Kolumne am Mittag Als mich plötzlich George Michael anlächelte

Von Bruno Bötschi

28.11.2019

Manchmal vergeht die Weihnachtszeit so schnell, dass der Kolumnist «Last Christmas» von George Michael nicht mehr als dreimal im Radio hört. (Bild aus dem Musikvideo)
Manchmal vergeht die Weihnachtszeit so schnell, dass der Kolumnist «Last Christmas» von George Michael nicht mehr als dreimal im Radio hört. (Bild aus dem Musikvideo)
Quelle: Vemo

Ich kann das Lied «Last Christmas» von George Michael gar nicht oft genug hören. Der Grund: Ich verbrachte Weihnachten 2010 mit dem englischen Popstar in Sydney. Also so gut wie.

«Last Christmas, I gave you my heart
But the very next day you gave it away
This year, to save me from tears
I'll give it to someone special …»

Alle Jahre wieder. Der Blick in die Agenda verheisst in den nächsten vier Wochen: Apéros, Fondue, Weihnachtsguetzlis, Tannenbaum, Familie und «Last Christmas» von Wham! alias George Michael und Andrew Ridgeley.

Manchmal vergeht die Weihnachtszeit aber so schnell, dass ich «Last Christmas», das mit am meisten gespielte Weihnachtslied der Welt, nicht mehr als dreimal im Radio höre. Das ist traurig.

Wenn ich «Last Christmas» höre, denke ich meistens an Weihnachten 2010. Statt mir hierzulande am Allerwertesten Frostbeulen zu holen, verbrachte ich die Wintermonate damals in «down under», im sommerlich heissen Sydney.

Sting, Navratilova und andere Promis

Ich kann mich nicht daran erinnern, wie oft ich «Last Christmas» in Sydney gehört habe. Aber ich erinnere mich gut daran, dass im Quartier, wo ich wohnte, manch ein Promi unterwegs war – und eben auch George Michael.

Zuerst küsste das ehemalige Tennisass Martina Navratilova eine bekannte australische Radiomoderatorin in einem Restaurant bei mir ums Eck so intensiv, dass die Zeitungen ganz genau wissen wollten: Läuft da mehr? Und wenn ja, was läuft genau?

Einen Tag später füdelte Sänger Sting, er war für zwei Konzerte in der Stadt, in ein nahe gelegenes Yoga-Studio. Einer seiner Mitturner bemerkte erst unter der Dusche, wer da nackt neben ihm stand. Zu einer Knutscherei soll es zwischen den beiden nicht gekommen sein. Zumindest stand davon nichts in der Zeitung.

Und George Michael? Ihn traf ich während der festlichen Tage auf der Toilette eines kleinen Clubs an der Oxford Street in Sydney.

Ich stand also im Vorraum des ziemlich geräumigen WCs, als mich plötzlich George Michael anlächelte. Popstars müssen schliesslich auch einmal für Jungs (er hatte zwei dabei). Das Trio unterhielt sich sichtlich gut gelaunt.

Einmal kräftig auf den Fuss getreten

Später stand der Sänger und Besitzer einer Sechs-Millionen-Villa in Whale Beach, einem der schönsten Strände Sydneys, noch einige Momente neben mir auf der Tanzfläche. Diese Situation muss ihm Eindruck gemacht haben: Jedenfalls trat er mir beim Tschüss-Sagen einmal kräftig auf den rechten Fuss.

Ob mich George Michael danach küsste?

Also bitte, jedes Geheimnis verrate ich Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, hier auch nicht. Aber was ich sagen kann: Es waren meine letzten Weihnachten mit dem britischen Popsänger.

George Michael starb am 25. Dezember 2016.

«‹Merry Christmas› I wrapped it up and sent it
With a note saying ‹I love you› , I meant it
Now I know what a fool I've been
But if you kissed me now, I know you'd fool me again.»

Regelmässig gibt es werktags um 12 Uhr bei «Bluewin» die Kolumne am Mittag – es dreht sich um bekannte Persönlichkeiten, mitunter auch um unbekannte – und manchmal wird sich auch ein Sternchen finden.

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