Durstige RoboterChatbots verbrauchen massenhaft Wasser
Von Dirk Jacquemien
12.9.2023
Künstliche Intelligenz ist der heisse Trend des Jahres — und das wortwörtlich, denn um die Server der Chatbots am Laufen zu halten, ist viel Kühlung mit Wasser nötig.
Von Dirk Jacquemien
12.09.2023, 00:00
Dirk Jacquemien
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
Chatbots brauchen jede Menge Rechenkraft und die Server dafür müssen gekühlt werden.
Da verbraucht der Betrieb eines Chatbots auch immer jede Menge Wasser.
Microsoft und Google haben daher im vergangenen Jahr ihren Wasserverbrauch deutlich erhöht.
Seit knapp einem Jahr ist künstliche Intelligenz in aller Munde. Chatbots und Co. versprechen die Welt gründlich umzukrempeln. Doch diese neue Technologie verbraucht auch massenhaft Ressourcen. Und zwar nicht nur die teure Hardware und Strom zu deren Betrieb, sondern auch jede Menge Wasser.
Das wird vor allem verwendet, um die riesigen Rechenzentren zu kühlen, in denen Tausende Server arbeiten. Forscher*innen der University of California, Riverside haben nun berechnet, wie viel Wasser etwa ein Chatbot verbraucht, wie die «Associated Press» berichtet.
Paar Minuten Chatten verbraucht halben Liter
In Bezug auf ChatGPT, den wohl bekanntesten Chatbot der Welt vom Start-up OpenAI, kamen sie auf eine Menge von 0,5 Litern pro 5 bis 50 Anfragen von Nutzer*innen. Die grosse Spannweite hängt damit zusammen, dass das Ausmass der Kühlung stark vom Wetter am Server-Standort abhängt.
OpenAIs grösstes Datenzentrum befindet sich beispielsweise im US-Bundesstaat Iowa, in dem es im Winter sehr kalt, aber im Sommer auch sehr heiss ist. Die Wasserkühlung an diesem Standort ist ab Aussentemperaturen von ungefähr 29 Grad nötig.
OpenAI-Partner Microsoft hat aber auch Server in Arizona, wo Temperaturen jenseits der 40 Grad die Regel im Sommer sind. Da ist es wenig verwunderlich, dass der Wasserverbrauch des Unternehmens zwischen 2021 und 2022 um 34 Prozent gestiegen ist, obwohl sich die grossen Techkonzerne ja eigentlich auf die Fahne geschrieben haben, umweltfreundlicher zu agieren.
Beim Konkurrenten Google gab es einen Anstieg beim Wasserverbrauch im Jahresvergleich um immerhin 20 Prozent, auch grösstenteils den KI-Bestrebungen geschuldet. Es hat auch Rechenzentren in klimatisch eher ungünstig gelegenen Gegenden, beispielsweise bei Las Vegas. Für die Ansiedlung von Standorten sind meist Subventionen oder Steuervergünstigungen ein grösserer Faktor als die Umweltverträglichkeit.