Übersicht
Live Fussball
Ligen
Übersicht
Live Wintersport
Resultate und Wertungen FIS
Resultate und Wertungen IBU
Übersicht
Live Eishockey
Resultate und Tabelle
Übersicht
Live Tennis
Turniere
Resultate
Übersicht
Live Motorsport
Rennen und Wertungen
Dienste
blue news – social media
Swisscom
- Sport
- Live & Resultate
- Fussball
- Fussball-Videos
- Fussball Frauen
- Ski
- Hockey
- Tennis
- Motorsport
- Weitere
- Sport im TV
- Fussball
- Super League
- Challenge League
- Champions League
- Fussball Frauen
- Bundesliga
- Premier League
- Serie A
- LaLiga
- Ligue 1
- Europa League
- Conference League
- Videos
30 Filme mit Nicolas Cage Ist er nun gut oder nicht?
Von Fabian Tschamper
6.3.2022
Er ist ein Mythos, ein Mysterium, aber ist Nicolas Cage ein guter oder schlechter Schauspieler? Nachdem ich mir zu viele seiner Filme – 30 an der Zahl – angeschaut habe, wage ich eine Einschätzung.
Zumindest auf dem Papier müsste ein Oscar-Preisträger mit dem Nachnamen Coppola eine Koryphäe der Filmbranche sein. Aussergewöhnlich ist Nicolas Kim Coppola zweifelsohne, doch seit Jahrzehnten scheiden sich die Geister an der Frage, ob er aussergewöhnlich schlecht oder gut ist.
Im Verlaufe dieses Winters habe ich mir 30 Cage-Filme angeschaut, um diese Frage endlich beantworten zu können.
Die Antwort ist ... nicht so einfach.
Generell fiel mir bei Nic Cage auf, dass er einerseits sehr skriptabhängig schauspielert und gewisse Extreme braucht, um zu scheinen. Will heissen: Der beste Cage zeigt sich, wenn seine Figur detailliert herausgearbeitet wurde und/oder sie in irgendeiner Form exzentrisch, kaputt oder schlicht schräg ist.
Nach dieser Cage-Überdosis bin ich mir fast sicher, dass er seine Regisseur*innen bei den Dreharbeiten am meisten gefragt hat: «Was ist meine Motivation für A, B oder C?»
Zurecht. Gebt dem Mann Stoff, mit dem er arbeiten kann. Und womöglich so wenig wie möglich selbst denken muss. Eventuell nehme ich diese Aussage später zurück, mal sehen.
Item.
Fangen wir mit den eindeutigen Anzeichen für Talent an: Das Drama «Leaving Las Vegas» bescherte Cage für seine Darstellung eines alkoholkranken Autors einen Oscar – den bisher einzigen seiner Karriere.
Seine Figur Ben Anderson ist in allen Facetten des Lebens gescheitert, er beschliesst also, sich in Las Vegas zu Tode zu trinken.
Cage spielt diese Hoffnungslosigkeit unheimlich gut, gleichzeitig ist er sehr bestimmt. Er verkörpert eine Dringlichkeit, die während des ganzen Films spürbar ist. Ben will nicht mehr leben. Punkt. Auch die scheue Liebesgeschichte, die sich zwischen ihm und der Prostituierten Sera abspielt, hält ihn nicht vom geplanten Suizid ab.
Ben sagt dies seiner Begleiterin klipp und klar. Ich kaufe ihm jedes Wort ab. Und so setzt er seinen Plan schliesslich auch um.
Der absolut schlechteste Nicolas-Cage-Film
Mir ist in dieser Einschätzung auch wichtig, dass unterschieden wird zwischen individueller Performance und dem ganzen Film. Schauspieler*innen können gut sein, der Film schlecht – zum Beispiel Leonardo DiCaprio in «The Great Gatsby».
Sollte die Diskrepanz da mal zu gross sein, würde ich das allerdings erwähnen.
Und apropos Diskrepanz und Cage-Extreme: Als Gegenpol zu «Leaving Las Vegas» will ich den absolut schlechtesten Film von Nicolas nennen. Das fiel mir nicht leicht, denn es gibt so viele wirklich grottige.
Die Unbeständigkeit seiner Filmografie lässt mein Hirn schmoren.
Nach meinem Cage-Binge habe ich mich allerdings auf «Bangkok Dangerous» (2008) festgelegt. Das gleichnamige Remake des Films von 1999 hat – nennen wir es mal – «kurvenreiches» Pacing, eine öde Story und hölzernes Schauspiel. Letzteres auch vom Kollegen Cage. Während des ganzen Films ist er so dermassen fehl am Platze, dass es in seine Performance überzuschwappen scheint.
Der 1,83 Meter grosse Nicolas Cage mit Mullet und schneeweissen Zähnen ist unter all den kleinen Thais wohl der schlechteste Hitman aller Zeiten. Der Witz am Auftragsmörder ist doch unter anderem, unauffällig zu sein, oder nicht? Katastrophal, sag ich dir.
Und was liegt sonst noch auf dem Spektrum?
Kurzer Exkurs: In der Comedy-Serie «Community» wird Cage in einer Episode auch thematisiert. Dort stellt eine Figur fest, dass jeder Schauspieler gut oder schlecht sein muss: «Jean-Claude van Damme ist die gute Sorte eines schlechten Schauspielers, Johnny Depp ist die schlechte Sorte eines guten Schauspielers. Doch was ist Nicolas Cage?»
Das frage ich mich auch.
Darum mach' ich doch schlicht weiter mit meinem Lieblings-Cage-Film: «Raising Arizona».
Die Chemie zwischen Cage und Holly Hunter ist unheimlich toll. Sie spielen ein Paar, ein Ex-Sträfling und eine Ex-Polizistin, die ein Fünfling-Kind entführen. Warum? Sie haben sich verliebt, als Cages Figur für die Polizei-Datenbank fotografiert wird. Nach seinem Knastaufenthalt heiraten die beiden und ziehen in ein Haus, wo sie bald schon merken, dass sie keine Kinder bekommen können. Daher die Entführung.
Eigentlich ist das schon alles, was du wissen musst.
Die Komödie ist charmant, witzig, glaubwürdig und unglaubwürdig zugleich. Zumindest mir hat er grosse Freude bereitet. Viele Kritiker haben ihn damals allerdings verrissen.
Schlechtes Drehbuch, schlechter Cage?
Ähnlich erging es dem Film «Knowing» von 2009: Von den 121 Minuten waren 106 ein Meisterwerk, ehrlich. Und dann kam die letzte Viertelstunde und machte das Drama zur Sau.
«Knowing» handelt von einer Tradition an amerikanischen Schulen, jene lassen sogenannte Zeitkapseln in die Erde, die nach 50 Jahren wieder ausgegraben werden. Darin werden unter anderem Briefe an die Zukunft gelagert. Der Wissenschaftler John Koestler (Cage) begleitet seine Tochter bei der Öffnung einer solchen Zeitkapsel, ein Riesenevent an ihrer Schule.
Koestler findet darin ein Dokument mit scheinbar zufälligen Zahlenreihenfolgen, die sich als Daten und Opferzahlen herausstellen. Das Stück Papier listet alle vergangenen Katastrophen auf, menschlichen Verschuldens oder solche der Natur. Und jetzt kommt's: Es sind auch zukünftige Katastrophen dokumentiert. An jenem Tag wird ein Flugzeug abstürzen und diese Anzahl Menschen werden sterben, um nur eine zu nennen.
Cages Figur macht sich also auf, diese Katastrophen zu verhindern, weil es ihm vor der allerletzten Zahlenkombination auf dem Papier graut.
Verdammt cooles Konzept, oder nicht?
Cage spielt die Hilflosigkeit gegenüber diesen grossen Katastrophen solide, zugegeben, es wird ihm nicht viel abverlangt. Am Ende kommt nun eben diese verflixte Viertelstunde: Koestler kann die Katastrophen nicht abwenden und der Film endet mit dem Weltuntergang. Ein Ende, das ich akzeptiert hätte.
Die Macher haben sich aber für Aliens entschieden. Einmal mehr.
In den letzten Minuten geht die brennende Welt zugrunde und ein Raumschiff nimmt Cages Filmtochter und den Sohn seiner Freundin mit, sie bevölkern nun einen neuen Planeten. Punkt. Das war's. Während 15 Minuten hab ich mir an die Stirn gefasst.
Es ist kein Geheimnis, dass Cage seltsame Drehbücher mag – siehe «Next» oder «Drive Angry» –, aber «Knowing» ist nochmals ein ganz anderes Kaliber.
In «Color Out Of Space», einem Lovecraft-Horrorfilm, geschehen so unendlich viele absurde Dinge, die «nicht einmal ein komplett durchgeknallter Cage» retten kann. So umschreibt ein Kritiker den Film.
Dies scheint der generelle Tenor zu sein. Cage ist ein beliebter Schauspieler, doch im Verlauf der Jahre hat er so viele unterschiedliche Figuren gespielt, dass nur noch Cage gesehen wird und nicht mehr die dargestellte Person.
Das umgekehrte Phänomen erfährt ein Dwayne Johnson. Er spielt denselben Typen, sich selbst, in jedem Film und ist damit so verdammt charismatisch und liebenswert, dass auch er nicht mehr als die Figur angesehen wird. Das ist schlicht The Rock.
Der (fast) stumme Protagonist
Abgesehen von der Absurdität einiger Filme oder zumindest deren Grundlage liebt Nicolas Cage den «einsamen Wolf», er liebt die Exposition, insbesondere das Motiv der Rache.
- In «Joe» spielt er einen alkoholkranken Ex-Knacki, der sich um nichts und niemanden schert. Dies bis er eines Tages einen Teenager mit Alkoholiker-Vater kennenlernt.
- In «Tokarev» rächt er den vermeintlichen Mord an seiner 16-jährigen Tochter, im Alleingang.
- In «Mandy» metzelt er eine ganze Endzeitsekte nieder, weil diese seine Freundin unter Drogen gesetzt und sie bei lebendigem Leib verbrannt hat.
Klar ist ein Hauptdarsteller klassisch im Mittelpunkt einer Geschichte, doch bei Cage schien mir dies extremer – gerade in obigen drei Filmen. Alles ist sehr minimalistisch, das Setting, der Dialog, sogar die Nebendarsteller: «Joe» zum Beispiel hat gerade mal vier Figuren.
Cage wuchs in einer Zeit auf, in der das männliche Alpha-Tier im Kino omnipräsent war. In einer Ära, als es noch todernste Western gab, Actionfilme, die von Stallone, Schwarzenegger, Pacino getragen wurden. Ich zumindest kann mir vorstellen, dass er seinen Idolen mit diesen Projekten wenigstens ein bisschen nacheifern will. Oder schlicht diese Art Film vermisst.
Er muss im Zentrum stehen, die Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Darum siehst du Nic Cage auch selten in Nebenrollen. Mir fallen gerade nur zwei ein: «Kick-Ass» und der Animationsfilm «Into the Spiderverse», in welchem er Spider-Man Noir seine Stimme verliehen hat.
Jüngst schwappen seine Filme zudem in Darstellungskunst über: In «Mandy» spricht er kaum, selbiges gilt für «Willy's Wonderland». In beiden Filmen lässt Cage sein Gesicht, seine überrissenen und/oder stoischen Bewegungen die Geschichte erzählen. Unter anderem deswegen erhielt «Mandy» sehr gute Kritiken.
Der Film als Ganzes wär mässig, Cage jedoch phänomenal. Da ist die Diskrepanz wieder.
Sein jüngstes Werk, das in diese Kategorie fällt, ist «Pig». Meine überaus lobenden Worte zu diesem Kunstwerk findest du hier.
Und Nic Cage hat dafür nicht einmal eine Oscar-Nominierung erhalten. Ich schäume.
Cage als Kassenschlager
Nach seinem Oscar-Erfolg mit «Leaving Las Vegas» war Cage natürlich ein gefragter Mann. Die prestigeträchtige Auszeichnung bescherte ihm in den Folgejahren grosse Batzen an den Kinokassen – und Co-Stars, die sich sehen lassen.
Ja, Cage steht nicht oft mit anderen grossen Namen vor der Kamera. Wiederum, weil er die Aufmerksamkeit für sich zu beanspruchen scheint.
Nach dem Oscar-Gewinn sorgten vier Cage-Filme für rollenden Rubel. 1996 wehrte er in «The Rock» an der Seite von Sean Connery einen Biowaffen-Angriff ab. Nach heutigen Standards ist das ein 0815-Actionfilm, der stets reproduziert wird: Zwei – oder mehrere – grosse Schauspieler*innen schlüpfen in die Rollen der Retter der Welt.
Nach so vielen skurrilen Filmen war «The Rock» fast schon langweilig, nicht als Gesamtwerk, aber für Nicolas-Cage-Verhältnisse.
Es folgten «Con Air» zusammen mit John Malkovich und Steve Buscemi, ein langhaariger und muskulöser Cage räumte als good guy unter den bösen Mithäftlingen auf. «Face/Off» fuhr eine ähnliche Schiene, weniger subtil allerdings. John Travolta und Cage tauschen die Identität – Gut gegen Böse.
Randnotiz: Travolta ist ein verdammt guter Schauspieler, er entscheidet sich aber zu oft fürs falsche Drehbuch.
Der vierte Kassenschlager war «Gone in 60 Seconds» zusammen mit Angelina Jolie. Cage mimt einen Autodieb – mit Namen Memphis Raines –, der innerhalb von drei Tagen 50 Autos stehlen muss. Dafür gibt's vom Auftraggeber 200'000 Dollar. Ein bizeli läppisch, nicht?
Der Autoliebhaber-Film kam übrigens ein Jahr vor dem ersten «Fast and Furious»-Streifen raus – und ist besser als mindestens sieben von den mittlerweile neun Ablegern.
In allen vier Filmen liefert Cage ab, was von ihm erwartet wird. Seine wahre Persönlichkeit wird dabei aber meist unterdrückt, es fühlte sich zeitweise an, als wollte er ausgelassener schauspielern, muss die Coolness aber beibehalten.
Immerhin hat er uns diesen legendären Cage-Moment beschert.
«Bizarr und unnötig» beschreibt ein User diese Szene. Doch überleg dir dies: Welcher andere Schauspieler hätte diesen kurzen Satz so abgeliefert? Keiner. Nicht im Traum wäre das jemand anderem in den Sinn gekommen.
Das macht Nic Cage einzigartig.
Kein Franchise-Schauspieler
Die Mainstream-Schiene brachte ihm Weltruhm, engte ihn aber ein.
Ich mochte die «National Treasure»-Trilogie zwar und habe ein Herz für Adventure-Filme, doch wenn Cage drauf ist, will ich auch Cage drin haben. Die Figur ist uninteressant und stereotyp, auch ersetzbar. Nicolas ist in vielen Rollen nicht ersetzbar, sein Handwerk ist unnachahmlich und absurd – im positiven Sinne, meistens jedenfalls.
Würde ein Ryan Reynolds schauspielern wie Cage, sorgten sich wohl viele Leute um den Mann. Nic Cage hat sich die Extravaganz und Exzentrik verdient und sich so in der Industrie etabliert.
Nach der «National Treasure»-Trilogie verfilmte dasselbe Team einen Disney-Klassiker – ursprünglich mit Micky Maus in der Hauptrolle –, «Duell der Magier» (im Original: «The Sorcerer's Apprentice») hat Cage als Protagonisten und Jay Baruchel als Sidekick.
Und dem Baruchel, dem jungen Schnaufer, siehst du während vieler Szenen an, was er denkt: «Holy shit, ich schauspielere gerade mit Nicolas fucking Cage!».
Was soll ich dir sagen? Es ist definitiv ein Film mit und über Magier. Die Thematik ist nur ein bisschen zu wenig seltsam für Cage, sonst wäre aus diesem mittelmässigen Werk eventuell ein gutes geworden.
Der hoffnungslose Romantiker
In der Filmografie vom werten Mr. Cage gibt es auch ein paar Schnulzen – so richtig triefende Schnulzen. Zum Beispiel «Moonstruck» mit der unvergleichlichen Cher als Leinwand-Partnerin, die für ihre Figur den Oscar erhalten hat.
Generell muss ich sagen: Den Hundeblick hatte der junge Cage schon drauf. Dieses unbeholfene Bubi – zumindest in «Moonstruck» – verkörperte er ausgezeichnet.
Den Romantiker gibt er nicht nur gut, sondern auch gern. Über seine Figur Sailor in «Wild at Heart» sagte er einst: «Ich fühle mich von den leidenschaftlichen, fast unerschütterlichen Romantikern angezogen. Sailor hatte das mehr als jede andere Rolle, die ich je gespielt habe.» Sein Gegenstück in der Romanze ist Laura Dern, inzwischen oscarprämierte Schauspielerin und schon damals eine Wucht.
Du hast wahrscheinlich schon darauf gewartet und natürlich schreibe ich noch über «City of Angels», wie hätte ich den Film auslassen können. Zusammen mit Meg Ryan verzauberte er Los Angeles und bricht uns gegen Ende das Herz. Ich glaube, ein Teil von mir ist nach dem Ende von «Stadt der Engel» für immer gestorben.
Die Was-zum-Teufel-Kategorie
Es bleiben nicht mehr viele Filme übrig, danke fürs Durchhalten bis zu diesem Punkt. Nur ein wahrer Cage-Enthusiast hätte bis hierhin gelesen.
Wie unschwer zu erkennen ist, gab es schon einige abwegige Filme mit Cage. Die folgenden sind dies auch, aber zusätzlich auch banal und fast langweilig.
In «The Weather Man» spielt er einen depressiven Wetterfrosch, der schlicht unzufrieden ist mit seinem Leben, der mit Mobbing konfrontiert wird.
Ich weiss ganz ehrlich nicht, wie dieser Film finanziert worden ist.
Zwar behandelt er relevante Themen wie Depressionen und die Midlife-Crisis, aber setzt dies so uninspiriert um, dass es sich am Ende nach verschwendeter Zeit anfühlt.
Unerhört fast, dies über einen Cage-Film zu schreiben.
«Wicker Man» fesselt einen da schon mehr. Der britische Klassiker von 1973 hatte es Nicolas Cage so angetan, dass er das Remake aus 2006 gleich selbst produziert hat. Das Problem mit «Wicker Man» ist eventuell schlicht eine Präferenz meinerseits: Nichts an der Geschichte, am Ablauf ändert sich durch Cages Figur. Das mag ich generell nicht so.
Ähnlich wie bei «Indiana Jones and the Raiders of the Lost Ark» hat auch Nic Cage keinen Einfluss auf den Schluss. Die Nazis haben die Ark mit oder ohne Indy sowieso, im Gegensatz zu «Wicker Man» ist der Weg dahin allerdings viiiiiiiiiiel spannender.
Gespaltene Meinungen
Beim Scrollen durch die Bewertungen aller – ja, aller! – Nic-Cage-Filme auf «Rotten Tomatoes» fällt einem auf: Oftmals mögen die Kritiker einen Film, das weltweite Publikum selbigen allerdings nicht.
Die Plattform gibt jeweils zwei Scores: Der Schnitt der Filmkritiker und der Schnitt der Filmfans. Bei «Bad Lieutenant: Port of Call New Orleans» zu Beispiel – ja, ein Titel, der nicht gerade scharf auf den Film macht – unterscheidet sich die Rezeption um rund 30 Prozent. In den «professionellen» Kritiken wird hauptsächlich Cage angegangen, erst als Zweites wird der Film als Ganzes umschrieben.
Das hat mich neugierig gemacht.
Und siehe da! Auch bei anderen Filmen mit Cage wird er meist zuerst unter die Lupe genommen. Anders als bei seinen Zeitgenossen resultiert Cages Exzentrik, breite Palette an Figuren und freilich Exposition in einem um so schärferen Blick auf seine Leistung.
Entsprechend stark unterschiedlich fallen die Rezensionen aus.
Ein paar Schüsse mehr in den Ofen
Wie könnte ich in einem Text über Nicolas Cage nicht über «Ghost Rider» schreiben? Ein Film, der beim Release nicht gut ankam, und später ein Sequel erhalten hat, das noch schlechter ankam.
Die Figur an sich ist ja schon cool, aber in den Filmen wirkt es schlicht lächerlich. Und dieser badass, Lederjacken tragende Protagonist Johnny Blaze kommt auf der Leinwand bei Weitem nicht so gut rüber wie in den Comics.
In einem Satz erwähne ich zudem auch noch «Jiu Jitsu». Oje, «Jiu Jitsu». Darin prügeln sich Elite-Kampfkünstler mit Aliens. Das Konzept schreit so sehr nach Cage und einem schlechten Film, beides wurde abgeliefert. Ich kann nur den Kopf schütteln.
Und mit positiven Beispielen aufzuhören, bleiben mir noch zwei Filme von den 30.
«World Trade Center» von Oliver Stone behandelt die Anschläge vom 11. September 2001 und hat Nicolas Cage in der Hauptrolle eines Feuerwehrmannes gecastet. Für die USA natürlich ein Riesending, dieser Film. Ich mochte ihn sehr und kaufe dem lieben Nicolas die schwere Kost ab – wie immer eigentlich.
«Lord of War» erzählt eine sehr reale Geschichte eines Waffenhändlers, doch wählt den satirischen Unterton. Und wie wir die Amerikaner kennen, mögen sie Satire nicht wirklich. Dies vor allem, wenn sie das Ziel sind. Deswegen erhielt dieser Film durchzogene Kritiken, ich für meinen Teil habe und werde dieses Drama stets schätzen.
Was ist denn nun?
Die Hornhaut an meinen Tastatur-Fingern lässt mich wissen, dass es Zeit ist für die Conclusio, die Schlussfolgerung.
Ist Nicolas Cage ein guter oder ein schlechter Schauspieler?
Ich kann mit fester Überzeugung sagen: Er ist ein guter Schauspieler. Er ist besser, als viele seiner Kolleg*innen. Seine unnachahmliche Gestik und Mimik hat und wird ihn weiterhin zum Unikat machen. Am besten liegen ihm die düsteren, emotionalen, kaputten Figuren, da kann er aus dem Vollen schöpfen. Was ihn zu seinen merkwürdigen Filmen bringt, ist allerdings nicht nur sein Drang nach Exposition.
Nicolas Cage ist verrückt, mehr als nur ein bisschen wahrscheinlich.
Er hat sein hart verdientes «National Treasure»-Vermögen von rund 150 Millionen Franken verprasst. Er kaufte Schlösser, eine Insel, ein angebliches Spuk-Haus der Serienmörderin Madame Delphine LaLaurie. An einem gewissen Punkt gehörten ihm 15 verschiedene Residenzen, die er mit echten Dinosaurier-Knochen dekoriert hat.
2009 schuldete er der US-Steuerbehörde 6,3 Millionen Franken – und schob die Schuld seinem Buchmacher zu.
Darum musste er ja irgendwie wieder Geld verdienen, daher so viele komische Filme. Komische Filme, in denen er meist das einzige Licht im Dunkel war.
Hoffentlich hast du inzwischen was beiseite gelegt, lieber Nicolas. Oder auch nicht, denn mehr schlechte Filme mit dir, wie könnte ich da Nein sagen?
Der ultimative Meta-Film
Das nächste Cage-Spektakel wartet übrigens um die Ecke: Am 19. Mai startet «The Unbearable Weight of Massive Talent» – zu Deutsch: Das unerträgliche Gewicht massiven Talents – in allen blue Cinema Kinos. Der Witz am Film ist, dass Cage wirklich sich selbst spielt – mit seinem massiven Talent.
Der Film scheint mit vielen der Nic-Cage-Klischees zu spielen und setzt gänzlich auf Humor durch die schiere Präsenz eines ulkigen Cage.
Mit dabei ist auch Pedro Pascal und die Newcomerin Lily Mo Sheen, die Tochter von Kate Beckinsale und Michael Sheen. Hier der Trailer, ich kann's kaum erwarten.