Comic Con 2019 Marvel ködert mit Säcken voller Geld – und die Stars beissen an

Von Fabian Tschamper

22.7.2019

Während der Comic Convention in San Diego stellte Marvel die nächste Superhelden-Generation vor. Immer mehr Schauspieler ziehen den Spandex-Anzug in Erwägung – mit Zaster gepolstert.

Die Marvel Studios sitzen momentan an der Spitze der kommerziell erfolgreichsten Produktionsfirmen der Welt. Nach diesem Satz dürften sich die Verantwortlichen bei Disney getrost ins Fäustchen lachen, denn der Riese im Filmbusiness gönnte sich 2009 – in Retrospektive – ein Schnäppchen: Disney kaufte nämlich für vier Milliarden Dollar die Marvel Studios. Zehn Jahre später hat Marvel insgesamt 18 Milliarden Dollar Gewinn für ihren Besitzer eingebracht.

Die Entscheidung, Stan Lees Vermächtnis aufzukaufen, war für Disney also die einzig richtige.

Und das, obwohl ein solch immenser Erfolg keineswegs absehbar war: Zu Beginn war da nämlich nur Robert Downey Jr., der im ersten Film unter Disneys Regentschaft «Iron Man» verkörperte. Dann nahm Chris Evans den Schild in die Hand und wurde zu «Captain America», Chris Hemsworth schwang den Hammer, und geboren war «Thor». Bald gesellten sich auch Mark Ruffalo und Scarlett Johansson zum Superhelden-Franchise – die «Avengers» hatten sich formiert.



All jene Schauspieler wurden dank Marvel und Disney zu den grössten Filmstars unserer Zeit – freilich nicht aufgrund ihres Schauspiels, sondern weil die Charaktere offensichtlich des Zuschauers Verlangen nach Heldentum befriedigten. Woher sonst kommen wohl die 18 Milliarden ...

Es ist vorbei, weiter geht's

Dieses Jahr beendete Marvel die Geschichte um die «Avengers» – die sogenannte Phase drei – und erreichte jüngst gar einen Meilenstein der Kinogeschichte: «Avengers 4: Endgame» ist offiziell der erfolgreichste Film aller Zeiten und löst damit «Avatar» ab.

Quo vadis, Marvel? Natürlich geht es in Richtung Phase vier. Eine neue Generation Superhelden schickt sich an, die Welt zu retten. Seit der Comic Con vom vergangenen Wochenende in San Diego, Kalifornien, ist klar, wessen Gesichter der Zuschauer in den engen Anzügen zu sehen bekommt. Natalie Portman, die schon bei «Thor» für Marvel vor den Kameras stand, wird übermenschlich. Im Film «Thor: Love and Thunder» übernimmt sie die Rolle von Jane Foster, der weiblichen Version vom Gott des Donners. Auch Scarlett Johansson bekommt für ihre «Black Widow» einen eigenen Film. Diese beiden waren dem «Marvel Cinematic Universe» schon bekannt.



Überraschenderweise konnte Marvel noch zwei hochkarätige «Neuanschaffungen» bestätigen: Angelina Jolie wird ihrerseits ein Teil der vierten Superhelden-Generation im Film «The Eternals». Details zum Streifen gibt es allerdings noch nicht.

Ausserdem übernimmt der zweifache Oscarpreisträger Mahershala Ali («Moonlight», «Green Book») jene Rolle, die seinen Kollegen Wesley Snipes damals berühmt gemacht hat: Ali mimt «Blade», den Vampirjäger. Der Amerikaner ist derzeit wohl einer der gefragtesten Schauspieler, dessen Erfolg nicht auf Marvel zurück geführt werden kann.

Alles hat ein Ende, nur Marvel hat keins. Der Disney-Tochter mangelt es dank Stan Lee nicht an Comicbuch-Material, das man mit der heutigen Technologie ohne Probleme für die Leinwand adaptieren könnte. Ob dies beim Publikum abermals funktioniert, ist eine andere Frage. Irgendwann dürften doch auch eingefleischte Marvel-Fans eine Überdosis haben.

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