Late Night USA «Einige von euch werden diese vier Trump-Jahre nicht überleben»

Philipp Dahm

29.1.2025

Comedian Charlemagne tha God knüpft sich in der «Daily Show» die Demokraten vor.
Comedian Charlemagne tha God knüpft sich in der «Daily Show» die Demokraten vor.
YouTube/The Daily Show

Der Comedian Charlamagne tha God rechnet in der «Daily Show» mit den Demokraten und ihren Anhängern ab, die sich lieber an Rappern aufreiben, als sich an ihre eigenen Worte zu erinnern, wenn es um Trump geht.

Philipp Dahm

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Comedian Charlamagne tha God kritisiert die Demokraten hart, die sich schon für die friedliche Übergabe der Macht auf die Schulter klopfen und zum Teil mit Donald Trump kooperieren wollen.
  • Die Partei habe vergessen, was sich im Wahlkampf noch für ein Bild von Trump gezeichnet hat, obwohl diese zutreffe.
  • Charlemagne fordert die Demokraten auf, die Republikaner so zu behandeln, wie die es zuvor andersrum getan haben.

«Einige von euch werden diese vier Jahre nicht überleben», sagt Charlamagne tha God in der «Daily Show» mit Blick auf Donald Trumps Amtsantritt, «weil ihr ja kaum mit den ersten vier Tagen umgehen konntet. Die Leute verlieren ihren verdammten Verstand und schiessen auf die falschen Ziele.»

Der Comedian spielt auf Kritik an den Rappern Snoop Dogg und Nelly an, die bei der Party zur Amtseinführung des neuen Präsidenten Auftritte hatten. «Alle reden über Snoop und Nelly: Ich wusste, dass Trump Amerika in die Vergangenheit katapultiert, aber ich hätte nicht gedacht, dass es das Jahr 2003 ist», scherzt Charlemagne.

Die Oldschool-Rapper Snoop Dogg und Nelly hätten nichts Schlimmes getan – ausser Mark Zuckerbergs neuen Look zu inspirieren, meint Charlemagne tha God.
Die Oldschool-Rapper Snoop Dogg und Nelly hätten nichts Schlimmes getan – ausser Mark Zuckerbergs neuen Look zu inspirieren, meint Charlemagne tha God.
YouTube/The Daily Show

Der Co-Moderator der «Daily Show» räumt ein, dass der bekennende Kiffer Snoop Dogg 2017 noch selbst Musiker geächtet hat, die bei Trumps erster Amtseinführung gespielt haben. Aber: «Glaubt ihr, dass sich Snoop an 2017 erinnert? Snoop hat mehr Bäume verbrannt, als die Brände in L.A.!» 

Aber man dürfe sich sehr wohl über Leute ärgern, die sich plötzlich mit Trump gutstellen, meint Charlemagne. Statt den Rappern sollten sich die Leute aber lieber auf die Demokraten konzentrieren, «die Trump vier Jahre den neuen Adolf Hitler nennen, und dann sowas machen.»

«Ich feiere keine Vergewaltiger»

Es folgt ein Clip mit Zusammenschnitten: Joe und Jill Biden empfangen Donald und Melania Trump zum traditionellen Tee im Weissen Haus. «Willkommen daheim», sagt der Demokrat gar zu seinem Nachfolger. Bei der Trauerfeier für den verstorbenen Ex-Präsidenten Jimmy Carter bringt Trump dann Barack Obama zum Lachen.

Trump erzählt Barack Obama etwas Lustiges: «Hitler kennt also ein paar Witze?»
Trump erzählt Barack Obama etwas Lustiges: «Hitler kennt also ein paar Witze?»
YouTube/The Daily Show

«Es tut mir leid», kommentiert Charlemagne, «wenn ihr uns sagt, dass jemand Hitler ist, müsst ihr auch so handeln, als wenn er Hitler wäre. Als Barack nachhause gekommen ist, hat Michelle gesagt: ‹Hitler kennt also ein paar Witze?›»  Viel mehr gefalle ihm da die Einstellung einer anderen Demokratin.

Die «Daily Show» spielt ein Video ein, das Alexandria Ocasio-Cortez (AOC) mit ihrem Hardy gedreht hat. Darin erzählt die 35-Jährige, wie aufgeregt sie dauernd von Reportern gefragt werde, ob sie zur Amtseinführung komme. «Ich möchte mich klar ausdrücken», sagt die 35-Jährige: «Ich feiere keine Vergewaltiger. Ich gehe also nicht zur Amtseinführung.»

«Sehr ihr? Das ist Rückgrat»

«Sehr ihr?», fragt Charlemagne. «Das ist Rückgrat. Das sind Prinzipien. Oh Mann, ich werde AOC vermissen, wenn sie nach Nicaragua deportiert wird.» Dann wird Charlemagne ernst: Ja, er denke, dass die Demokraten nicht zur Amtseinführung hätten gehen sollen. «Und vielleicht denkt ihr: Was ist verkehrt daran, mit dem Gegner zivil umzugehen? Das sind doch bloss politische Normen.»

«Sehr ihr? Das ist Rückgrat»: AOCs Video-Botschaft ist eindeutig.
«Sehr ihr? Das ist Rückgrat»: AOCs Video-Botschaft ist eindeutig.
YouTube/The Daily Show

Die Antwort gibt der 46-Jährige gleich selbst: «Die Politik ist nicht mehr normal, seit Trump diese sauhässliche Rolltreppe heruntergekommen ist, und acht Jahre später scheint es so, als wären die Republikaner die einzigen, die das verstanden haben.» Trump lüge seit Jahren, dass die Wahl 2020 geschoben war und gewinne sogar noch Anhänger, indem er so tue, als wäre die Lüge wahr.

«Gleichzeitig haben die Demokraten die Wahrheit gesagt, dass Trump eine Bedrohung für die Demokratie ist, aber jetzt, da die Wahl vorbei ist, leben sie so, als wäre das nicht wahr.» Es folgt ein Clip, in dem verschiedene demokratische Senatoren und Gouverneure beteuern, sie wollten mit Trump kooperieren.

«Konzentrationslager für Immigranten mit Solarstrom»

«Kollaboration? Ernsthaft? Ihr habt ihn Hitler genannt, aber nun hat Hitler ein paar gute Ideen?», fragt Charlemagne. «Das ist dasselbe, was Kanye [West] gesagt hat, und den lassen wir nicht mal mehr Turnschuhe machen.» Ihm sei auch nicht klar, in welchen Bereichen die Demokraten kooperieren wollten: «Wollt ihr sicherstellen, dass die Konzentrationslager für Immigranten mit Solarstrom laufen?»

Late Night USA – Amerika verstehen
blue News

50 Staaten, 330 Millionen Menschen und noch mehr Meinungen: Wie soll man «Amerika verstehen»? Wer den Überblick behalten will, ohne dabei aufzulaufen, braucht einen Leuchtturm. Die Late-Night-Stars bieten eine der besten Navigationshilfen: Sie sind die perfekten Lotsen, die unbarmherzig Untiefen bei Land und Leuten benennen, und dienen unserem Autor Philipp Dahm als Komik-Kompass für die Befindlichkeit der amerikanischen Seele.

Der Moderator will einen Punkt machen: «Donald Trump hat mit etwas mehr als zwei Millionen Stimmen gewonnen, und die Demokraten tun so, als wäre er unaufhaltbar. Erinnert ihr euch noch, wie die Republikaner sich verhalten haben, als Biden mit sieben Millionen Stimmen gewonnen hat?»

Der Clip ab Minute 4:26 hilft auf die Sprünge: Da wurde Ermüdungsreden, dem Filibuster gearbeitet. «Unser Fokus liegt 100 Prozent darauf, diese neue Administration zu stoppen», sagte damals Mitch McConnell. Und Parteifreund John Barrasso ergänzt: «Wir wollen, dass Joe Biden nur Präsident einer halben Amtszeit wird.» Marjorie Taylor Greene kündigte an, am ersten Tag ein Amtsenthebungsverfahren gegen Biden anzustrengen.

Behandelt die Republikaner so, wie sie euch behandelt haben

«Sie wollten Biden am ersten Tag des Amtes entheben – weil er gewählt worden ist», fasst Charlemagne zusammen. «Ich mag aber die Energie: Sie haben sich nicht darum geschert, Demokraten zu befremden. Sie haben gesagt: ‹F**** die Demokraten›, sie haben ihre Basis aufgewiegelt, und es hat funktioniert.»

Heute würden sich dagegen Demokraten schon für die friedliche Übergabe der Macht auf die Schulter klopfen, ärgert sich Charlemagne. «Ich habe kein Problem damit, die Wahl verlorenzugeben, aber gebt nicht die Verfassung verloren. Demokraten, ich flehe euch an: Behandelt die Republikaner für einmal so, wie sie euch behandelt haben. Und behandelt Trump so, als würdet ihr alles glauben, was ihr über ihn gesagt habt.»

«Space laser focussed» nennt Charlemagne Marjorie Taylor Greene, weil die einst etwas von «jüdischen Weltraumlasern» gefaselt hat.
«Space laser focussed» nennt Charlemagne Marjorie Taylor Greene, weil die einst etwas von «jüdischen Weltraumlasern» gefaselt hat.
YouTube/The Daily Show

Schon die ersten Tage der neuen Administration hätten gezeigt, wohin die Reise geht – und die Demokraten müssten sich zusammenreissen: «Wenn du in einem Zug auf einen Abhang zurast, wollen die Leute nicht, dass du sagst: ‹Ich repariere mit dem Kondukteur das Wifi.› Sie wollen, dass du den verdammten Zug stoppst.»

Und: «Ich verschwende nicht meine Zeit damit, sauer auf Snoop Dogg zu sein. Ich bin sauer auf die Demokraten, weil sie sich so aufführen, als wären sie zu high, um sich an irgendwas zu erinnern, dass sie im Wahlkampf gesagt haben. Die Demokraten sollten sich lieber fokussieren. Die Zwischenwahlen sind nur 21 Monate entfernt.»

Externer Inhalt

Dieser Inhalt stammt von externen Anbietern wie Youtube, Tiktok oder Facebook. Aktiviere bitte "Swisscom Werbung bei Dritten", um diesen Inhalt anzuzeigen.

Cookie-Einstellungen

Reagiere auf den Artikel


Die Kommentarfunktion ist geschlossen.

37 Kommentare

  1. Wasweissdennich25.09.2024 16:31
    Die Lage im nahen Osten und wer ist daran schuld, darauf gibt es keine genaue und abschliessende Antwort.
    Aber könnte die derzeitige Verschlimmerung vielleicht mit der Ausrufung von Jerusalem als Hauptstadt Israels durch Netanjahu und die sofortige Anerkennung durch Trump als President zu tun haben? Ich frage für einen Freund.^^
  2. Benutzervornamespeichern24.09.2024 19:56
    Der .... lügt ja nicht nur bei jedem Wort, welches er rauslässt, er lügt sogar im eigenen Schlaf. Noch hat niemand den Geisteszustand dieses obermiesen, selbstverliebten Typen untersucht. Aber neben ihm war ja der senile Biden ein grandioser Hellgeist und wacher Staatsmann.
  3. Sparschweinchen22.09.2024 06:43
    Mein Kommentar ist leider in der Zensur hängen geblieben. Schade.
    Melde mich wieder am 6. November.
    1. Optimistin22.09.2024 20:14
      Sparschweinchen Da müssen Sie aber einen ganz schlimmen Kommentar verfasst haben. Immerhin ist der von "Hanno" vom 20.9. 19.19 veröffentlicht worden. Und der ruft dazu auf, DT einen Pager zu schicken und den Mossad machen zu lassen. Im aktuellen Bericht dass DT 2028 allenfalls nicht mehr antritt, hat er den Pager nochmals eingebracht.
      Habe auf ersteren reagiert, Redaktion angesprochen, aber offenbar ist das so i.O. In meinen Augen Aufforderung, einen Menschen zu töten. Da stellt sich der Verfasser auf die gleiche Stufe wie DT und Musk. Und ausserdem ist es pietätlos angesichts der tragischen Ereignisse im Libanon.
      Vielleicht versuchen Sie es nochmals, könnte ja jetzt jemand anderes entscheiden.
  4. chevere21.09.2024 07:12
    ... und schusssicher, nicht mal eine Delle im Ohr ...
  5. Betty15121.09.2024 05:29
    Er ist so von sich selbst so überzeugt, dass er sogar an seine eigenen Lügen glaubt. Ein Narzisst der schlimmsten Art und sein Verstand ist bereits auf einem sehr tiefen Niveau angekommen. Ich tippe auf Alzheimer im Vorstadium.
  6. Luser21.09.2024 03:52
    Habe Narzismus erste Anzeichen und Behandlung eingegeben.
    Siehe da, unser neuer Elvis wurde mir beschrieben.
  7. Ileu21.09.2024 03:44
    Ich kann mir gut vorstellen, dass sich eine wirklich fähige Kandidatin oder ein wirklich fähiger Kandidat für dieses Amt wohl kaum zur Verfügung stellt.
  8. Plecheuffield1621.09.2024 01:38
    Ich bin der Grösste, das sagte schon Boxer Muhamed Ali, nachdem er unzählige Schläge gegen den Kopf bekommen hatte und danach dement wurde. Donald ist offenbar auf dem gleichen Weg.
    1. chevere21.09.2024 07:16
      Plecheuffield16 Ali hat das bereits als junger Cassius Clay (damals gab es keinen Boxer, welcher seinen Kopf auch nur im Ansatz treffen konnte ...) propagiert, und er war nicht dement, er hatte Parkinson.
  9. Libero1620.09.2024 21:53
    Elvis und Suspicous mind - in the ghetto? Jailhouserock. Bald Mr. President.
  10. Thossite1720.09.2024 21:07
    Der Grösste ? sicher. Wir wissen, wie die "Grössten" enden. Elvis, Michael Jackson, Muhammed Ali, Hitler . . .