Kolumne am MittagHazel Brugger – Liebesbrief an die «böseste Frau der Schweiz»
Von Bruno Bötschi
9.12.2019
Hazel Brugger feiert heute ihren 26. Geburtstag. Ein guter Zeitpunkt, findet der Kolumnist, der klügsten und witzigsten Frau der Schweiz seine Liebe zu gestehen.
Liebe Hazel,
Ich wünsche Dir alles Gute zu Deinem 26. Geburtstag – ich frage mich gerade, was Du Dir wohl zu Deinem Wiegenfest gewünscht hast?
Einen Liveauftritt vor 9'999 Menschen vielleicht. Ich weiss, Du magst es sehr, wenn die Leute für Dich klatschen – viel lieber jedenfalls, hast Du kürzlich in der «Zeit» erzählt, als wenn Sie einen Deiner Posts tausendfach liken.
Es ist jetzt genau zwei Jahre her, dass wir uns zum ersten Mal persönlich getroffen haben. Im Einkaufzentrum Glatt ist's gewesen. Einen blöderen Ort hättest Du Dir für unser Gespräch nicht auswählen können; aber Du konntest ja nicht ahnen, dass ich Shoppingcenter hasse.
Aber na ja, was habe ich nicht alles für ein erstes Treffen mit Dir getan! Ich fragte bei Deiner Managerin x-fach nach, wartete jahrelang. Für die Erfüllung meines Wunsches pilgerte ich dann sogar an einem Freitag kurz vor 17 Uhr in ein mit Menschen gnadenlos überfülltes Einkaufszentrum.
Und dann sassest Du endlich vor mir, und ich weiss es noch genau: Du trugst eine blaue Trainerjacke, warst leicht erkältet und trankst Bio-Kafi.
Was ich danach geschenkt bekam, war viel besser als in meinen kühnsten Träumen geträumt, es war wie Weihnachten, Ostern und Geburtstag zusammen. Momoll, Du hast mir meine wunderbarste halbe Stunde seit Kindsbeinen in einem Einkaufszentrum beschert.
Wir tranken zusammen Kaffee im Migros Restaurant, Du beantwortetest mir ziemlich viele Fragen und meintest irgendwann, ich würde eine coole Brille tragen und aussehen wie DJ Diplo. Ich kannte Diplo damals noch nicht (bin ja auch fast doppelt so alt wie Du). Heute weiss ich: Du hattest recht – und ich möchte mich deshalb im Nachhinein nochmals recht herzlich bei Dir bedanken – ich habe es damals als Lob aufgefasst.
Hazel, es wird ja immer wieder behauptet, Du seist die «böseste Frau der Schweiz». Ich weiss natürlich, dass das absoluter Blödsinn ist, weil alle, die das behaupten, meine ehemalige Nachbarin nicht kennen. Momoll, die hatte Haare auf den Zähnen. Aber so richtig.
Du hingegen guckst nur manchmal böse. Ansonsten bist Du wahnsinnig klug, ziemlich schlagfertig, unglaublich charmant und kanntest auf jede, wirklich jede meiner Fragen – und war sie auch noch so dämlich –, eine Antwort.
Ich jedenfalls war nach unseren gemeinsamen 30 Minuten so etwas von eingelullt, dass ich kurz darauf ein Ticket zu einer Deiner Shows kaufte und erst zwei Monate später, als ich um halb acht Uhr abends vor dem Volkhaus Zürich stand, realisierte, dass diese erst in zwölf Monaten stattfinden würde.
Hazel, Du hast in Deiner nach wie vor kurzen Karriere schon fast alles gewonnen, was man in Deiner Branche so gewinnen kann. Und Du schaffst es sogar, über unser aller Tennisgott, den aalglatten Roger Federer, einen Witz zu machen (er sei so kompromissbereit und schweizerisch wie ein «vermenschlichter Verkehrskreisel, nur weniger verrückt dekoriert»), ohne dass Dich danach die Hardcore-Fedi-Fans steinigen wollen. Wer schafft das sonst?
Trotzdem scheint mir, liebe Hazel, dass Du hierzulande, also bei uns Schweizerinnen und Schweizern, zwar als durchaus witzig empfunden wirst, aber nicht als super, super, super, witzig. Die Verrücktheit nach Dir hält sich nach wie vor in Grenzen, als wolle Dir Helvetien sagen: «Die soll sich erst einmal anderswo beweisen.»
Aber ich finde, es kann doch einfach nicht wahr sein, dass die lustigste und klügste Frau der Schweiz nach wie vor keine Sendung im Schweizer Farbfernsehen hat. Halb Deutschland hält sich die Bäuche, wenn Du Deine Auftritte in der «HeuteShow» hast, aber hierzulande sind Deine televisionären Auftritt so selten wie ein weisser Rabe. Da stimmt was nicht.
Oder?
Aber vielleicht willst Du ja gar nicht ständig brav und anständig im helvetischen Fernsehen auftreten. Denn Du hast ja noch ziemlich viel vor, willst «die deutschsprachige Humorszene in den nächsten 20 Jahren prägen».
Jesses, ich freue mich deshalb schon heute auf mein AHV-Alter, wenn ich dann im Altersheim vor der Flimmerkiste hocken werde und Dich sehen darf. In Deiner wöchentliche Lach-mal-wieder-herzlich-mit-Hazel-Sendung auf SRF. Das wird ein Fest. Momoll.
Liebe Hazel, in diesem Sinne wünsche ich Dir weiterhin alles Liebe – ich bleibe an Deiner Seite.
Dein Bruno
Regelmässig gibt es werktags um 11.30 Uhr bei «Bluewin» die Kolumne am Mittag – es dreht sich um bekannte Persönlichkeiten, mitunter auch um unbekannte – und manchmal wird sich auch ein Sternchen finden.
Das sind die zwölf verrücktesten Pflanzen der Welt
Tödliches Gift: Der Wunderbaum (Ricinus communis) gilt mit seinen Früchten als giftigste Pflanze auf der Erde. Das Endosperm der Samen ist stark giftig, da es das toxische Eiweiss Rizin enthält. Rizin ist eines der potentesten natürlich vorkommenden Gifte überhaupt. Der Tod tritt unbehandelt durch Kreislaufversagen etwa 48 Stunden nach der Vergiftung ein. Der Wunderbaum ist in Ost- und Westafrika beheimatet, wird
Bild: iStock
Gross, grösser, am grössten: Der Riesenmammutbaum (Sequoiadendron giganteum) im Westen der USA ist das massivste beziehungsweise voluminöseste bekannte Lebewesen der Welt. Der immergrüne Baum kann bis zu 95 Meter hoch und einen Stammdurchmesser von 17 Meter haben.
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Kletternder Parasit: Mit einem Durchmesser von über einem Meter bildet die Riesenrafflesie (Rafflesia amoldi) die grösste Einzelblüte. Allerdings existiert die gigantische Blüte der Kletterpflanze nur wenige Tage, dann zerfällt das rote, nach Aas riechende Organ. Zurück bleibt ein Haufen schwarzen Schleims.
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Blüte mit Heizung: Naht die Blütezeit, macht die Titanwurz eine erstaunliche Verwandlung durch: Bis zu zehn Zentimeter am Tag schiesst ihr gigantischer Blütenstand nach oben. Und um Insekten für die Befruchtung anzulocken, verströmt das Fortpflanzungsorgan einen Aasgeruch und heizt sich auf 36 Grad Celsius auf.
Bild: Getty Images
Königin der Anden: Die Riesenbromelie (Puya raimondii) ist die weltweit grösste Bromelie, mit mehr als zehn Metern Höhe. Sie hat auch eine der grössten Blütenstände aller Pflanzen und ist eine vom Aussterben bedrohte Art, die in den Anden in Peru und Bolivien beheimatet ist.
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Ganz schön alt: Der Riesen-Eukalyptus (Eucalyptus regnans) wächst als immergrüner Baum, der ein Alter von etwa 400 Jahren erreichen kann. An bevorzugten Standorten kann er Wuchshöhen von 65 Metern in 50 Jahren erreichen. Er gilt als der höchste Laubbaum der Welt, möglicherweise sogar als der höchste Baum überhaupt. Bei einem 1872 gefällten Exemplar wurden 132 Meter an Höhe gemessen.
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Königlich stark: De Riesenseerose Victoria ist wohl eine der eindrucksvollsten Pflanzen auf dem blauen Planeten überhaupt. Mit bis zu drei Metern hat sie den grössten Blattdurchmesser. 1840 entdeckt vom Botaniker Richard Schomburgh, wurde sie benannt nach Queen Victoria. Viele Botanische Gärten bauten in der Folge eigene Victoria Häuser.
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Gefiederte Blätter: Die Raphia-Palme ist vorwiegend im tropischen Afrika beheimatet. Ihre Blätter gelten mit bis zu 25 Meter Länge als die grössten im Pflanzenreich. Sie sind nicht nur sehr gross, sondern auch gefiedert und bleiben nach dem Absterben an der Pflanze.
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Schweres Früchten: Der Jackfruchtbaum (Artocarpus heterophyllus) ist in Indien beheimatet. Er bekommt, wenn man von Zuchterfolgen wie Riesenkürbisse und dergleichen einmal absieht, die schwersten Früchte. Sie können mehr als 30 Kilogramm wiegen.
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Über 4000 Jahre alt: Im Patriarch Grove in den White Mountains in Kalifornien stehen 17 Exemplare der Langlebigen Kiefer (Pinus longaeva), die über 4000 Jahre alt sind. Ein Baum, dessen Alter von 4700 Jahren durch Auszählung der Jahresringe in einem kleinen Bohrkern bestimmt wurde, trägt den Namen «Methuselah». (Archivbild)
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Fast 10'000 Jahre alt: Über die älteste individuellen Lebewesen wird, je nach Definition, gestritten. Aber eine Pflanze ist es auf jeden Fall: Eine Gemeine Fichte (Picea abies) in Schweden, deren Stamm viel jünger ist, konkurriert mit den Langlebigen Kiefern. Sie geht aus Wurzelwerk hervor, das seit etwa 9600 Jahren existieren soll.
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Affen-Gesicht: Wer die Dracula simia ansieht, wundert sich wahrscheinlich nicht, warum sie den Beinamen Affen-Orchidee trägt. Viel Fantasie um das Gesicht eines Primaten zu erkennen, braucht es nicht. Die Pflanze wächst in 300 bis 600 Meter Höhe in Peru und Ecuador und duftet nach Orange.
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Klein, aber hübsch: Die Wurzellose Zwergwasserlinse (Wolffia arrhiza) gilt als kleinste Blütenpflanze über- überhaupt. Ihre Blüten sind für das menschliche Auge unsichtbar. Der Pflanzenkörper selbst ist maximal 1,5 Millimeter lang. Und übrigens: Sie ist als Aronstabgewächs mit der Titanwurz recht eng verwandt.
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