Michael J. Fox und Tracy Pollan haben sich am Set der Serie «Family Ties» kennengelernt. Das Paar hat vier Kinder, darunter Zwillingstöchter.
Während der Dokumentation «Still» erklärt Michael J. Fox, wie er mit der Diagnose Parkinson umgegangen ist und warum er sich in seinem Wesen nie verändert hat.
Obwohl er in einem Augenblick nachdenklich wirkt, so hat er seinen herausragenden Sinn für Humor nie verloren.
Still: A Michael J. Fox Movie
Michael J. Fox und Tracy Pollan haben sich am Set der Serie «Family Ties» kennengelernt. Das Paar hat vier Kinder, darunter Zwillingstöchter.
Während der Dokumentation «Still» erklärt Michael J. Fox, wie er mit der Diagnose Parkinson umgegangen ist und warum er sich in seinem Wesen nie verändert hat.
Obwohl er in einem Augenblick nachdenklich wirkt, so hat er seinen herausragenden Sinn für Humor nie verloren.
Der Star von «Back to the Future» hat seit über 40 Jahren Parkinson. Seine Symptome werden stärker, die Lust am Leben hat er nicht verloren. «Still: A Michael J. Fox Movie» ist inspirierend und rührt einen zu Tränen.
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- Bei Michael J. Fox wurde 1990 Parkinson diagnostiziert. Seither setzt er sich für die Forschung der Krankheit ein.
- In «Still: A Michael J. Fox Movie» erzählt er von seinem Leben, seiner Karriere und seiner Familie.
- Die Symptome des Schauspielers werden stärker, doch er lässt sich den Frohsinn nicht nehmen, wie er im Interview stets beweist.
Als Michael J. Fox eines Morgens verkatert aufwacht, bemerkt er ein Zittern in seinem linken kleinen Finger. Das war 1990, Fox war in seinen späten 20ern.
Doch bevor er seine Krankheit anspricht, schaut der heute 61-Jährige auf seine Anfänge zurück. Die Dokumentation «Still: A Michael J. Fox Movie» ist nicht deprimierend, sie ist auch kein Film, um mehr Aufmerksamkeit auf Parkinson zu lenken.
Es ist ein Film über einen Menschen, der sich nicht verändert hat – trotz einer lebensbedrohlichen Krankheit. «Still» ist inspirierend, und Michael J. Fox' Enthusiasmus ansteckend.
Noch immer nicht zu bremsen
Der Schauspieler beginnt den Film mit den Worten: «Ich bin nicht erbärmlich. Ich habe Sachen am Laufen. Ich bin ein beinharter Hund.» Das bringt mich zu einem weiteren Aspekt der Doku: Sie ist lustig. Weil Michael J. Fox seinen Humor nicht verloren hat. Sein Timing ist noch immer goldrichtig.
Während seiner Übungen, den eigenen Körper unter Kontrolle zu halten, fragt ihn sein Trainer etwa, wie es seiner Frau Tracy gehe. «Sie ist mit mir verheiratet», und hängt nach einer Pause an: «Immer noch.»
Rückblickend sei es ironisch, an Parkinson erkrankt zu sein, sagt er. «Ich konnte noch nie die Füsse stillhalten, schon als Kind nicht. Und jetzt kann ich die Füsse nicht mehr stillhalten.»
Apropos: Der Schauspieler und Aktivist ist heute auch zu schnell für seinen Körper unterwegs. Die Beeinträchtigung durch Parkinson siehst du ihm am Gang an, doch deswegen geht er nicht langsamer. Als er ein Hotel zusammen mit seinem Trainer verlässt, begegnet ihm eine Frau, die ihn als Michael J. Fox erkennt und ihn grüsst. Weil er sich nach ihr umdreht, fällt er um – «Sie haben mich von den Socken gehauen», scherzt er sogleich.
Neben dem Rest seines Körpers mache ihm aber das Gesicht am meisten zu schaffen: Er verliere die Kontrolle über seinen Gesichtsausdruck – beziehungsweise scheint keinen mehr zu haben. Die Leute würden ihn deswegen missverstehen, gerade weil er viele Witze macht. Auf eigene Kosten natürlich.
Das Parkinson-Geheimnis
Was die Dokumentation zudem zu einem sehenswerten Film macht, ist der Einsatz von Archivmaterial. So spricht Fox etwa über den Moment, als ihm sein Arzt mitteilt, dass er an Parkinson erkrankt ist. Da waren offensichtlich keine Kameras dabei, doch wir sehen einen jungen Michael J. Fox in ein Büro laufen – mit einem besorgten Ausdruck im Gesicht, er setzt sich und scheint seinem Arzt zuzuhören. Ein Ausschnitt aus der TV-Serie «Family Ties», dem neuer Kontext verliehen wird.
Dieses Konzept zieht sich durch die gesamte Dokumentation und macht den Film äusserst greifbar. Ganz zu schweigen von der Recherche, die für das Projekt offensichtlich betrieben worden ist.
Fox verrät dabei auch, wie er seine Krankheit während sieben Jahren vor der Öffentlichkeit geheim gehalten hat. Einerseits halfen ihm im Anfangsstadium Tabletten, das Zittern zu unterbinden. Als sein ganzer linker Arm anfängt symptomatisch zu werden, wird der Schauspieler kreativ: Er hampelt in Szenen mehr herum, beschäftigt seine linke Hand.
Die Aussage wird von Dutzenden Ausschnitten unterstrichen, in denen der im Geheimen bereits erkrankte Fox einen Stift, ein Telefon, ein Glas, eine Schachfigur in seiner Hand hält – schlicht, um nicht aufzufallen.
«Ich habe grosse Schmerzen»
Den heutigen Michael J. Fox in der Dokumentation zu sehen, schmerzt dennoch. Doch sobald er zu sprechen beginnt, verfliegt das Mitleid. Genau jenes wolle er auch gar nicht. Auch als ihn Regisseur David Guggenheim fragt, warum er in den vielen gemeinsamen Stunden beim Dreh nicht einmal gesagt habe, ob er Schmerzen hat, ob er noch weitermachen mag.
«Ich habe grosse Schmerzen», antwortet Fox. Aber das täte ja nichts zur Sache.
Es mag klischiert klingen, doch Michael J. Fox hat es dank seiner Familie, speziell wegen seiner Frau Tracy, bis hierher geschafft. Und noch weiter.
Die Dokumentation schliesst mit einer langen Einstellung, bei der Fox in die Kamera schaut. Mit einem melancholischen Blick. Und plötzlich huscht ihm sein verschmitztes Lächeln übers Gesicht.
«Still: A Michael J. Fox Movie» kannst du bei AppleTV streamen.
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