iOS 18 mit «Apple Intelligence» Jetzt startet Apple auf dem iPhone eine echte KI-Revolution

dpa

10.6.2024 - 21:16

Apple-CEO Tim Cook auf der Apple-Entwicklerkonferenz WWDC in Cupertino.
Apple-CEO Tim Cook auf der Apple-Entwicklerkonferenz WWDC in Cupertino.
Jeff Chiu/AP/dpa

Apple setzt voll auf Künstliche Intelligenz (KI): Der Tech-Gigant stattet künftig bei iPhone und Co. im grossen Stil mit individualisierbaren KI-Funktionen aus. Beim Datenschutz soll es aber keine Einschnitte geben.

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  • Mit dem neuen Betriebssystem iOS 18 implementiert Apple zahlreiche KI-Funktionen tief in den iPhones.
  • Bei einer Präsentation am Montag stellte das Tech-Unternehmen die neuen Funktionen von «Apple Intelligence» vor.
  • Der Tech-Gigant will dabei besonderen Wert auf die individuellen Bedürfnisse seiner Nutzer:innen legen – und auf Datenschutz.

Apple will in grossem Stil neue KI-Funktionen auf das iPhone und andere Geräte bringen. Die Software solle dabei auf die individuellen Bedürfnisse der Nutzenden zugeschnitten sein und zugleich den grösstmöglichen Datenschutz bieten, kündigte der iPhone-Konzern am Montag zum Auftakt der Entwicklerkonferenz WWDC an.

Die Funktionen seien tief in die Betriebssysteme für iPhone, Mac und iPad eingebettet worden, betonte Software-Chef Craig Federighi. Damit hätten Apples KI-Modelle Zugang zu nötigen Informationen der Nutzer, um nützlich für sie zu sein. Statt des üblichen Oberbegriffs Artificial Intelligence (Künstliche Intelligenz) spricht der Konzern von «Apple Intelligence».

Apple bindet Sprachassistentin Siri mehr ein

Viele der KI-Modelle sollen direkt auf den Geräten laufen, betonte Federighi. Bei Bedarf werde die Cloud zugeschaltet – allerdings mit einer verschlüsselten Verbindung. Die Apple-Software entscheidet von Fall zu Fall, ob eine Aufgabe lokal oder über die Cloud ausgeführt werden sollte. 

Apples Sprachassistentin Siri, die zuletzt im Vergleich zu Chatbots wie ChatGPT eher schlicht wirkte, wird ebenfalls dank KI mehr Aufgaben als bisher übernehmen. So werde man zum Beispiel per Sprachbefehl Fotos bearbeiten oder eine neue Adresse eines Freundes direkt aus der Chat-App zu den Kontaktdaten hinzufügen können.

Zu den Neuerungen gehört unter anderem die Möglichkeit, individuelle Emojis schon beim Tippen eines Textes erstellen zu lassen. Apple nennt die Funktion «Genmoji» – weil sie mit Hilfe von KI neu generiert werden.

iPhone-Nutzer:innen erwarten viele neue KI-Funktionen. (Archivbild)
iPhone-Nutzer:innen erwarten viele neue KI-Funktionen. (Archivbild)
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Auch ChatGPT ist neben hauseigenen Modellen verfügbar

Mit Hilfe von KI wird zum Beispiel die Mail-App schon in der Kurz-Übersicht statt der ersten Zeilen eine Kurz-Zusammenfassung anzeigen. Da «Apple Intelligence» zudem den Inhalt von E-Mails und Nachrichten verstehe, könne die Software auch abwägen, ob sie wichtig seien und mit Priorität angezeigt werden sollten.

Neben der hauseigenen KI-Modelle können Nutzer – wenn sie es wünschen – auch auf den Chatbot ChatGPT der Firma OpenAI zugreifen. Dabei könne zum Beispiel Siri vorschlagen, eine Anfrage von ChatGPT beantworten zu lassen, wenn man davon ausgehe, dass der Chatbot bessere Informationen dazu habe, erläuterte Federighi.

Kurznachrichten über Satellit

Die künftigen Betriebssystem bieten noch weitere neue Funktionen. Über einen Mac-Computer wird man direkt auf Daten und Apps auf dem iPhone zugreifen können, ohne es dafür herausholen zu müssen. Das Telefon bleibt dabei im Sperrbildschirm.

In Gebieten ohne Mobilfunk-Empfang lässt Apple iPhone-Nutzer künftig Kurznachrichten über eine Satelliten-Verbindung verschicken. Das werde sowohl für iMessage-Chats zwischen Apple-Geräten als auch für klassische SMS funktionieren. Dabei können sowohl Text als auch Emojis übermittelt werden. Bisher hatte Apple nur eine Notruf-Funktion über Satellit angeboten.

Mit dem nächsten iPhone-Betriebssystem iOS 18 wird man schliesslich auch aus Apples Nachrichten-App mit Android-Nutzern über das verschlüsselte RCS-Protokoll statt über SMS chatten können. In Deutschland setzte sich bisher vor allem WhatsApp als Dienst für Kommunikation zwischen den beiden Plattformen durch.

Apples Passwort-Tresor, über den man geräteübergreifend Login-Daten speichern und ausfüllen kann, bekommt eine eigenständige App. Bisher war die Funktion in den Einstellungen untergebracht.

Bei der hauseigenen WWDC-Konferenz gibt der iPhone-Konzern traditionell einen Ausblick auf Software und Funktionen, die ab Herbst mit neuen Geräte-Generationen eingeführt werden.

dpa