Peinlich, peinlich...Mattscheibe: So helfen Sie Ihrem Namensgedächtnis auf die Sprünge
Kerstin Degen
13.8.2018
Frenetisches Winken aus der Ferne, das strahlende Gesicht einer alten Bekanntschaft, hektisches Forschen, wie war noch mal ihr Name...? Solche Szenen sind uns allen bekannt, ebenso die aufsteigende Panik, die uns in diesem Moment befällt. Dabei können wir unser Namensgedächtnis mit ein paar Kniffen ganz einfach trainieren.
Den Namen einer neuen Bekanntschaft gleich wieder zu vergessen, gehört wahrscheinlich zu den weitverbreitetsten gesellschaftlichen Fauxpas. Aber weshalb fällt es uns eigentlich so schwer, diese vermeintlich kleine Information zu speichern?
Weshalb wir vergessen
Dafür gibt es mehrere mögliche Gründe. Mangelndes Interesse führt die Liste an. Denn die Gedächtnisforschung ist sich einig; nur Dinge, für die wir uns wirklich interessieren, bleiben nachhaltig in unserem Gehirn gespeichert. Und manchmal interessieren wir uns ernsthaft für unser Gegenüber, ein anderes Mal bleibt die Unterhaltung eben flüchtig.
Doch in den meisten Fällen strengen wir uns wirklich an. Dennoch entfällt uns schon nach wenigen Sätzen der Name einer neu gewonnenen Bekanntschaft. Generell unterschätzen wir den Aufwand, den wir benötigen, um neue Informationen in unserem Gehirn abzuspeichern.
Treffen wir auf eine Person mit einem ausgefallenen oder fremd klingenden Namen, gelingt es uns besser, als wenn wir gerade den x-ten Hans, Fritz oder Franz in unserem Freundeskreis kennenlernen. Der Grund ist ganz einfach, bei exotischen Namen hören wir besser hin, oder fragen sogar gleich nochmal nach der Aussprache oder Schreibweise.
Oft sind wir aber auch derart bemüht, eloquent zu wirken oder einem Gespräch zu folgen, dass schlicht keine Kapazität für anderes übrigbleibt und die Information geradewegs an uns vorbeirauscht.
Eselsbrücken zur Namensspeicherung
Wer den Namen seines Gegenübers langfristig abspeichern möchte, kann seinem Gedächtnis mit Eselsbrücken auf die Sprünge helfen. Dazu speichern Sie neben dem Namen weitere Persönlichkeitsmerkmale ab. Beispielsweise die Sarah mit den Sommersprossen, der Peter mit der langen Nase oder Theresa, die Marathonläuferin.
Unser Gehirn funktioniert auch besser, wenn Sie es kurz nach der Aufnahme einer Information auf die Probe stellen. Haken Sie also innerlich nach; wer war nochmal die Person mit dem grossen Sonnenhut? Ihr Partner? Ihr Hund? Je häufiger Sie einen Namen wiederholen, desto eher können Sie zu einem Zeitpunkt in der Zukunft wieder darauf zurückgreifen.
Manche Menschen wenden diese Methode gleich mündlich an. Fragen wie: «Und Sie, Frau Peters, geniessen Sie auch die Sommerferien?» muten zwar etwas altertümlich an, beflügeln jedoch unsere Merkfähigkeit.
Und wenn Ihnen jemand gegenüber steht, dessen Gesicht Sie noch gut in Erinnerung haben, dann versuchen Sie sich an die Umstände oder den Ort Ihrer ersten Begegnung zu erinnern, meist helfen solche Informationen Ihrem Gedächtnis auf die Sprünge.
Vergessen ist menschlich
Bei all den Informationen, die tagtäglich auf uns einprasseln bleibt es aber kaum aus, dass wir den einen oder anderen Namen weiterhin vergessen. Also bringen Sie den Mut auf, nachzuhaken. Nicht selten helfen Sie dabei Ihrem Gegenüber aus der Patsche, das seine grauen Zellen gerade verzweifelt nach Ihrem Namen durchforscht. Und seien Sie um Himmels Willen nicht nachtragend!
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