Die Schweizer Ruderer sind mit grossen Ambitionen an die am Sonntag beginnenden Weltmeisterschaften in Plovdiv gereist. Jeannine Gmelin tritt in Bulgarien als Titelverteidigerin im Einer an.
Der Schweizer Verband strebt eine Medaille, zwei A-Finals und insgesamt vier Top-Ten-Klassierungen an. Das Ziel ist angesichts der bisherigen Leistungen in dieser Saison defensiv gewählt. Allen voran Jeannine Gmelin beeindruckte. Die 28-jährige Ustermerin setzte ihren Siegeszug fort – sie ist seit dem 5. Platz an den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro im August 2016 ungeschlagen.
An den Europameisterschaften in Glasgow triumphierte Gmelin, obwohl sie gemäss eigener Aussage «das schlechteste Rennen der Saison» zeigte. Am Heim-Weltcup auf dem Rotsee hielt sie dem Druck der Irin Sanita Puspure stand und gewann mit einem Vorsprung von 23 Hundertsteln. Die Perfektionistin scheint für alles bereit zu sein.
Das Rennen in Luzern unterstrich aber, dass die erfolgreiche Titelverteidigung kein Selbstläufer wird. Puspure verzichtete zu Gunsten einer optimalen WM-Vorbereitung auf den Start in Glasgow, und auch die übrigen Konkurrentinnen schliefen nicht. Ohnehin ist Gmelin keine, die jemanden unterschätzt. «Es wäre das Schlimmste, das mir passieren könnte, wenn ich mich in Sicherheit wiegen würde, weil ich ungeschlagen bin», sagte die Gesamt-Weltcupsiegerin. «Ich machte in sehr kurzer Zeit extreme Fortschritte. Es ist möglich, dass das bei jemand anderem auch der Fall sein wird.»
Gmelin bereitete sich mit dem Schweizer Team in Coregno in Italien auf die Weltmeisterschaften vor. Die nötige Spritzigkeit holte sie sich mit kurzen Intervallen und hohen Intensitäten. «Ich weiss, dass ich alle Puzzleteile besitze, die ich für das Saisonhighlight benötige. Ich kenne meine Fähigkeiten und habe Vertrauen in sie.» Insofern dürfte sie nichts aus der Ruhe bringen.
Schmid hat Rechnung offen
Wie Gmelin gehört auch Michael Schmid im nicht-olympischen Leichtgewichts-Einer zu den Anwärtern auf die Goldmedaille. Der 30-jährige Luzerner war sowohl an den Europameisterschaften als auch am Weltcup in Luzern eine Klasse für sich. Allerdings fehlte bei diesen Wettkämpfen der Deutsche Jason Osborne, der bei den Weltcup-Regatten in Belgrad und Linz zweimal vor dem Schweizer gewonnen hatte.
Für Schmid ist wichtig, dass er sich in Plovdiv von Rennen zu Rennen steigern kann. Der zweifache Europameister hat schon einmal eine WM-Medaille im Leichtgewichts-Einer gewonnen - Bronze 2014 in Amsterdam. Im vergangenen Jahr musste er sich jedoch mit dem 4. Platz begnügen, insofern hat der Doktorand am Institut für Sportwissenschaft an der Universität Bern noch eine Rechnung offen.
Röösli bildet mit Delarze ein Team
Zu rechnen ist auch mit dem Doppelzweier Roman Röösli/Barnabé Delarze. Der 24-jährige Röösli stand heuer im Weltcup und an den Europameisterschaften stets auf dem Podest - je zweimal im Skiff und im Doppelzweier (mit Nico Stahlberg). Mit Delarze bildet er 2018 zum ersten Mal ein Boot. Die beiden ruderten allerdings im vergangenen Jahr im Doppelzweier zusammen, wie schon zuvor im Doppelvierer. Insofern kennen sie sich bestens. An den letztjährigen Weltmeisterschaften verpasste das Duo den A-Final hauchdünn und belegte Platz 8. Stahlberg startet in Plovdiv im Einer.
Zumindest den Einzug in den A-Final dürfte der Leichtgewichts-Doppelzweier mit Frédérique Rol und Patricia Merz schaffen. Die beiden überzeugten zuletzt mit EM-Bronze und besiegten in Glasgow die rumänischen Weltmeisterinnen Ionela-Livia Cozmiuc und Gianina-Elena Beleaga. Insgesamt vertreten neun Boote die Schweiz in Bulgarien. Mario Gyr, 2016 Olympiasieger im Leichtgewichts-Vierer, ist lediglich als Ersatzruderer nominiert, startet jedoch im Zweier ohne mit Joel Schürch.
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