Kein Happy End Julia Roberts lehnte düstere «Notting Hill»–Fortsetzung ab

jke

29.11.2024

Julia Roberts und Hugh Grant in «Notting Hill» (1999).
Julia Roberts und Hugh Grant in «Notting Hill» (1999).
«Notting Hill» (Screenshot)

Der Drehbuchautor und Regisseur von «Notting Hill» verrät, dass er eine weniger romantische Fortsetzung des Filmklassikers geplant hatte. Julia Roberts und Hugh Grant waren davon allerdings nicht begeistert.

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  • Richard Curtis wollte ein Kurzfilm-Sequel von «Notting Hill» drehen, in dem sich die Hauptfiguren scheiden lassen – Julia Roberts lehnte das jedoch ab.
  • Hugh Grant fand die Idee einer dramatischen Scheidung dagegen reizvoll und zeigte sich offen für eine düstere Version der Fortsetzung.
  • Hugh Grant lässt dafür kein gutes Haar an seiner Rolle und bemängelt den Mangel an Rückgrat seiner Figur William Thacker.

Die romantische Komödie «Notting Hill» gehört seit 1999 zu den Klassikern des Genres. Mit einem rührenden Happy End, einer Hochzeit und der Nachricht über ein Baby schloss der Film ab – so, wie es sich für eine romantische Komödie gehört.

Laut Richard Curtis, dem Drehbuchautor und Regisseur des Films, hätte es fast eine andere Wendung gegeben.

In einem Interview mit «IndieWire» verriet der 68-Jährige, dass er ein Sequel in Form eines Kurzfilms geplant hatte, ähnlich, wie er es schon für andere seiner Filme, etwa «Vier Hochzeiten und ein Todesfall» und «Tatsächlich … Liebe», umgesetzt hatte.

Julia Roberts hatte Anfang des Jahres der britischen «Vogue» gesagt, in «Notting Hill» einen Hollywoodstar zu spielen, sei eine der schwierigsten Sachen gewesen, die sie je habe machen müssen.
Julia Roberts hatte Anfang des Jahres der britischen «Vogue» gesagt, in «Notting Hill» einen Hollywoodstar zu spielen, sei eine der schwierigsten Sachen gewesen, die sie je habe machen müssen.
Vianney Le Caer/sda

Diese Minifortsetzungen wurden im Rahmen einer Wohltätigkeitsveranstaltung produziert und waren bei Fans äusserst beliebt. Doch die Pläne für eine Fortsetzung von «Notting Hill» stiessen nicht bei allen Beteiligten auf Begeisterung.

Hugh Grant fände es «toll», die Scheidung zu spielen

Curtis' Idee für die Fortsetzung? Anna Scott und William Thacker lassen sich scheiden. Ein völlig unromantischer Ansatz, der bei Julia Roberts auf wenig Gegenliebe stiess.

«Julia fand, dass es eine sehr schlechte Idee ist», verriet Curtis im Interview und bestätigte damit, dass eine Weiterführung der Geschichte wohl nie zustande kommen wird.

Hugh Grant hingegen hatte einen anderen Blick auf die geplante Fortsetzung. Schon im Jahr 2020 hatte er die Idee einer chaotischen, teuren Scheidung kommentiert und fand es reizvoll, die dunklen Seiten einer auseinanderfallenden Beziehung darzustellen.

«Es wäre toll, wenn Julia und ich die furchtbare Scheidung spielen könnten. Mit teuren Anwälten, Kinder zwischen den Elternteilen hin- und hergerissen, jede Menge Tränen. Alle seelisch gezeichnet, für immer. Den Film würde ich gern machen.»

Grant: «Warum hat meine Figur keine Eier?»

Doch auch ohne Fortsetzung beschäftigt den Schauspieler seine Rolle als William Thacker noch immer. Kürzlich liess er sich in einem Interview mit «Vanity Fair» deutlich über die Schwächen seines Charakters aus.

Hugh Grant sieht William Thacker alles andere als positiv: «Ich denke, er ist wirklich verachtenswert.»

Besonders eine bestimmte Szene stösst ihm sauer auf: Darin ist Anna, die von Julia Roberts gespielte Hollywoodschauspielerin, in seinem Haus, als plötzlich Paparazzi an der Tür klingeln. «Ich lasse sie einfach an mir vorbeigehen und die Tür öffnen. Das ist furchtbar», so Grant.

«Wann immer ich zu Hause sitze und nach ein paar Drinks durch die Kanäle zappe und der Film läuft, denke ich nur: Warum hat meine Figur keine Eier?» Der Schauspieler erzählt, dass er keine (Ehe-)Partnerinnen hatte, die diese Szene nicht kritisiert hätten.

Grant findet Roberts Schauspielkunst «brillant»

Hugh Grant sprach auch über seine Filmpartnerin Julia Roberts und zeigte dabei grosse Bewunderung für ihre Schauspielkunst.

Der Romantic-Comedy-Held Grossbritanniens: Hugh Grant.
Der Romantic-Comedy-Held Grossbritanniens: Hugh Grant.
Bild: Monika Skolimowska/dpa

«Sie war brillant», sagte er und erinnerte sich daran, wie er sich während der Dreharbeiten oft minderwertig fühlte, da er glaubte, nie an ihre Leistung heranzureichen. «Sie hat diese Art von Qualität, bei der es so aussieht, als wäre ihre Haut hauchzart. Man kann sozusagen ihre Seele sehen.» 

Eine Fortsetzung von «Notting Hill» wird es wohl nie geben. Für die Fans bleibt der Film, wie er ist: eine der beliebtesten romantischen Komödien der 90er-Jahre.


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