Unglückliche WortwahlARD-Moderatorin erntet Shitstorm nach «Fortnite»-Fauxpas
Von Martin Abgottspon
30.7.2019
Auch die ARD-«Sportschau» berichtete über die «Fortnite»-WM. Viele Zuschauer fühlen sich angesichts der unglücklichen Wortwahl der Moderatorin Julia Scharf jedoch verunglimpft.
Die Umsetzung einzelner Beiträge glich aber einem Rundumschlag mit der Klischee-Keule. So war es auch in der «Sportschau» der ARD, als die Moderatorin Julia Scharf den Beitrag mit folgenden Worten abmoderierte: «Kinder, die Tag und Nacht vor dem PC sitzen und sich selbst nicht mehr die Schuhe zubinden können. Jetzt können Sie selbst entscheiden, ob das Sport ist oder nicht ...»
Moderatorin reagiert mit Twitter-Nachricht
Als «naiv und populistisch» bezeichneten Zuschauer anschliessend in den sozialen Medien die Wortwahl Scharfs. Ausserdem sei der Bericht an einigen Stellen fehlerhaft gewesen.
Scharf reagierte darauf gleich selber mit einer Videobotschaft auf Twitter. Ihr Statement: «Ich habe am Ende einen Satz zitiert, den ein Psychologe in diesem Beitrag so gesagt hat. Und zwar: Dass er viele Kinder auf seiner Station hat, die spielsüchtig sind, die er behandelt – und die teilweise im wahren Leben nicht mal mehr in der Lage sind, sich die Schnürsenkel selbst zu binden.» Und weiter: «Ich habe es dem Zuschauer dann selbst überlassen, ob er daraufhin das Ganze als Sport definiert oder eben nicht.»
"Kinder, die Tag und Nacht vor dem PC sitzen und sich selbst nicht mehr die Schuhe zubinden können. Jetzt können Sie selbst entscheiden, ob das Sport ist oder nicht..." Welch naive und populistische Aussage von @sportschau Moderatorin @JuliaScharf zum #FortniteWorldCup 🤦🏻♂️
Dass Scharf auf ein Zitat zurückgriff, war in diesem Fall aber nicht klar – sie hatte dies nicht explizit erwähnt. Nichtsdestotrotz beteuert sie, dass sie die Leistung der Spieler in keinster Weise habe schmälern wollen. «Jedoch ist es meine Aufgabe als Journalistin, Dinge kritisch zu beleuchten – dazu gehörte in diesem Fall auch die Terminologie, also nennen wir es Sport oder ist es ein anderes gesellschaftliches Phänomen.»
In «Fortnite», so Scharf, gehe es darum «auf andere zu schiessen, als einziger zu überleben – und ich finde in einer Welt, in einer Gesellschaft, wie wir sie heute haben, ist es schon auch wichtig, Kindern zu vermitteln, dass ein faires Miteinander einfach wichtig ist, Schwächeren zu helfen.»
«The International» ist das höchdotierte eSport-Turnier und wird jährlich von Millionen Menschen mitverfolgt. Dieses Jahr wurden hier unglaubliche 24,6 Millionen US-Dollar an Preisgeldern ausgeschüttet.
Bild: Valve
Die Gewinner der 2018er-Ausgabe von «The International» heissen «OG», die Spieler sind zwischen 18 und 26 Jahren alt und dürfen 11 Millionen der Preisgelder unter sich aufteilen.
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Die Ehre des grössten eSport-Events der Welt gebührt der «League of Legends» World Championship mit mehr als 43 Millionen Zuschauern.
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In der «League of Legends» World Championship dominieren Südkoreanische Teams, wie SK Telekom T1, die 2013, 2015 und 2016 das Finale gewonnen haben.
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Der aus Deutschland stammende Kuro "KuroKy" Takhasomi ist der Spitzenreiter unter den eSport-Grossverdienern.
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Kuro hat bereits mit 16 Jahren angefangen, professionell das MOBA «Dota 2» zu spielen und alleine 2017 rund 2,4 Millionen US-Dollar an Preisgelder eingestrichen.
Bild: ESL Helena Kristiansson
Den ersten Platz unter den lohnenden eSport-Spielen nimmt das MOBA «Dota 2» der Entwicklerfirma Valve ein. Gespielt wird in Fünfer-Teams, bei denen jeder Spieler eine feste Rolle einnimmt.
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Auch das MOBA (Multiplayer Online Battle Arena) «League of Legends» steht bei Spielern und Zuschauern ganz hoch im Kurs.
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Wenn Sie sich mit den Fantasy-Figuren in «League of Legends» oder «Dota 2» nicht anfreunden können, wäre vielleicht der Shooter «Counter-Strike: Global Offensive» das Richtige.
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In «Counter-Strike: Global Offensive» kommt es auf blitzschnelle Reaktionen und taktische kluge Zusammenarbeit mit dem Teammitglieder an.
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Weniger martialisch geht es in dem Kartenspiel «Hearthstone: Heroes of WarCraft» zu. Bei diesem Spiel geht es mehr um strategisches Geschick bei der Auswahl der Decks und eine gute Portion Glück.
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Seit 2014 werden eSport-Turniere in «Hearthstone: Heroes of WarCraft» abgehalten und die Preisgelder haben sich in der kurzen Zeit von 250.000 auf 1 Millione US-Dollar bereits beachtlich gesteigert.
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In der Schweiz stellt die mYinsanity eSport-Organisation Teams zu nahezu allen grossen Turnierspielen.
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Wenn Sie Ballerspielen oder MOBA nichts abgewinnen können, wie wäre es mit einer professionellen Rennkarriere mit «Mario Kart 8 Deluxe» in der Swiss Nintendo League?
Erstes Spiel: Monkey Island Ich spiele gerade: Teamfight Tactics ...und freue mich auf: Cyberpunk 2077 Lieblingszitat: «The right man in the wrong place can make all the difference in the world» (Halflife 2)