Streaming-Debakel «Tyson gegen Paul? Der wahre Kampf war Netflix gegen seine Abonnenten»

Patrick Lämmle

16.11.2024

Netflix will mit der Übertragung des Boxkampfs zwischen Mike Tyson und Jake Paul zeigen, dass der Streaminganbieter auch grosse Live-Events ausstrahlen kann. Netflix geht zwar nicht k.o., muss aber ordentlich Prügel einstecken.

Patrick Lämmle

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Netflix hat für den Boxkampf zwischen Ex-Weltmeister Mike Tyson und Jake Paul ordentlich die Werbetrommel geschwungen.
  • Das Ganze ist auch ein Indiz dafür, dass Netflix künftig den Sportmarkt mit Live-Übertragungen aufmischen will.
  • Doch beim ersten richtigen «Härtetest» auf diesem Gebiet, verliert der Streamingdienstanbieter durch technischen K.o.
  • In den sozialen Medien erntet Netflix Hohn und Spott und muss auch die Kommentare von Wütbürger*innen aushalten. Auf eine Entschuldigung warten die Abonnent*innen bislang vergebens. Vielleicht auch, weil die Schmerzen bei Netflix noch zu gross sind, um klare Gedanken zu fassen?

Schon vor dem Boxkampf zwischen Ex-Weltmeister Mike Tyson und Jake Paul ist es bei der Übertragung des Streaminganbieters Netflix mehrfach zu Aussetzern gekommen. Während der Vorkämpfe stoppte das Bild bei zahlreichen Zuschauern, mitunter lief auch nur der Ton weiter.

Bei X posteten zahlreiche Nutzer Fotos von Fehlermeldungen und beschwerten sich über eine schlechte Auflösung. Doch auch während des Hauptkampfes wurde es nicht besser. Eine öffentliche Reaktion von Netflix gab es zunächst nicht. Dafür meldeten sich tausende frustrierter Zuschauer*innen in den sozialen Medien. Viele schreiben Sachen wie: «Tyson gegen Paul? Der wahre Kampf war Netflix gegen seine Abonennten.»

Eine Reaktion gab es auch von Paul, der nun 40 Millionen US-Dollar reicher ist. «Mehr als 120 Millionen Leute bei Netflix, wir haben die Seite lahmgelegt», so der Sieger nach dem Kampf.

Weiter tönt der Sieger, dass er gegen Ende Tyson, der immerhin noch 20 Millionen US-Dollar kassiert, verschont habe: «Ich wollte den Fans eine gute Show zeigen. Ich wollte niemanden unnötig verletzen. Je länger der Kampf gedauert hat, umso stärker hat sich bei Tyson das Alter bemerkbar gemacht. Die brutale Härte, die er zu Beginn hatte, wurde von Runde zu Runde weniger.» Bitter, dass so viele Zuschauende gar nicht in den Genuss dieser Show kamen, da der Sender im Gegensatz zu Tyson zwischendurch immer wieder auf den Brettern lag, um es in der Boxsprache auszudrücken.

Reaktionen in den sozialen Medien

Und wie üblich, wenn irgendwo etwas schiefläuft, hagelt es in den sozialen Medien Kritik. Die ist dann teils dermassen asozial, dass man sich fragt, was mit der Menschheit gerade los ist. Aber es gibt auch immer wieder Beiträge, die einem ein Schmunzeln ins Gesicht zaubern.

Im Vorfeld des Kampfes flutschte es noch besser – auch bei Tyson …

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