Auf Tonband Hat Marius Borg Høiby mit Drogen gedealt?

Jenny Keller

13.9.2024

Marius Borg Høiby, der Stiefsohn von Norwegens Kronprinz Haakon, könnte nach seinem Geständnis, seine Freundin angegriffen zu haben, leicht im Gefängnis landen. Das erklärten mehrere Strafverteidiger gegenüber dem norwegischen Sender TV2, basierend auf den bisher bekannten Details.
Marius Borg Høiby, der Stiefsohn von Norwegens Kronprinz Haakon, könnte nach seinem Geständnis, seine Freundin angegriffen zu haben, leicht im Gefängnis landen. Das erklärten mehrere Strafverteidiger gegenüber dem norwegischen Sender TV2, basierend auf den bisher bekannten Details.
Bild: IMAGO/PPE

Marius Borg Høiby, der älteste Sohn von Norwegens Kronprinzessin Mette-Marit, spricht in einem kürzlich aufgetauchten Gespräch über seine Kokainsucht und seine Verstrickungen in die Drogenszene.

Jenny Keller

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Marius Borg Høiby gibt in einem Interview mit dem TV-Sender NRK zu, schon länger mit Drogenkonsum zu kämpfen, wofür er bereits eine Behandlung hinter sich hat.
  • Neben seinem eigenen Drogenkonsum gibt es Verdachtsmomente, dass Freunde aus seinem Umfeld in den Verkauf von Drogen verwickelt sind. 
  • Laut dem Magazin «Se og Hør» wurde Marius eher von der Polizei gewarnt als verwarnt, ein Privileg, das nicht vielen zusteht.
  • Eine kürzlich veröffentlichte Aufnahme zeigt, wie Marius während einer polizeilichen Befragung über seine Drogensucht spricht.

Der Skandal um Marius Borg Høiby, den ältesten Sohn von Kronprinzessin Mette-Marit von Norwegen, nimmt immer grössere Ausmasse an, wie der norwegische TV-Sender NRK berichtet.

Høiby gab kürzlich zu, am 4. August eine junge Frau in ihrer Wohnung in Oslo unter Drogeneinfluss angegriffen zu haben. Und auch seinen Drogenkonsum gestand er: «Lange Zeit hatte ich mit Drogenkonsum zu kämpfen, etwas, wofür ich schon einmal in Behandlung war.»

Die Situation wird zunehmend ernster: Neben seinem persönlichen Drogenkonsum steht nun auch der Verdacht im Raum, dass er in Drogengeschäfte verwickelt sein könnte. Laut dem norwegischen Magazin «Se og Hør» besuchten im Herbst 2023 zwei Ermittler der Abteilung für Organisierte Kriminalität das royale Anwesen Skaugum – angeblich, um Høiby «zu schützen».

«Ich weiss ja, dass Drogen nicht gut sind»

Die Polizisten sollen Hinweisen nachgegangen sein, dass Personen aus Høibys Umfeld in den Handel mit grossen Mengen Drogen verwickelt seien und er selbst Kokain konsumiere – ebenfalls in grossen Mengen. 

Im Gespräch sagen die Polizisten: «Wir sind hergekommen, weil wir den Eindruck haben, dass Sie ein Problem haben. Wir sind hier, um Ihnen zu helfen, wenn Sie Unterstützung benötigen.»

Høiby antwortete darauf: «Ich handhabe das auf meine Art. Aber ich werde jetzt ein wenig Ferien machen. Ich weiss ja, dass Drogen nicht gut sind.» Ob Høiby mit «Ferien» eine Therapie meinte, bleibt offen.

Genoss Høiby Privilegien?

«Se og Hør» berichtet, Høiby sei von der Polizei tatsächlich eher gewarnt als verwarnt worden – ein Privileg, das nur wenige geniessen. «Ein solches Gespräch führen wir nicht mit jedem», zitiert das Magazin die Beamten.

Ein Bekannter des Norwegers sagte gegenüber «Bild»: «Marius hat sich eher über die Befragung lustig gemacht. Er fand das nicht besonders schlimm.»

Die norwegische Polizei hat gegenüber der norwegischen Zeitung NRK bestätigt, dass die beiden Beamten damals in Absprache mit dem stellvertretenden Polizeichef geschickt worden waren. Es habe sich um eine offizielle Präventionsmassnahme gehandelt.

Dies sei in Norwegen ein relativ übliches Vorgehen bei auffälligen Kindern und Jugendlichen. Die Polizei versucht, mit ihnen über ihre Probleme zu sprechen und sie in die richtigen Bahnen zu lenken.

Høiby von königlicher Webseite entfernt

Trotz dieser Entwicklungen hat Høiby sein Verhalten offenbar nicht geändert und feiert weiter. Insidern zufolge soll seine Mutter zwar wütend sein, ihn jedoch all die Jahre über geschützt haben. Kronprinzessin Mette-Marit möchte sich derzeit nicht zu der angespannten Lage äussern.

Dennoch deutet alles darauf hin, dass sich das Königshaus zunehmend von den Skandalen des 27-Jährigen distanziert. Dies wird auch auf der offiziellen Website der Königsfamilie sichtbar, auf der Marius weder unter «Königshaus» noch unter «Sonstige Königliche» aufgeführt ist. Der Palast hat ihn komplett von der Hauptseite entfernt, ein deutliches Zeichen der Distanzierung.