Freiwillige isolieren sichNasa führt eine jahrelange Mars-Mission durch – in Houston
Von Dirk Jacquemien
2.7.2023
Wie kriegt man eine Basis auf den Mars? Vielleicht druckt man sie einfach direkt dort. Genau das probiert die Nasa jetzt aus.
Von Dirk Jacquemien
02.07.2023, 00:00
Dirk Jacquemien
Die US-Weltraumbehörde hat eine Mars-Basis samt Mars-Umgebung nachgemacht und lässt nun vier Freiwillige für ein Jahr lang dort leben. Die Mission CHAPEA (Crew Health and Performance Exploration Analog) soll dabei eine Langzeit-Expedition zum Mars so gut wie möglich simulieren.
Die Basis, Mars Dune Alpha, wurde dabei durch einen 3D-Drucker in einer Halle am Nasa-Hauptsitz im texanischen Houston erzeugt. Sand und eine angedeutete Marslandschaft um die Basis herum sollen den Effekt noch verstärken. Während ihrer Mission bleiben die Teilnehmer*innen durchgehend in dieser Umgebung.
Die knapp 155 Quadratmeter grosse Basis ist dabei ziemlich komfortabel ausgestattet. Alle «Astronaut*innen» bekommen ein Einzelzimmer, neben Laborräumen gibt es auch eine Küche und Gemeinschaftsräume.
3D-Druck wird auch als plausible Technik für den Bau einer echten Mars-Basis angesehen. In diesem Fall müssten nur der Drucker und die Werkstoffe zum roten Planeten transportiert werden, statt sperrige Module. Eventuell ist es sogar möglich, Mars-Gestein als Baumaterial zu verwenden, was den Transportaufwand weiter reduzieren würde.
Probleme werden künstlich erzeugt
In der 3D-gedruckten Basis selbst haben CHAPEA-Teilnehmer*innen nun alle Hände voll zu tun. So sollen sie Mars-Spaziergänge simulieren, Roboter steuern und versuchen, Nutzpflanzen anzubauen. Dabei werden von der Nasa auch regelmässig künstliche Probleme erzeugt, wie etwa ein Stromausfall.
Währenddessen stehen die Teilnehmer*innen unter konstanter Überwachung. So soll auch der Einfluss einer solch langen Isolation auf die physische und psychische Gesundheit studiert werden. Insgesamt plant die Nasa drei solcher jeweils ein Jahr andauernden Pseudo-Mars-Missionen.