Kolumne Tschüss, Vorferienstress!

Von Anja Knabenhans

5.7.2019

Streiten wir vor den Ferien gerne mit den Liebsten, um dann unterwegs weniger Ballast dabeizuhaben?
Streiten wir vor den Ferien gerne mit den Liebsten, um dann unterwegs weniger Ballast dabeizuhaben?
Bild: iStock

Vor der Erholung kommt immer die Riesenanstrengung. Das muss nicht sein, oder? Vier Tipps für einen stressfreien Ferienbeginn.

Vielleicht gibt es einen höheren Sinn. Leider habe ich ihn bisher nicht gefunden. Weshalb nur potenziert sich unser Stress vor den Ferien immer?

Schuften wir bis zur letzten Minute, damit wir die Ferien mehr zu schätzen wissen? Streiten wir heftigstens mit den Liebsten, um dann unterwegs weniger Ballast dabeizuhaben? Wie gesagt: Keinen. Blassen. Dunst.

Aber ich habe vier Tipps zusammengetragen, wie sich der Vorferienstress reduzieren lässt:

1. Zettelchaos eindämmen. Nicht jedes Mal neue Packlisten schreiben und jedes Mal wieder Dinge vergessen. Das frisst Zeit und Hirnkapazität – beides haben Eltern nicht im Übermass. Besser irgendwo eine Liste mit dem Wichtigsten zum Ausdrucken anlegen und dann saisonal ergänzen. Oder sich Packlisten von Reiseprofis runterladen.

2. Auspack-Mysterium verhindern. Koffer packen, den Raum verlassen, zurückkommen und die Hälfte des Eingepackten im Raum verteilt vorfinden, während von irgendwoher ein amüsiertes Glucksen ertönt? Dieses Spiel können Kleinkinder stundenlang durchziehen. Lösung: Die Kinder eine Stunde betreuen lassen. Es kann einfach nur ein älteres Kind aus der Nachbarschaft vorbeikommen und Büchlein erzählen. Wenig organisatorischer Aufwand, tiefe Kosten, entspanntes Packen.

Lösung: Die Kinder eine Stunde betreuen lassen. Es kann einfach nur ein älteres Kind aus der Nachbarschaft vorbeikommen und Büchlein erzählen. Wenig organisatorischer Aufwand, tiefe Kosten, entspanntes Packen.

3. Mental Load teilen. Es haut mich immer wieder aus den Socken, bei wie vielen Familien die Frau fürs Packen zuständig ist. Wenn sie das total erfüllt: gut. Wenn es zu Streit führt, weil sie sich in die Verantwortung gedrängt fühlt: nicht so gut.

Alles zusammen diskutieren und jedes Zahnbürsteli gemeinsam in den Koffer betten, ist bisschen ineffizient. Drum ist eine klare Aufteilung am Anfang am einfachsten: Wer ist wofür zuständig? Auch für mich nicht ganz einfach – aber trotzdem nützlich.

4. Ordnungsdrang abwürgen. Vor dem Verreisen die Wohnung aufräumen? Das machen so viele. Die Idee dahinter ist schön: Für einmal heimkommen und durchatmen statt schnappatmen. Nur: Die Ordnung hält wenige Sekunden.

Danach rennen die Kinder herum und reissen all ihre in den Ferien vermissten Spielsachen heraus. Die Eltern leeren die Koffer, häufen Dreckwäsche auf und stapeln alles, was man später wegräumen will, irgendwohin – wo es bis zu den nächsten Ferien bleibt.

Anja Knabenhans ist Mutter von zwei Buben. Sie ist Chefin der Schreibmaschinerie und Chief Content Officer der Eltern-Plattform Mal ehrlich by Any Working Mom.

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