Passwort-Sharing Adieu Das Teilen des Netflix-Passworts kostet dich bald 5,90 Franken im Monat
dpa/tpfi
24.5.2023 - 07:30
Netflix glaubt, dass rund 100 Millionen Haushalte fremde Login-Daten nutzen. Dagegen will der Streaming-Riese jetzt verstärkt vorgehen. Wie genau, bleibt ein Geheimnis.
24.05.2023, 07:30
24.05.2023, 15:45
dpa/tpfi
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
Der Streaming-Riese geht strikter gegen Trittbrett-Nutzer vor.
Netflix wies seine Kunden am Dienstag darauf hin, dass er dafür bald zusätzliches Geld verlangen wird.
Das US-Unternehmen geht davon aus, dass in rund 100 Millionen Haushalten der Service mit Login-Daten anderer genutzt wird.
Für Netflix-Nutzer in der Schweiz und vielen weiteren Ländern, die einen Account über einen Haushalt hinaus teilen, wird es ernst. Der Streaming-Riese wies seine Kunden am Dienstag darauf hin, dass er dafür bald zusätzliches Geld verlangen wird. Für jede Person, die nicht mit dem zahlenden Account-Inhaber unter einem Dach wohnt, sollen 5,90 Franken im Monat fällig werden. Netflix erhofft sich davon höhere Einnahmen.
Netflix verspricht, dass Nutzer aus einem Haushalt auf dem gemeinsamen Account weiter problemlos unterwegs oder auf Reisen zugreifen können. Nach welchen Merkmalen genau die Systeme des Dienstes erkennen, dass ein Nutzer nicht zum selben Haushalt gehört, hält Netflix geheim. Damit soll verhindert werden, dass die Massnahmen umgangen werden.
100 Millionen Haushalte nutzen fremde Login-Daten
Das US-Unternehmen geht davon aus, dass in rund 100 Millionen Haushalten der Service mit Login-Daten anderer genutzt wird. Das ist gemessen an den 232,5 Millionen zahlenden Kunden im vergangenen Quartal ein hoher Anteil. Netflix hatte lange das Teilen von Zugangsdaten toleriert. Inzwischen gibt es im Videostreaming-Geschäft aber generell einen verstärkten Fokus auf Profitabilität, nachdem die vielen Anbieter jahrelang auf der Jagd nach höheren Nutzerzahlen waren.
Das Vorgehen gegen das Teilen von Accounts war schon länger angekündigt, und Netflix testete es vor dem nun bekanntgegebenen breiten Start in mehreren Ländern. In Europa waren es Portugal und Spanien.
Verstärkter Fokus auf Profitabilität
Netflix rechnet damit, dass die Nutzerzahl mit dem Vorgehen gegen Trittbrettfahrer zunächst sinkt. In Kanada etwa gebe es inzwischen aber mehr zahlende Nutzer und höhere Einnahmen als vorher, betonte der Dienst jüngst.
Dadurch habe man sich bestätigt gefühlt. Zur Entwicklung in anderen Ländern äusserte sich Netflix bisher nicht. Am Dienstag wurde auch der Start des Vorgehens im wichtigen US-Markt angekündigt.