Hilfslehrer im Gefängnis Boris Becker hat einen neuen Job

bb

15.7.2022

Seit wenigen Wochen sitzt Ex-Tennisstar Boris Becker in der Nähe von London im Gefängnis. Dass er dort bereits einen Job hat, sorgt nun scheinbar bei den anderen Insassen für Unmut.

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Es ist ein Leben, an das sich der dreifache deutsche Wimbledon-Sieger wohl erst noch gewöhnen muss.

Ende April wurde Boris Becker wegen Finanz-Delikten zu zweieinhalb Jahren Gefängnis verurteilt. Und nun sitzt er im Knast Wandsworth bei London seine Strafe ab.

Dass er dort einer Aufgabe nachgehen soll, die seinen Fähigkeiten als Ex-Tennisstar durchaus entspricht, wird von den anderen Häftlingen offenbar kritisch gesehen. Dies berichtet die britische Zeitung «The Sun».

Job wird als «bequem» angesehen

Der Zeitung zufolge wird Boris Becker im Gefängnis als Hilfslehrer eingesetzt. Dazu zitiert die «The Sun» einen Insassen: «Normalerweise muss man Jahre absitzen, bevor man eine Stelle als Assistent im Klassenzimmer bekommt.»

Ex-Tennisstar Boris Becker wurde im April wegen Finanz-Delikten zu einer Haftstrafe verurteilt.
Ex-Tennisstar Boris Becker wurde im April wegen Finanz-Delikten zu einer Haftstrafe verurteilt.
Bild: Kirsty O'connor/PA Wire/dpa

Als Lehrer soll Becker den seinen Mitgefangenen im Sportunterricht unter anderem die positiven Effekte von körperlicher Bewegung und gesunder Ernährung erklären.

Den praktischen Teil darf er aber wohl nicht unterrichten: Als Gefängnis-Neuling hat der Ex-Tennisstar noch keinen Zugang zum Fitness-Bereich.

«Bequem und privilegiert»

Bei den anderen Häftlingen kommt Beckers neue Aufgabe trotzdem alles andere als gut an. Der Job als Lehrer wird als «bequem und privilegiert» angesehen. Und dass ein Neuling ihn bekommt, ist ungewöhnlich.

«Normalerweise müsste man Jahre hier sein, um einen Job als Hilfslehrer zu bekommen», klagt der Insasse. «Aber Becker hat ihn nur Wochen nach seiner Strafe erhalten.»

Einige Angehörige von Gefangenen hätten sich nun mit Briefen an die Gefängnisleitung gewandt, um sich über die als Vorzugsbehandlung wahrgenommene Massnahme zu beschweren.

«Es mag nicht das Luxusleben sein, das er gewohnt ist. Aber er hat es allemal besser als die meisten Insassen», so der Mithäftling in «The Sun».