Kolumne am MittagNena hat schon immer geahnt, was auf uns zukommt
Von Tobias Bühlmann
24.3.2020
Sie war die andere Stimme der Neuen Deutschen Welle, weniger verkopft, mehr fröhlich: Nena. Doch haben wir sie damals überhaupt richtig verstanden? Denn in Wahrheit hatte sie schon früh dunkle Vorahnungen.
Nena und ihre Musik sind in den Köpfen auch vier Jahrzehnte nach dem Beginn ihrer Karriere noch präsent. Heute nun feiert sie ihren 60. Geburtstag.
Und was man einst als Quelle leichter Jugendlichkeit (und hartnäckigster Ohrwürmer) wahrnahm, offenbart sich vor dem Hintergrund heutiger Ereignisse als düstere Weissagung.
«Ich bin so allein / Ich will bei dir sein», heisst es im ersten Hit von Gabriele Susanne Kerner, Nena genannt.
Besser könnte sie das Gefühl vieler, die heute fern von Verwandten und Freunden isoliert sind, nicht auf den Punkt bringen.
Und dann etwas weiter unten: «Wir haben uns lang nicht mehr gesehen / Ich werd' mal zu dir rüber gehen» – sind das die Zeilen eines Babyboomers, der sich wider jede Vernunft über die Regeln der geltenden Abstandsregeln hinwegsetzen will?
«Wunder geschehen / Ich hab's gesehen»
Immerhin schien Nena in ihrer Vorsehung klar zu sein, dass man sich von anderen absondern muss, wenn man mal zu wem rüber gegangen ist:
Am besten am «Ende dieser Welt / Am Meer, am Strand, wo Sonne scheint / Will ich mit dir alleine sein».
Dabei ahnte Nena genau, dass das so einfach nicht ist: Zu dir rüber gehen? Geht jetzt nicht, möglich wird das erst – ja wer weiss? Irgendwie, irgendwo, irgendwann halt. Weil: «Irgendwie fängt irgendwann / Irgendwo die Zukunft an».
Selbst die Reaktion auf das Auftauchen von Coronavirus am Horizont orakelte Nena schon in einem ihrer frühen Werke. Schaut man sich das Virus an, sieht man leicht: Sieht aus wie ein Luftballon. Und was tat man damals gegen diese Bedrohung? Truppen in Bewegung setzen.
«Darum schickte ein General / Eine Fliegerstaffel hinterher.»
All diese düsteren Vorsehungen erstaunten aber selbst Nena: «Mann, wer hätte das gedacht / Dass es einmal so weit kommt.» – wenigstens darauf wissen wir nun eine Antwort: Kaum einer, der die Kraft gehabt hätte, sich auf die jetzige Situation vorzubereiten.
Bleibt die Hoffnung, dass sich ihre düstere Prognose für die Welt danach nicht bewahrheitet: «Heute zieh’ ich meine Runden / Seh’ die Welt in Trümmern liegen.»
Doch nichts ist in Stein gemeisselt, das sagt die Sängerin selbst: «Wunder geschehen / Ich hab's gesehen» – hoffen wir, sie behält recht!
Regelmässig gibt es werktags um 11:30 Uhr bei «Bluewin» die Kolumne am Mittag – es dreht sich um bekannte Persönlichkeiten, mitunter auch um unbekannte – und manchmal wird sich auch ein Sternchen finden.
Das sind die zwölf verrücktesten Pflanzen der Welt
Tödliches Gift: Der Wunderbaum (Ricinus communis) gilt mit seinen Früchten als giftigste Pflanze auf der Erde. Das Endosperm der Samen ist stark giftig, da es das toxische Eiweiss Rizin enthält. Rizin ist eines der potentesten natürlich vorkommenden Gifte überhaupt. Der Tod tritt unbehandelt durch Kreislaufversagen etwa 48 Stunden nach der Vergiftung ein. Der Wunderbaum ist in Ost- und Westafrika beheimatet, wird
Bild: iStock
Gross, grösser, am grössten: Der Riesenmammutbaum (Sequoiadendron giganteum) im Westen der USA ist das massivste beziehungsweise voluminöseste bekannte Lebewesen der Welt. Der immergrüne Baum kann bis zu 95 Meter hoch und einen Stammdurchmesser von 17 Meter haben.
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Kletternder Parasit: Mit einem Durchmesser von über einem Meter bildet die Riesenrafflesie (Rafflesia amoldi) die grösste Einzelblüte. Allerdings existiert die gigantische Blüte der Kletterpflanze nur wenige Tage, dann zerfällt das rote, nach Aas riechende Organ. Zurück bleibt ein Haufen schwarzen Schleims.
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Blüte mit Heizung: Naht die Blütezeit, macht die Titanwurz eine erstaunliche Verwandlung durch: Bis zu zehn Zentimeter am Tag schiesst ihr gigantischer Blütenstand nach oben. Und um Insekten für die Befruchtung anzulocken, verströmt das Fortpflanzungsorgan einen Aasgeruch und heizt sich auf 36 Grad Celsius auf.
Bild: Getty Images
Königin der Anden: Die Riesenbromelie (Puya raimondii) ist die weltweit grösste Bromelie, mit mehr als zehn Metern Höhe. Sie hat auch eine der grössten Blütenstände aller Pflanzen und ist eine vom Aussterben bedrohte Art, die in den Anden in Peru und Bolivien beheimatet ist.
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Ganz schön alt: Der Riesen-Eukalyptus (Eucalyptus regnans) wächst als immergrüner Baum, der ein Alter von etwa 400 Jahren erreichen kann. An bevorzugten Standorten kann er Wuchshöhen von 65 Metern in 50 Jahren erreichen. Er gilt als der höchste Laubbaum der Welt, möglicherweise sogar als der höchste Baum überhaupt. Bei einem 1872 gefällten Exemplar wurden 132 Meter an Höhe gemessen.
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Königlich stark: De Riesenseerose Victoria ist wohl eine der eindrucksvollsten Pflanzen auf dem blauen Planeten überhaupt. Mit bis zu drei Metern hat sie den grössten Blattdurchmesser. 1840 entdeckt vom Botaniker Richard Schomburgh, wurde sie benannt nach Queen Victoria. Viele Botanische Gärten bauten in der Folge eigene Victoria Häuser.
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Gefiederte Blätter: Die Raphia-Palme ist vorwiegend im tropischen Afrika beheimatet. Ihre Blätter gelten mit bis zu 25 Meter Länge als die grössten im Pflanzenreich. Sie sind nicht nur sehr gross, sondern auch gefiedert und bleiben nach dem Absterben an der Pflanze.
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Schweres Früchten: Der Jackfruchtbaum (Artocarpus heterophyllus) ist in Indien beheimatet. Er bekommt, wenn man von Zuchterfolgen wie Riesenkürbisse und dergleichen einmal absieht, die schwersten Früchte. Sie können mehr als 30 Kilogramm wiegen.
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Über 4000 Jahre alt: Im Patriarch Grove in den White Mountains in Kalifornien stehen 17 Exemplare der Langlebigen Kiefer (Pinus longaeva), die über 4000 Jahre alt sind. Ein Baum, dessen Alter von 4700 Jahren durch Auszählung der Jahresringe in einem kleinen Bohrkern bestimmt wurde, trägt den Namen «Methuselah». (Archivbild)
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Fast 10'000 Jahre alt: Über die älteste individuellen Lebewesen wird, je nach Definition, gestritten. Aber eine Pflanze ist es auf jeden Fall: Eine Gemeine Fichte (Picea abies) in Schweden, deren Stamm viel jünger ist, konkurriert mit den Langlebigen Kiefern. Sie geht aus Wurzelwerk hervor, das seit etwa 9600 Jahren existieren soll.
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Affen-Gesicht: Wer die Dracula simia ansieht, wundert sich wahrscheinlich nicht, warum sie den Beinamen Affen-Orchidee trägt. Viel Fantasie um das Gesicht eines Primaten zu erkennen, braucht es nicht. Die Pflanze wächst in 300 bis 600 Meter Höhe in Peru und Ecuador und duftet nach Orange.
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Klein, aber hübsch: Die Wurzellose Zwergwasserlinse (Wolffia arrhiza) gilt als kleinste Blütenpflanze über- überhaupt. Ihre Blüten sind für das menschliche Auge unsichtbar. Der Pflanzenkörper selbst ist maximal 1,5 Millimeter lang. Und übrigens: Sie ist als Aronstabgewächs mit der Titanwurz recht eng verwandt.
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