Neophyt auf dem Stadtplatz Die Stadt Kloten ZH pflanzt problematische Bäume

Lea Oetiker

30.12.2024

Der Stadtplatz in Kloten ZH.
Der Stadtplatz in Kloten ZH.
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Beim Umbau des Stadtplatzes hat sich die Stadt Kloten dazu entschieden, acht internationale Bäume zu pflanzen. Das Problem dabei: Darunter befindet sich ein Neophyt.

Lea Oetiker

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  • Die Stadt Kloten hat auf ihrem Stadtplatz eine Kaukasische Flügelnuss gepflanzt. 
  • Dieser Baum steht jedoch auf der Neophyten-Frühwarnliste des Kantons Zürich und gilt als invasiv und könnte einheimische Arten verdrängen.
  • Die Stadt sieht kein Problem darin. Der Kanton widerspricht jedoch.

Kloten ZH hat sich beim Umbau des Stadtplatzes dazu entschieden, acht internationale Bäume zu pflanzen. Das Problem dabei: Darunter befindet sich eine Kaukasische Flügelnuss. Dies ist eine gebietsfremde, invasive Art, die einheimische Pflanzen potenziell verdrängen könnte. Ein sogenannter Neophyt, wie der «Zürcher Unterländer» berichtet.

Die Bäume sind zwar grundsätzlich erlaubt, aber es besteht die Gefahr, dass sie sich ausbreiten können und verwildern. Zudem steht er auf der Frühwarnliste des Kantons Zürich. 

Auf dem Stadtplatz in Kloten wachsen bereits Blauglockenbäume aus China, die als invasive Neophyten dieses Jahr verboten wurden. Doch in Kloten sieht man keinen Grund, auf die Kaukasische Flügelnuss zu verzichten. Bettina Wyss, Leiterin Lebensraum, sagt zur Zeitung, dass die Ausbreitung hauptsächlich über Wurzelausläufer erfolge. Das sei auf dem Stadtplatz nicht möglich. 

«Keine unkontrollierte Ausbreitung zu befürchten»

«Am gewählten Standort mitten auf dem Stadtplatz ist durch die bauliche Situation und den hohen Nutzungsdruck keine unkontrollierte Ausbreitung zu befürchten», sagt Wyss.

Doch der Kanton sieht es nicht ganz so wie Wyss. «Wir empfehlen grundsätzlich, einheimische, standortgerechte Bäume zu pflanzen», sagt Mediensprecherin Isabelle Rüegg der kantonalen Baudirektion. Wenn Neophyten gepflanzt würden, dann sollten es immerhin solche sein, die sicher nicht invasiv seien. «Baumarten, die auf einer Frühwarnliste stehen, gehören definitiv nicht dazu.»

Aber: Dass die Baumart über Ausläufer in die freie Natur gelangen könnte, sieht man in Kloten wie gesagt als unwahrscheinlich. «Zudem wird die Entwicklung durch reguläre Grünflächenpflege beobachtet», hält Bettina Wyss von der Stadt Kloten fest. Die Gärtner würden also Sprösslinge ausreissen, so sie welche fänden.