Blue Origin, die von Amazon-Gründer Jeff Bezos initiierte Weltraumfirma hat ein Konzept für einen Weltraumschlepper vorgestellt. Blue Ring nennt sich das Gefährt, das 2024 und 2025 erstmals ins All geschossen werden soll.
Blue Ring ist dabei in der Lage seine Ladung, wie etwa Satelliten, im Erdorbit hin und her zu bewegen. Üblicherweise werden Satelliten derzeit in einen festen Orbit geschossen und können dann nur noch minimale Kurskorrekturen unternehmen, etwa um anderen Satelliten auszuweichen. Mit Blue Ring sollen Satelliten dagegen zwischen verschiedenen Höhen manövriert werden, je nach aktuellen Bedarf der Mission.
Der Weltraumschlepper soll zudem in der Lage sein, andere Raumschiffe im All zu betanken sowie selbst neu aufgetankt zu werden. 12 kleinere Satelliten à 500 Kilogramm sowie einen grossen 2-Tonnen-Satelliten soll Blue Ring gleichzeitig befördern können. Der Schlepper soll Höhen bis zu einem cislunaren Orbit, der halben Strecke zwischen Erde und Mond, erreichen.
Damit das gelingen kann, muss es Blue Ring allerdings erst mal selbst ins All schaffen. Derzeit hinkt Blue Origin dabei dem grossen Konkurrenten SpaceX aber weit hinter. Wie dessen Chef und Bezos-Nemesis Elon Musk immer wieder genüsslich betont, ist es bisher noch keiner Blue Origin-Rakete gelungen, den Erdorbit zu erreichen.
Die New Glenn-Rakete soll das 2024 endlich schaffen, aber dessen Jungfernstart war ursprünglich bereits für 2020 angedacht und wurde immer wieder verschoben. Blue Ring könnte auch in einer Rakete von Dritten mitfliegen, etwa Falcon 9 oder Falcon Heavy von SpaceX. Dann hätte Musk allerdings noch mehr Anlass für Häme.