Neue Heimat für Raubkopien Neuer Mario-Film war auf Twitter zu sehen

Dirk Jacquemien

2.5.2023

Mario und Prinzessin Peach waren auch auf Twitter zu sehen.
Mario und Prinzessin Peach waren auch auf Twitter zu sehen.
Bild: Keystone

Der neue Mario-Film ist ein grosser Hit im Kino – und auf Twitter. Denn dort war der Streifen illegal zu sehen.

Dirk Jacquemien

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen.

  • Der neue Mario-Kinofilm war in voller Länge auf Twitter zu sehen.
  • Denn Elon Musk hat die Beschränkungen von auf der Plattform hochgeladenen Videos weitgehend aufgehoben.
  • Der Kurznachrichtendienst hat nur noch wenige Moderator*innen und kaum technische Mittel, um illegale Inhalte zu erkennen. 

«Der Super Mario Bros. Film» ist der bisher grösste Hit des Jahres, mit weltweiten Einnahmen über einer Milliarde Dollar. Auch in der Schweiz führt die Verfilmung des Kult-Videospiels seit einem Monat die Kinocharts an. Doch obwohl der italienische Klempner und seine Freunde eigentlich exklusiv im Kino zu sehen sind, tauchte der Film auch schon auf Twitter auf, wie «The Verge» berichtet.

Möglich gemacht hat das Chef Elon Musk. Denn zum einen hat er das Moderatoren-Team radikal gekürzt, sodass offensichtlich rechtswidrige Inhalte wie ein raubkopierter Kinofilm erst viel später erkannt werden. Zum anderen ermöglicht es die Abo-Funktion Twitter Blue nun lange, hochauflösende Videos auf der Plattform hochzuladen.

9 Millionen Zuschauer*innen

Und so veröffentlichten am vergangenen Wochenende gleich mehrere verifizierte Accounts den «Der Super Mario Bros. Film» in voller Länge. In einem Fall blieb der Film zwei Tage lang online und wurde in dieser Zeit von 9 Millionen Menschen angeschaut.

Inzwischen wurde der Film offenbar dann doch entfernt und einige Accounts wurden gesperrt. Vor Musk war Piraterie kein grosses Problem auf Twitter, da Videoclips nur eine Maximallänge von 140 Sekunden haben durften.

Als Anreiz für Twitter Blue wurde die Grenze für zahlende Abonnent*innen auf 1 Stunde angehoben, sodass jetzt auch das Hochladen und Anschauen von Filmen, zumindest wenn sie in zwei Teile aufgeteilt werden, praktikabel ist. Anders als etwa YouTube hat Twitter aber wohl noch keine ausgereiften Systeme, um Urheberrechtsverletzungen automatisch zu erkennen.