Der Schwinger Curdin Orlik hat sich als erster aktiver männlicher Spitzensportler der Schweiz als schwul geoutet. Das schlägt hohe Wellen. Hier sind einige Reaktionen.
Dass ein Coming-out eines Spitzensportlers ein regelrechtes Medienereignis ist, mag den einen oder anderen überraschen. Ja, im 21. Jahrhundert sollte es doch überhaupt keine Rolle mehr spielen, ob jemand schwul, lesbisch, hetero oder bi ist. Doch die Realität sieht wohl leider doch noch ein bisschen anders aus. Immerhin erhält Orlik im Netz und auch von vielen Schwingerkollegen Schulterklopfer.
Reaktionen zu Orliks Coming-out
In der «Berner Zeitung» melden sich zwei ehemalige Schwingerkönige zu Wort. Matthias Glarner meint etwa: «Natürlich ist das nichts Alltägliches. Aber eigentlich ist es verrückt, muss man in der heutigen Zeit überhaupt noch ein Outing machen. Geschätzte fünf bis zehn Prozent der Bevölkerung sind homosexuell.» Der Sport sei ein Querschnitt der Gesellschaft, also seien sicher auch noch andere Schwinger schwul. «Ich habe damit absolut kein Problem.» Die Schwingerfamilie könne nun beweisen, dass sie genau so tolerant sei, wie es immer heisse. «Sollten Anfeindungen kommen, wäre das ein Rückfall in die Steinzeit», so der Schwingerkönig von 2016.
Arnold Furrer, Schwingerkönig von 2001, zeigt sich überrascht und meint: «Ich finde, dass es unfassbar viel Mut braucht, hinzustehen und darüber zu sprechen. Verdammt viel Mut! Es wird Sprüche geben, da bin ich mir sicher.» Aber Curdin müsse damit umgehen können, aber darauf werde er sich sicher vorbereiten. «Für mich persönlich ändert sich nichts. Ich habe in meinem Umfeld auch Leute mit anderen Neigungen.»