Wüsten, Regenwälder und Angriffe mit Macheten: Russ Cook hat bei seinem Solorennen durch Afrika einiges erlebt. Das Ende des 16'000-Kilometer-Abenteuers kommentierte er mit britischem Understatement.
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- Russ Cook, ein 27-jähriger Brite, hat einen fast einjährigen Lauf quer durch Afrika erfolgreich abgeschlossen.
- Cook erlebte während seiner Reise erhebliche Schwierigkeiten, darunter Überfälle in Angola und der Demokratischen Republik Kongo sowie Visaprobleme.
- Cooks Mission war es, andere zu inspirieren, ihren Träumen zu folgen. Er betonte, dass er trotz der Herausforderungen als «ganz normaler Kerl» sein Ziel erreichen konnte.
Der Brite Russ Cook hat sein Ziel erreicht: Am Sonntag beendete der 27-Jährige seinen fast einjährigen Lauf durch den afrikanischen Kontinent in Tunesien. «Kommt und lauft den letzten Marathon, den letzten Halbmarathon, zehn Kilometer, fünf Kilometer, einen Kilometer», lud Cook im Onlinedienst X ein, ihn auf der letzten Etappe zu begleiten. Er wolle «den letzten Tag dieses Projekts für alle öffnen, die es verfolgt und unterstützt haben», schrieb er.
Nach seiner Ankunft in Bizerte, Tunesiens nördlichster Stadt, gönnte sich Cook ein Bad im Mittelmeer. Dem britischen Sender Sky News sagte er – mit britischem Understatement: «Ich bin jetzt ein wenig müde.»
Cook startete seinen Lauf am 22. April 2023 am südlichsten Punkt Afrikas, dem Kap Agulhas in Südafrika. Seine Reise führte ihn mehr als 16'000 Kilometer weit bis nach Tunesien, wo er seinen Lauf am nördlichsten Punkt des Kontinents, dem Kap Ben Sakka, beendete. Am Ende seines Projekts hatte er nach eigenen Angaben 19 Millionen Schritte in 16 Ländern gemacht.
Mit seinem Lauf hat Cook mehr als 640'000 Franken an Spenden für die Organisationen Running Charity und Sandblast gesammelt. Das Ende des Projekts soll mit einer Feier in einem Hotel gefeiert werden.
Probleme mit Kriminellen und den Behörden
«Haltet eure Daiquiris bereit, Mädels und Jungs, das wird mega», schrieb Cook auf X. Vergangene Woche beschrieb er das letzte Jahr als «das härteste meines Lebens». Er habe in jedem besuchten Land «unglaubliche Menschen» getroffen, die «uns mit Liebe und Güte willkommen geheissen haben».
Ganz ohne Komplikationen lief die Aktion allerdings dann doch nicht ab. Nach eigenen Angaben war Cook in Angola mit vorgehaltener Waffe überfallen worden. Auch in der Demokratischen Republik Kongo wurde er angegriffen, dieses Mal von Männern mit Macheten. Zudem hätten ihm die Behörden in Algerien das Rennen fast ruiniert. Erst nach einem Videoappell, der Millionen Mal angeklickt wurde, erhielt der Brite doch noch ein Visum für das nordafrikanische Land.
Mit seinem Lauf wolle er andere Menschen dazu inspirieren, «ihren Träumen ein bisschen mehr zu folgen», hatte der aus Worthing in Südengland stammende Cook zu Beginn seines Projekts erklärt. «Ich bin ein ganz normaler Kerl, und wenn ich das kann, dann können die Leute das hoffentlich auch auf ihr eigenes Leben anwenden, wie auch immer sie wollen.»