Chinesischen Behörden ist es offensichtlich gelungen, die Verschlüsselung von AirDrop, Apples Protokoll zum Versenden von Dateien und Bildern, zu knacken.
Von Dirk Jacquemien
11.01.2024, 22:16
Dirk Jacquemien
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
Mit AirDrop lassen sich auf iPhone ganz einfach Dateien austauschen.
In China wurde es wegen seiner vermeintlichen Anonymität auch für Proteste genutzt.
Doch jetzt ist es den dortigen Behörden gelungen, Absendeinformationen von AirDrop auszulesen.
Einem staatsnahen Institut in Peking ist es nach eigenen Angaben gelungen, die Verschlüsselung von AirDrop von knacken, wie «Bloomberg» berichtet. Mit dem Feature lassen sich Dateien, Videos und Bilder ganz einfach zwischen verschiedenen Apple-Geräten wie dem iPhone austauschen.
Eigentlich soll das Protokoll anonym funktionieren, Empfänger*innen von via AirDrop versendeten Dateien bekommen nur den selbst gewählten Namen des Absendegeräts zu sehen. Doch in den Metadaten der verschickten Dateien speicherte Apple offenbar mangelhaft verschlüsselt die E-Mail-Adressen und Mobilfunknummern der Absender*innen.
Mit diesen Informationen sei es den chinesischen Behörden nun gelungen, Personen aufzuspüren, die über AirDrop «unangemessene Nachrichten und schlechte Einflüsse» verbreitet hätten. Woraus genau diese Nachrichten bestanden haben sollen und was mit den identifizierten Absender*innen passiert ist, haben die Behörden freilich nicht verraten.
AirDrop wurde vor allem Ende 2022 im Umfeld des Parteitags der Kommunistischen Partei von Dissident*innen als Methode genutzt, um subversive Nachrichten oder Poster zu verschicken.
Daraufhin hatte das stets um gute Beziehungen zur chinesischen Staats- und Parteiführung bemühte Apple zunächst dort die Möglichkeit, Fremden Bilder und Dateien über AirDrop zu schicken, eingeschränkt. Später wurde diese Einschränkung weltweit eingeführt.