Zum ersten Mal am Zermatt Unplugged Intim, köstlich – und die Leute alle gut gekleidet

Von Fabian Tschamper

7.4.2022

Der Redaktor war noch nie am Zermatt Unplugged und muss gestehen: Da ging ihm bisher gehörig was durch die Lappen. Das Festival am Fuss des Matterhorns ist ganz anders als die grossen Openairs.

Von Fabian Tschamper

Hatte ich Erwartungen an das Zermatt Unplugged? Nicht wirklich. Ich dachte, die Gassen der Gemeinde seien voll mit den üblichen Verdächtigen – den farbig angezogenen, Sonnenbrille tragenden, leicht lallenden Gästen. Und ebenfalls nahm ich an, dass einem ständig Musik in den Ohren dröhnt, sodass Oropax ein Muss sind.

Doch all das war eine falsche Annahme. Sorry. Und es ist nicht so, dass all diese Stereotypen negativ wären, das gehört zu einem Festival dazu. Das Adrenalin und die Glückshormone schäumen über.

In Zermatt verschmelzen die Touristen mit den Festivalbesuchern – und zwar nahtlos. Die Gassen sind ruhig und durch die vielen Bühnen, die teils weit auseinander liegen – zwischen der Zeltbühne und der Blue Lounge liegen knapp 1000 Höhenmeter – entstehen einzelne Hotspots.

In diesen kompakten Menschenmassen wird mitgesungen, grilliert, getrunken. Was mir aber speziell auffiel: Die Menschen hier sind alle so stilsicher gekleidet. Richtig classy.

Zermatt hat die Nase vorn

Normalerweise assoziiert man die «Mode» an Festivals mit Zweckorientierung. Regen? Her mit den Gummistiefeln und dem Regenponcho! Sonnenschein? Eine dreifränkige, farbige Sonnenbrille und das verstaubte Tanktop reichen!

Aber in Zermatt? Die Hälfte der Menschen könnte nach ihrem Konzertbesuch direkt auf den Laufsteg.

In Sachen Intimität hat Zermatt Unplugged die Nase ebenfalls vorn. Da schlendere ich durch das Dorf, und vor einem Restaurant klimpert eine Gitarre. Die Gäste essen, hören zu und sitzen nur knapp zwei Meter vom Künstler entfernt. Unvorstellbar an anderen grossen Festivals.

Wer so wie ich keine Erwartungen hat, der kann sich in den Walliser Bergen voll und ganz auf den Namen Zermatt Unplugged verlassen. Denn hier lässt es sich wirklich abschalten – endlich mal den Stecker ziehen und nicht ständig unter Strom sein.

Wie sich ein Aufenthalt während des Zermatt Unplugged sonst noch anfühlt, siehst du in der Bildstrecke.

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