Kampf gegen «Bot-Armee» Elon Musk will bei allen X-Nutzern abkassieren

Von Dirk Jacquemien

19.9.2023

Elon Musk versucht sich gerade in Weltpolitik. Ob Präsident Erdogan bald auch für X bezahlen muss?
Elon Musk versucht sich gerade in Weltpolitik. Ob Präsident Erdogan bald auch für X bezahlen muss?
Keystone

Die Nutzung von X, ehemals Twitter, soll künftig nur gegen Zahlung möglich sein. Eigentümer Elon Musk hat angekündigt, von allen Nutzer*innen eine Abogebühr zu verlangen.

Von Dirk Jacquemien

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Um Bots auf X zu bekämpfen will Elon Musk von allen Nutzer*innen eine «kleine» Gebühr verlangen.
  • Die Werbeeinahmen des sozialen Netzwerks sind seit der Übernahme dramatisch eingebrochen.
  • Es ist unklar, ab wann die Gebühr verlangt werden soll.

Alle Nutzer*innen von X, dem ehemaligen Twitter, sollen zukünftig eine Gebühr zahlen müssen, um die Plattform verwenden zu können. Das kündigte Eigentümer Elon Musk während eines Livestreams mit dem israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu an, wie «CNBC» berichtet.

Dies sei der einzige Weg, um den «riesigen Bot-Armeen» Einhalt zu gebieten, behauptet Musk. Wie hoch die Gebühr sein soll, verriet Musk nicht, einzig dass sie «klein» sein solle. Derzeit kostet der Abodienst X Premium, ehemals Twitter Blue, 8 Dollar im Monat.

Musk distanziert sich von Antisemitismus

Seit Musks Übernahme des sozialen Netzwerkes sind die Werbeeinnahmen dramatisch zurückgegangen. Musks scheinbar grössere Toleranz für Hassrede als unter dem vorherigen Twitter-Management trug dazu dabei, dass sich zahlreiche Werbekunden von Twitter/X abwandten.

Das Gespräch mit Netanjahu nutzte Musk denn auch, um darzulegen, dass er gegen Antisemitismus und «alles, was Hass und Konflikte befördert» sei. Musks eigenes Verhalten auf X in den vergangenen Wochen liess Zweifel an dieser Zusage aufkommen.

So drohte er einer jüdischen Bürgerrechtsorganisation mit einer Klage, weil die sich kritisch über Musks und X' Umgang mit Antisemitismus geäussert hatte. Zudem griff er den Multimilliardär George Soros an, der wohl das weltweit beliebteste Ziel von antisemitischen Verschwörungstheorien ist.