Unglückliche Wortwahl ARD-Moderatorin erntet Shitstorm nach «Fortnite»-Fauxpas

Von Martin Abgottspon

30.7.2019

Julia Scharf verlor in der ARD-«Sportschau» nicht nur lobende Worte über den World Cup in «Fortnite».
Julia Scharf verlor in der ARD-«Sportschau» nicht nur lobende Worte über den World Cup in «Fortnite».
Bild: Twitter

Auch die ARD-«Sportschau» berichtete über die «Fortnite»-WM. Viele Zuschauer fühlen sich angesichts der unglücklichen Wortwahl der Moderatorin Julia Scharf jedoch verunglimpft.

Über 200 der besten «Fortnite»-Spieler der Welt kämpften am letzten Wochenende in New York um über 40 Millionen Dollar Preisgeld. Grund genug, dass auch Massenmedien über den Event berichteten.



Die Umsetzung einzelner Beiträge glich aber einem Rundumschlag mit der Klischee-Keule. So war es auch in der «Sportschau» der ARD, als die Moderatorin Julia Scharf den Beitrag mit folgenden Worten abmoderierte: «Kinder, die Tag und Nacht vor dem PC sitzen und sich selbst nicht mehr die Schuhe zubinden können. Jetzt können Sie selbst entscheiden, ob das Sport ist oder nicht ...»

Moderatorin reagiert mit Twitter-Nachricht

Als «naiv und populistisch» bezeichneten Zuschauer anschliessend in den sozialen Medien die Wortwahl Scharfs. Ausserdem sei der Bericht an einigen Stellen fehlerhaft gewesen.

Scharf reagierte darauf gleich selber mit einer Videobotschaft auf Twitter. Ihr Statement: «Ich habe am Ende einen Satz zitiert, den ein Psychologe in diesem Beitrag so gesagt hat. Und zwar: Dass er viele Kinder auf seiner Station hat, die spielsüchtig sind, die er behandelt – und die teilweise im wahren Leben nicht mal mehr in der Lage sind, sich die Schnürsenkel selbst zu binden.» Und weiter: «Ich habe es dem Zuschauer dann selbst überlassen, ob er daraufhin das Ganze als Sport definiert oder eben nicht.»

Dass Scharf auf ein Zitat zurückgriff, war in diesem Fall aber nicht klar – sie hatte dies nicht explizit erwähnt. Nichtsdestotrotz beteuert sie, dass sie die Leistung der Spieler in keinster Weise habe schmälern wollen. «Jedoch ist es meine Aufgabe als Journalistin, Dinge kritisch zu beleuchten – dazu gehörte in diesem Fall auch die Terminologie, also nennen wir es Sport oder ist es ein anderes gesellschaftliches Phänomen.»

In «Fortnite», so Scharf, gehe es darum «auf andere zu schiessen, als einziger zu überleben – und ich finde in einer Welt, in einer Gesellschaft, wie wir sie heute haben, ist es schon auch wichtig, Kindern zu vermitteln, dass ein faires Miteinander einfach wichtig ist, Schwächeren zu helfen.»

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