Künstliche Intelligenz macht in jüngster Zeit bekanntlich rasante Fortschritte. Daher scheint es inzwischen realistisch, dass in nicht allzu ferner Zukunft auch Roboter Teil der Gesellschaft werden, in einer Vielzahl von Rollen. Doch wie werden Menschen auf sie reagieren?
Einen Aspekt der Roboter-Mensch-Interaktion haben jetzt Forscher*innen der Universität Potsdam sowie der Fachhochschule Nordwestschweiz unter die Lupe genommen. Sie fragten sich, ob Menschen Robotern vertrauen können und ob dies vielleicht damit zusammenhängt, ob diese im Dialekt oder in der Standardsprache reden.
Hochdeutsch = Kompetenz?
Dazu wurden in einer Studie 120 Proband*innen Videos eines Roboters gezeigt, der sowohl auf Hochdeutsch als auch mit Berliner Dialekt spricht. Die Studienteilnehmer*innen wohnten alle im Berliner Raum, doch nur ein Teil von ihnen spricht selbst im Dialekt.
In Summe wurde der Hochdeutsch sprechende Roboter als kompetenter und damit auch vertrauenswürdiger eingestuft. Bei den selbst mit dem Dialekt vertrauten Proband*innen wurde allerdings der berlinernde Roboter eher als vertrauenswürdig bewertet.
Roboter sollen so sein wie ich
Das führt zu dem wenig überraschenden Schluss, dass Menschen Roboter bevorzugen, die ähnlich erscheinen wie sie selbst. Das ist zum Beispiel relevant, wenn Roboter zukünftig etwa in Spitälern oder in der Pflege eingesetzt werden. Hier liesse sich also mit geringem Aufwand eine höhere Akzeptanz der Roboter herstellen.
Die Forscher*innen schränken allerdings ein, dass noch Versuche mit anderen Dialekten erforderlich sind, um zu einer allgemeingültigen Aussage zu kommen. Der Berliner Dialekt wird beispielsweise immer noch mit der Zugehörigkeit zu einer niedrigeren sozioökonomischen Schicht verbunden, was etwa beim Schweizerdeutsch nicht der Fall ist und das Vertrauen in Mundart sprechende Roboter beeinflussen könnte.