Epic Games StoreVon vielen gehasst und doch erfolgreich
Von Fabian Gilgen
16.1.2020
Vor einem Jahr riefen die Fortnite-Macher Epic Games ihren eigenen Shop für Games ins Leben. Damit haben sie dem Platzhirsch Steam gehörig in die Suppe gespuckt. Auch vielen Spielern war der Epic Games Store ein Dorn im Auge. Trotzdem beendet der Epic Games Store ein erfolgreiches erstes Jahr.
Laut eigenem Jahresrückblick hat der Epic Games Store in seinem ersten Jahr mit 108 Millionen kaufenden Usern über 680 Millionen Dollar umgesetzt. Exklusivdeals mit Spielen wie «Metro Exodus» oder «Borderlands 3» haben sicherlich zu diesem Erfolg beigetragen. Denn solange Spieler eine digitale Kopie dieser Spiele kaufen wollten, konnten sie dies zumindest vorerst nur über den Epic Games Store tun. Viele Spieler wollten sich aber nicht einschränken lassen und gingen deshalb letztes Jahr auf die Barrikaden.
Auch von Spiele-Entwicklern fühlten sie sich durch diese Deals betrogen und sahen darin nur, dass diese Entwickler bloss ein gutes Geschäft machen wollen und dabei die Fans vernachlässigen würden. Denn beim Epic Games Store erhalten die Entwickler mit 88 Prozent Beteiligung an den Verkäufen deutlich mehr als bei Steam. Solche Geschäfte sind aber notwendig, damit allen voran auch kleinere Indie-Entwickler überleben können.
Dies bestätigt auch der Entwickler Tripwire, der das Spiel «Maneater» für ein Jahr exklusiv über den Epic Games Store verkaufen wird: «Als Entwickler wollen wir das beste Spiel entwickeln und die meisten Leute damit erreichen. Manchmal bedeutet dies Partnerschaften, die es uns ermöglichen, mehr zu tun, oder sogar etwas, das wir vorher nicht tun konnten.»
Neben diesen Exklusivdeals bemängeln viele Spieler auch die technische Umsetzung des Epic Games Stores. So fehlen immer noch wichtige Funktionen wie Warenkorb, Wunschliste oder User-Rezensionen, die für einen Shop eigentlich selbstverständlich scheinen.
Der Epic Games Store und seine Mängel waren aber im letzten Jahr nicht das Problem, sondern vielmehr, wie sich die Diskussion darüber gestaltete. Denn diese wurde meistens nur auf einer emotionalen Ebene geführt, ohne dabei die eigenen Ansichten zu hinterfragen. Viele aus der PC-Gaming-Community stellten sofort auf taub, wenn sie schon nur das Wort «Epic Games Store» hörten, was eine konstruktive Diskussion verhinderte.
Interessanterweise war die Diskussion, als Steam noch eine neue Plattform war, in etwa dieselbe. Dies bestätigt auch der Entwickler Tripwire auf seiner Website: «Was wir heute sehen, erinnert uns an das, was wir damals sahen, als Steam noch neu war. Die Menschen sind misstrauisch gegenüber einer neuen Plattform und Veränderung. Und genau wie damals zwingt einen niemand die Plattform zu wechseln.»
Platz 10: «Last Shelter» – Ein Multiplayer-Strategiespiel fürs Handy, bei welchem es darum geht, gegen eine Horde von Zombies zu überleben. Auch wenn es überraschend klingt, ist das Spiel nebst Kanada und dem Iran insbesondere in der Schweiz ein Erfolg.
Bild: Sensortower
Platz 9: «Game for Peace» – Hierbei handelt es sich um die chinesische Mobileversion von «PUBG». Folglich wird das Battle-Royal-Spiel auch vorwiegend in China gespielt. Das aber maximal nur 2 Stunden am Tag, wenn man zwischen 16 und 18 Jahre alt ist.
Bild: Tencent
Platz 8: «Fate» / Grand Order – Ein japanisches Rollenspiel, welches rundenbasiert ist und sich primär mit Lootboxen finanziert. Mehr als drei Milliarden haben die Japaner im vergangenen Jahr in dem Spiel liegen lassen.
Bild: Sega
Platz 7: «Crossfire» – Dieses Spiel hat grosse Ähnlichkeiten mit dem hierzulande bekannteren «Counter Strike». «Crossfire» wird vor allem in Südkorea von PC-Spielern verehrt. Dieses Jahr wollen die Entwickler mit der Veröffentlichung der neuen Xbox auch den westlichen Markt erobern.
Bild: Smilegate
Platz 6: «Pokemon Go» – Das dürfte wohl jedem bekannt sein. Die besten Zeiten hat das AR-Spiel zwar hinter sich und dennoch gehört «Pokemon Go» noch immer zu den umsatzstärksten Gratis-Spielen der Welt.
Bild: Niantic
Platz 5: «Candy Crush Saga» – Auch dieses Handyspiel dürften die meisten kennen. Das Puzzlespiel hat schon etliche Jahre auf dem Buckel und scheffelt noch immer Milliarden. Besonders beliebt ist es bei den Briten und im asiatischen Raum.
Bild: King
Platz 4: «League of Legends» – Der König unter den eSports-Titeln nahm 2019 über 1,5 Milliarden ein. Nicht schlecht für ein Spiel, das nur am PC gespielt werden kann. Ein Phänomen, das weltweit Spieler begeistert.
Bild: Riot Games
Platz 3: «Arena of Valor» – Der Klon von «League of Legends» halt einfach fürs Smartphone. Im Westen weniger erfolgreich, verbucht die Handy-Version in der östlichen Welt dafür riesige Erfolge, die sich in einem Gesamtumsatz von 1,6 Milliarden niederschlagen.
Bild: Tencent
Platz 2: «Dungeon Fighter Online» – Ein etwas überraschender Kandidat schafft es auf Platz 2. Das Prügelspiel kennt man in Europa kaum, die Asiaten schwören aber darauf.
Bild: Nexon
Platz 1: «Fortnite» – Wer sonst sollte es ganz oben aufs Treppchen schaffen. Der Überflieger des letzten Jahres prägt eine ganze Generation und schafft es mit einer solch gigantischen Anzahl Spieler auch, das meiste Geld zu generieren.
Erstes Spiel: Tetris Ich spiele gerade: Star Wars Jedi: Fallen Order ...und freue mich auf: Desperados 3 Lieblingszitat: «It's all a matter of perspective. There is no single path through life that's right and fair and does no harm.» (Assassin`s Creed 3)
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