MontanaBlackStar-Streamer sorgt für Sexismus-Shitstorm
Von Martin Abgottspon
24.9.2020
MontanaBlack gehört zu den einflussreichsten Streamern im deutschsprachigen Raum. Während seiner Ferien in Malta fiel er jetzt gleich mit mehreren sexistischen Fehltritten auf.
MontanaBlack, mit bürgerlichem Namen Marcel Eris, lebt seinen Traum. Auf Twitch und YouTube hat der 32-jährige Deutsche Millionen von Followern und hat sich dank diesen in den letzten Jahren auch ein beachtliches Vermögen angehäuft. Mit diesem hat er sich kürzlich eine riesige Villa gebaut. In seiner Garage stehen mehrere Edelkarossen.
MontanaBlack ist ein Mann, der zu unterhalten weiss. Nicht zuletzt, weil er polarisiert und oft kein Blatt vor den Mund nimmt. Das tut er seit schon seit mehr als zehn Jahren, nachdem er eine schwierige Jugend durchlebte, während welcher Alkohol, Marihuana und Koks zu seinem Alltag gehörten. Schliesslich landete er in einer Entzugsklinik, wodurch er es schaffte, sein Leben neu zu ordnen und als Streamer durchzustarten.
Der Feind aller Eltern
Heute sollte er mit seinem Einfluss eigentlich als Vorbild für Jugendliche dienen, was ihm allerdings eher schlecht als recht gelingt. Eine weitere Kostprobe dafür lieferte er diese Woche in seinem Urlaub auf Malta ab, wo er gleich mehrere Frauen sexuell belästigte.
So filmte er während eines Live-Streams heimlich eine Frau im Pool. Während er die Frau mit seiner Kamera ablichtete, lechzt der Influencer: «Uff … Zeig mal ein bisschen Titten.» Es folgen: «Oh, die ist geil Digga» und «Komm doch mal runter, ich hab noch ein Bettchen frei. Ficki ficki.»
Natürlich blieb dieses Verhalten nicht lange unkommentiert. Andere einflussreiche Streamer empörten sich über MontanaBlacks Aussetzer, allen voran HandofBlood, der auf Twitter schreibt: «Was soll das? Kriegt das gerade niemand mit? Warum darf sowas auf Twitch stattfinden? Was denkst du dir dabei? Unfassbar peinlich.»
Streamerin OddNina verdeutlicht es in ihrem Post: «Das Bewerten, Angrunzen, Stöhnen und Brummen ist kein Zeichen von Respekt auf Augenhöhe, sondern ein Ausdruck sexueller Macht(fantasien) die dieser 32 Jahre alte Mann auf offener Strasse und öffentlich im Internet zur Schau stellt und bejubelt wird.»
Während viele User diese Ansicht teilen und das notgeile Verhalten in keinster Weise tolerieren, nehmen MontanaBlacks Anhänger ihn in Schutz. Es ist die Rede von Eifersucht und Neid.
Immerhin zogen die Vorwürfe dieses Mal nicht komplett spurlos an MontanaBlack vorbei. Wo er normalerweise alles verharmlost und als Humor anpreist, gibt er dieses Mal zu, vielleicht etwas zu weit gegangen zu sein. Auf Twitter gibt er zu, das wären «zwei bis drei Neandertaler-Rufe zu viel» gewesen. Er sei aber niemand dadurch belästigt worden. Das sei aus der Situation entstanden, es war «halt in dem Moment lustig».
Er wolle jetzt an seinem Verhalten arbeiten. Das sei «wohl nicht der beste Weg» gewesen. Gerade für Leute, die seinen Humor nicht kennen, sei das «etwas verwirrend».
Sollte er für sein Verhalten eine Strafe von Twitch erhalten, werde er die akzeptieren. Gut denkbar, dass diese Strafe auch ausgesprochen wird. Sperren haben zwar oft eine zeitliche Verzögerung, in diesem Fall wird Twitch bei aller Popularität von MontanaBlack nicht beide Augen schliessen können.
Erstes Spiel: Monkey Island Ich spiele gerade: The Witcher 3 ...und freue mich auf: Cyberpunk 2077 Lieblingszitat: «The right man in the wrong place can make all the difference in the world» (Halflife 2)