Ordnung schaffen Ist ein aufgeräumtes Zuhause gut fürs Gemüt?

Von Monique Misteli

29.4.2023

Kondenswasser am Fenster? Pack die Chance auf ein besseres Leben

Kondenswasser am Fenster? Pack die Chance auf ein besseres Leben

In einem viralen Video aus Grossbritannien erklärt die «Queen of Clean», wie man Kondenswasser am Fenster vermeidet. Allerdings hat der Trick einen groben Nachteil – und es geht auch einfacher, wie unser Video zeigt.

13.12.2022

Der Frühling steht für Aufbruch und somit auch für die Zeit das eigene Zuhause auszumisten. Warum das so ist, wie der Frühlingsputz mit unserer Psyche zusammenhängt und wie du selbst Ordnung schaffst, liest du hier.

Von Monique Misteli

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Der Frühling symbolisiert Aufbruch, was viele Menschen zum Anlass nehmen, zu entsorgen, aufzuräumen und zu putzen.
  • Zu Hause aufzuräumen, kann auch die Seele reinigen und das Leben strukturieren.
  • Ein Ordnungscoach erklärt, warum das so ist und gibt fünf Tipps, wie man am besten Ordnung schafft.

Entsorgen, aufräumen, ausmisten: Ordnung schaffen lässt nicht nur die eigenen vier Wände in neuem Glanz erstrahlen. Ordnung schaffen kann auch die Seele reinigen. 

Eine, die das weiss, ist Claudia Weiler. Sie ist zertifizerter Ordnungscoach und hilft Menschen Struktur in ihr Zuhause und somit auch in ihr Leben zu bringen. 

Lust auf Ordnung im Frühling ist nicht erstaunlich

Dass gerade zum Frühling die Menschen stärker das Bedürfnis haben Ordnung zu schaffen, erstaunt Claudia Weiler nicht. Der Frühling vermittle Aufbruch, das motiviere die Menschen gründlich auszumisten, zu entsorgen und sich neu zu ordnen, erklärt sie.

Weiter würden die länger werdenden Tage eine Rolle spielen, so Claudia Weiler.  Dank mehr Licht kann der Körper mehr von den Glückshormonen Serotonin und Dopamin ausschütten. Die Menschen werden dann in der Regel zufriedener, wacher und aktiver. 

Jeder Mensch strebt nach Ordnung

Obwohl die empirische Lage, wie stark die Psyche und Ordnung zusammenhängen, dünn ist, gibt es interessante Hinweise: etwa, dass das Schaffen von Ordnung das Belohnungszentrum im Hirn aktiviert.

Zum anderen existiert eine mentale Landkarte, die sich jedes menschliche Gehirn anlegt, sobald man einen Raum betritt. Diese Landkarten sind so individuell wie jedes einzelne Gehirn. Und sie legen fest, wie gross das Grundbedürfnis eines Menschen nach Ordnung ist, wie Neurowissenschaftler der deutschen Universität Tübingen herausgefunden haben.

Auch für Ordnungscoach Claudia Weiler ist zentral, dass die Betroffenen verstehen, dass es sich um ein höchst individuelles Konzept handelt. Das Ordnungsempfinden hänge dabei mit den unterschiedlichen Lebensphasen- oder Entwürfen, Alter, Erziehung aber auch der eigenen Persönlichkeit zusammen. 

Ordnungstipps für Anfänger*innen

1) Am Anfang steht dein Wille: Bevor du Zuhause aufräumen möchtest, solltest du dich zuerst fragen wie du in Zukunft wohnen möchtest.
2) Schreibe deine Ziele auf: Wo willst du Ordnung schaffen? Im Badezimmer? Im Medizinkästchen? Schreib es auf, das hilft dir deine Ziele zu verinnerlichen.
3) Starte mit etwas Leichtem und dort wo du es brauchst: Etwa mit dem Putzmittel- oder Lebensmittelschrank. Daran sind meist keine Emotionen und Erinnerungen gebunden. Dann fällt das Loslassen leichter – und Ausmisten ist der erste Teil von Ordnung schaffen.
4) Räume nach Kategorien auf: Unterteile deine Habseligkeiten in Kategorien. Zum Beispiel in Elektronik. Lege sämtliche Elekronikgegenstände (auch aus dem Keller, jeder Schublade und dem Estrich) in deinem Zuhause nebeneinander aus. Bist du mit einer Kategorie fertig, startest du mit der Nächsten. Etwa: Kleider, Sofakissen etc.
5) Beginne auszumisten: Hast du deine Gegenstände vor dir, fotografiere sie. Danach frage dich, was du wirklich noch brauchst. Die nicht mehr gebrauchten Gegenstände gibst du weg, verkaufst oder verschenkst sie. Danach fotografierst du die verkleinerte Menge erneut für den Vorher-Nachher-Vergleich und schaffst ein neues Ordnungssystem (mit Farben, Boxen, etc...). Claudia Weiler weiss aus Erfahrung, dass sich danach eine Leichtigkeit breit macht.
6) Belohne dich: Nicht mit einer Shoppingtour, aber vielleicht mit einem feinen Essen oder einer Massage – mit irgendwas, das dir guttut.

Es gibt nicht das EINE Ordnungskonzept 

Deshalb gibt es auch nicht das eine Ordnungskonzept, dass man rigide durchsetzen muss. Vielmehr muss man sich laut Claudia Weiler fragen: Was will ich eigentlich, was passt zu mir und zu meinem Lebensstil? «Es gibt durchaus Menschen, die sich wohlfühlen, wenn etwas rumsteht», sagt Claudia Weiler. 

Wer sich schliesslich entschieden hat, Ordnung zu schaffen, steht oft vor der Frage: «Wo und wie fange ich an?» Für all jene hat Claudia Weiler ein paar Einstiegskniffe bereit (siehe Infobox).

Einmal aufgeräumt, braucht es aber auch eine gewisse Disziplin dranzubleiben, sagt Weiler. Das können kleine Rituale sein. Etwa jeden Abend vor dem Zubettgehen innerhalb von 10 Minuten, all das aufzuräumen, das man tagsüber benutzt hat. Oder sich einmal pro Woche gezielt eine Stunde fürs Aufräumen Zeit zu nehmen. Dabei müsse das nicht immer bedeuten, den Kleiderschrank auszumisten, so Weiler: «Auch Rechnungen bezahlen gehört dazu Ordnung zu halten.»

Für Claudia Weiler gilt, wer Ordnung schafft, verschafft sich auch eine gute Übersicht von dem, was man hat und was man braucht. Sie ist überzeugt: «Das beruhigt die Seele und man wird freier im Kopf.»


Mehr Videos zum Thema

Die Marie-Kondo-Challenge von blue: Wir falten T-Shirts so herzig klein, dass sie in ein Schächtelchen passen

Die Marie-Kondo-Challenge von blue: Wir falten T-Shirts so herzig klein, dass sie in ein Schächtelchen passen

Wir haben zum Start der neuen Netflix-Staffel von Ordnungs-Königin Marie Kondo ihre berühmte Falttechnik gelernt. Super schwer oder bubieinfach? Wir haben den Selbsttest gemacht.

27.08.2021


Deine Meinung interessiert uns

Ist dir ein ordentliches Zuhause wichtig?