
Loïc Meillard ist in Hafjell nicht zu stoppen. Der 28-Jährige gewinnt beide Rennen des Wochenendes und macht im Slalom ein Rennen vor Schluss eine Kampfansage im Kugel-Kampf.
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- Loïc Meillard ist bei den Technik-Rennen in Hafjell das Mass aller Dinge. Er reüssiert sowohl im Riesenslalom, als auch im Slalom.
- «Es ist für jeden Technik-Fahrer ein Traum, beide Rennen zu gewinnen», sagt der Westschweizer.
- In die Top 10 fährt neben Tanguy Nef auf Ramon Zenhäusern. Der Walliser realisiert sein bestes Ergebnis der Saison.
Die Rennen in Hafjell sind in den Händen von Loïc Meillard. Der Westschweizer gewinnt am Samstag den Riesenslalom, am Sonntag folgt der Sieg im Slalom. In beiden Rennen verteidigt er seine Führung zur Halbzeit bis über die Ziellinie. «Es ist für jeden Technik-Fahrer ein Traum, beide Rennen zu gewinnen», sagt der mittlerweile sechsfache Weltcup-Sieger beim «SRF» im Siegerinterview.
Meillard kurvt voller Überzeugung um die Slalom-Stangen am norwegischen Hang. Im zweiten Lauf unterläuft ihm ein Fehler, den ihn zwischenzeitlich ins Grübeln bringt. Der Gedanke in seinem Kopf: «Uff, das kostet viel Zeit.» Meillard rettet sich aber gekonnt, steht blitzschnell wieder zentral auf seinem Ski.
Wie erklärt Meillard sein Rezept, grobe Schnitzer doch nicht so grob werden zu lassen? Mit Erfahrung. «27 Jahren auf den Ski – das hilft», sagt er und lacht. Er sei sich bewusst gewesen, dass er vorwärts arbeiten muss. Das helfe ihm, stabil und zentral auf dem Ski zu bleiben.
Der Slalom-Weltmeister ist in Topform. «Es läuft gut», hält der Routinier fest. In sein Material hat er vollstes Vertrauen. «Ich kann mit den Ski spielen und machen, was ich will. Das hilft mir, eine gewisse Lockerheit zu haben und mich auf das Wichtige zu fokussieren.»
Pinheiro Braathen: «Wenn du mir das als 12-Jähriger gesagt hättest ...»
Und im Fokus eines Kalibers wie Meillard steht der Sieg. So auch bei Lucas Pinheiro Braathen. «Es war mein Plan, hier zu gewinnen», sagt er beim «SRF». Letzten Endes klappt es aber nicht mit dem Triumph. «Der letzte Abschnitt heute ... das geht nicht. Loïc und Atle (Lie McGrath, d.Red.) hatten heute mehr Disziplin.»

Positiv gestimmt ist er trotz des verpassten Siegs aber ohnehin. Der brasilianisch-norwegische Doppelbürger fährt auf der Piste, auf der er das Fundament für seine Profi-Karriere legte, auf den dritten Platz. «Wenn du mir, als ich 12 Jahre alt war gesagt hättest, dass ich eines Tages in Hafjell zusammen mit Atle auf dem Podest stehe ... das ist unglaublich.»
Kugel-Kampf spitzt sich zu
Die Weltcup-Saison neigt sich dem Ende zu. Der Kugel-Kampf im Slalom ist ein Rennen vor Schluss noch im vollen Gange. Mit den 100 Punkten kommt Meillard in der Disziplinenwertung bis auf 47 Punkte an Leader Henrik Kristoffersen heran.
In Sun Valley will Meillard auf amerikanischem Boden nochmals voll angreifen. Müdigkeit ist bei ihm nach der langen Saison keine auszumachen. «Ich bin noch frisch im Kopf, körperlich geht es mir gut. Die Erholung zwischen den Rennen ist wichtig. Bisher habe ich das gut geschafft.»
Das Weltcup-Finale geht für die Männer am 22. März mit den Speedrennen los. Der Abschluss bildet am 27. März der Slalom.
Zenhäusern sitzt lange auf dem Leaderthron
Während Meillard und Co. den Blick nach Nordamerika richten, ist die Saison für Ramon Zenhäuser gelaufen. Der Walliser realisiert mit seinem zehnten Platz zwar sein bestes Ergebnis seit zwei Jahren, den Sprung in die Top 25 der Disziplinenwertung schafft er aber nicht.
Gleichwohl spricht der Walliser von einem «schönen Abschluss». In Hafjell macht er im 2. Durchgang 16 Plätze gut und sitzt für einige Momente auf dem Leaderthron. «Ich habe es fast verlernt, auf dem Leadersessel zu sitzen», sagt Zenhäusern beim «SRF», der 2023 beim Weltcup-Finale in Soldeu seinen bisher letzten Slalom-Sieg holte.