der Herstellung des Regals beteiligt.
Nicht ohne Billy
Mit der Zeit ist es so beliebt geworden, dass 1992 ein wahrer Shitstorm auf Ikea niederging, als es das beliebte Regal aus dem Sortiment nahm. «Sie haben uns beschimpft. Sie haben uns geschmeichelt. Sie haben uns bestochen. Sie haben es geschafft. Billy ist zurück», hiess es kurz darauf in einer Anzeige von Ikea.
Bereits in den 1980er Jahren gab es Proteste, als Ikea die Breite schmälerte, um die Böden nicht zu überladen. Auch diese Veränderungen wollten echte Billy-Fans nicht. So berichtet IKEA von Kunden in einer Stockholmer Filiale, die T-Shirts mit der klaren Ansage «Hände weg von unserem Billy» trugen.
Zu vielen berühmten Möbeln gibt es solche Geschichten. Ihre Entstehung ist häufig auch ein Zeugnis der Zeit. Sie sind so häufig gekauft worden, weil es neue Möglichkeiten der Materialverwendung oder der Produktion gab.
Eine Ikone als Grundstein für die Massenproduktion
Ein weiteres Beispiel dafür aus dem 19. Jahrhundert – der Stuhl 214 von der Firma Thonet. Allein bis 1930 wurde er im Original 50 Millionen mal verkauft – und natürlich unzählige Male kopiert.
Auch heute kennt man den «214» noch gut – den typischen Kaffeehausstuhl mit schlichtem Gestell und einer Sitzfläche aus Flechtwerk. Er stand in hunderten Cafés und auch im Restaurant des Pariser Eiffelturms. Von dem soll einer Legende nach, die Thonet selbst weitergibt, 1889 einer dieser Stühle aus 57 Metern nach unten gestürzt und unbeschadet angekommen sein.
Der Stuhl «214» wurde 1859 von Tischlermeister Michael Thonet entworfen. Er schaffte es, mit Hilfe von Druck und Dampf, lange Holzstäbe elastisch zu machen – ein Grundstein für die serielle Massenproduktion und arbeitsteilige Fertigung. Bis heute wird der Stuhl auf die gleiche Weise produziert wie anno dazumal. Originale haben auf der Unterseite des Sitzes ein Zeichen - einen Brandstempel oder einen Frästeller des Unternehmens Thonet.
Das Möbel wurde auch «Drei-Gulden-Stuhl» genannt, da es sich viele Menschen leisten konnten. Der Stuhl besteht aus sechs Bauteilen, zehn Schrauben und zwei Muttern, und konnte zerlegt in einer Kiste von einem Kubikmeter weltweit verschickt werden – eine geniale Vertriebsidee zu seiner Entstehungszeit und Grundlage für seinen Erfolg. Die schlichte Form machte den «214» darüber hinaus zum Einrichtungsklassiker: Er passt fast überall hin, bis heute.
Neue Materialien erobern die Möbelindustrie
Beinahe noch populärer ist dieser Stuhl, der bei vielen Menschen im Original oder als Kopie zu Hause steht. Er hat eine durchgängige Schale aus Plastik und steht auf dünnen Holz- oder Metallfüssen: Die Plastic Chairs sind ein Produkt des Designerpaares Charles und Ray Eames.
Die Designer reichten den Entwurf 1948 bei einem Wettbewerb für kostengünstiges Möbeldesign ein. Sie wollten einen industriell produzierbaren Stuhl für den privaten Einsatz anbieten. Da die ursprüngliche Metallschale zu teuer war, suchten sie günstigere Alternativen für die Sitzschale und stiessen auf fiberglasverstärktes Polyesterharz (Verkauf ab 1950). Sie sind laut der Firma Vitra, die heute in Europa und den Mittleren Osten die Lizenz für das Produkt hat, die ersten seriell hergestellten Kunststoffstühle.
Nach einer kurzen Pause wurden die Stühle in den 1990er Jahren aus Polypropylen gefertigt, das erschwinglicher und ökologischer ist als Fiberglas. Übrigens: Der ursprüngliche Fuß der Eames-Stühle aus Stahldraht nennt sich Eiffelturm-Untergestell.
Der erste Stuhl, der komplett aus einem Stück Kunststoff gefertigt wurde, also inklusive des Fusses, ist der Panton Chair, ebenfalls von Vitra. Diese Art Stuhl wird auch als Freischwinger bezeichnet.
Seine Entwicklung dauerte ungewöhnlich lang: Der Entwurf entstand bereits in den 1950er Jahren, seit dem Jahr 1999 kann der Stuhl seiner Grundidee entsprechend produziert werden. Leider erst nach dem Tod des Designers Verner Panton (1926-1998).
Das Problem war in den 1960er Jahren zunächst der Kunststoff. Vitra spricht von einer «kaum zu bewältigenden Herausforderung», die Formvorstellungen des Designers mit den Möglichkeiten der damaligen Kunststofftechnik in Einklang zu bringen. Die Mitarbeiter und der Designer hätten ab 1963 gemeinsam hart an der Entwicklung eines umsetzbaren Prototyps gearbeitet, auch an Abenden und Wochenenden.
1967 konnten sie eine kleine Vorserie von rund 150 Stück herstellen – zu wenig für die grosse Nachfrage, da das Verfahren teuer und aufwendig war. Ab 1968 wurden mit neuem Material zwar mehr Stühle produzieren, diese mussten aber aufwendig manuell nachgearbeitet werden. Da das Material ausserdem alters- und witterungsanfällig war, wurde 1979 die Produktion eingestellt.
Im Jahr 1990 ging man die Herstellung wieder an – mit dauerhafterem, aber immer noch aufwendig zu bearbeitetem Polyurethan-Hartschaum. Erst 1999 konnte eine Lösung produziert werden, die Vernon Panton von Anfang an im Sinn hatte: Dank neuer Spritzgussverfahren für Polypropylen wurde der Stuhl ein preiswertes Industrieprodukt.
Minimalismus aus Finnland
Immer wieder haben Stühle die Designgeschichte geprägt. So auch der Tulip Chair von Eero Saarinen für Knoll International sowie der gleichnamige Tulip Table (Pedestal Collection). Sie werden von einem einzigen, unten sehr breit auslaufenden Fuss getragen. Die Form erinnert an den Fuss eines Weinglases oder eben an eine Tulpe.
Von dem Designer ist überliefert, dass er der «hässlichen, verwirrenden, unruhigen Welt», dem «Slum der Beine» die er unter anderen Stühlen und Tischen wahrgenommen habe, eine Ende setzen wollte. Und er sagte: «Wir haben Stühle mit vier Beinen, mit drei und sogar mit zwei, aber niemand hat je einen mit nur einem Bein entwickelt, also werden wir das machen.»
Fünf Jahre brauchte die Entwicklung. Die Möbel gehören zu den bedeutsamsten Klassikern. Stuhl und Tisch wurden unzählige Male kopiert, ihre Form hat jeder schon mal gesehen. Und Knoll International selbst hat sie seit 1958 nonstop produziert.
Die schönsten Cafés der Schweiz
Die schönsten Cafés der Schweiz
Kiosque Saint-François, Lausanne: Nachdem der Kiosk einige Jahre als Fundbüro gedient hatte, verwahrloste es zusehends. 2012 bescherte ihm eine Renovation und der Einbau eine Cafébar ein neues Leben.
Café du Musée d'ethnographie, Neuenburg: 2017 komplett umgebaut und restauriert, verfügt die Villa nun über ein charaktervolles Café.
Bistro Breitlauen, Wilderswil (BE): Bei schönem Wetter werden Tische und Stühle nach draussen neben die Geleise gestellt. Alte Fotos und frische Wiesenblumen sorgen dafür, dass auch bei weniger schönem Wetter Gemütlichkeit herrscht.
Zum Kuss, Basel: Ein kreisrundes Fenster bietet Sichtbezüge zwischen Gastraum und Park, im Sommer laden Liegestühle zum Sonnenbaden.
Confiserie Schiesser, Basel: Das Pflegen der aussergewöhnlichen Räume und der berühmten Spezialitäten ist Rosalba und Stephan Schiesser zu verdanken, die den Traditionsbetrieb in der vierten Generation führen.
Salon Café-Bar-Bistro, Zürich: Die Bartheke sind aus Messing, Leder und Makassarholz gestaltet, die handgebrannten Rakuplatten an der Rückwand verleihen dem Gastraum eine besondere Schlichtheit.
Les Wagons, Winterthur: Ein ehemaliger Gepäckwagen wurde aus Turbenthal geholt und zur Küche umgebaut. Seit 2015 empfaängt das besondere Gefährt hungrige und durstige Passagiere.
Café Saienbrücke, Urnäsch (AR): Der heutige Café-Betrieb befindet sich im Vorraum zum Wohnzimmer der Gastgeber. Nebenan werden antike Möbel frisch gepolstert.
Museumscafé Bündner Kunstmuseum, Chur: Im Wohnzimmer des ehemaligen Gastgebers Herrn von Planta und einem 1989 hinzugefügten Wintergarten befindet sich der Cafébetrieb des Museums.
Ravelli, Locarno (TI): Wandleuchten und Dekoration verweisen auf die 1980er Jahre, als Toast Hawaii und Bananasplit die westeuropäischen Menükarten eroberten.
Verbindet Architektur- und Kaffeegenuss: Die zweite überarbeitete Ausgabe des Cafés-Guides vom Schweizer Heimatschutz.
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