Spektakulärer Auftakt in Wimbledon: Gleich mehrere Mitfavoriten müssen am ersten Tag die Segel streichen. Hier gibt's alles Relevante zum Tag zur Nachlese inklusive Video-Highlights.
Venus Williams scheitert an 15-jähriger Gauff
Die 15-jährige Cori Gauff schafft in der ersten Runde die Sensation und bezwingt in ihrem ersten Grand-Slam-Spiel überhaupt die fünffache Wimbledon-Siegerin Venus Wiliams 6:4, 6:4.
Die erst 15-jährige Cori Gauff hat in Wimbledon für eine grosse Überraschung gesorgt. Die Nummer 313 der Tennis-Welt entschied das Generationen-Duell zweier US-Amerikanerinnen mit Venus Williams dank eines 6:4, 6:4-Erfolgs für sich und zog damit als jüngste Spielerin seit 1991 in die zweite Runde ein. Gauff hatte zuvor im Alter von 15 Jahren und 122 Tagen als jüngste Spielerin in der Geschichte des Profi-Tennis seit 1968 die Qualifikation des Rasenturniers gemeistert.
«Ich weiss nicht, wie ich mich fühle. Es ist das erste Mal, dass ich weine nach einem Match, das ich gewonnen habe», sagte Gauff nach dem Sieg über ihr 39 Jahre altes Idol. Die ältere Williams-Schwester hatte schon zwei ihrer fünf Wimbledon-Titel gewonnen, bevor Gauff am 13. März 2004 geboren wurde. Das Talent trifft bei seinem Grand-Slam-Debüt in der zweiten Runde auf die Slowakin Magdalena Rybarikova.
Zverev: «Was gerade los ist, ist abartig»
Alexander Zverev scheitert in der ersten Runde von Wimbledon in vier Sätzen an Jiri Vesely – oder mehr an sich selbst. Erklärungen für die Niederlage findet der Deutsche vor allem abseits des Tennisplatzes.
Schwacher Zverev verliert gegen Vesely
Der deutsche Hoffnungsträger Alexander Zverev ist gleich in der ersten Runde ausgeschieden. Der beste deutsche Tennisprofi verlor gegen den tschechischen Qualifikanten Jiri Vesely 6:4, 3:6, 2:6, 5:7. Damit musste der Weltranglisten-Fünfte und French-Open-Viertelfinalist einen herben Rückschlag hinnehmen und setzte die ernüchternde deutsche Bilanz am Eröffnungstag des dritten Grand-Slam-Turniers fort. Kein einziger der sieben geforderten deutschen Tennisprofis erreichte die zweite Runde.
Enttäuschter Tsitsipas
Stefanos Tsitsipas suchte nach seiner Fünfsatz-Niederlage gegen den Italiener Thomas Fabbiano (ATP 89) keine Ausreden. «Ich weiss nicht, warum ich nicht schon in drei Sätzen verloren habe», sagte der Grieche. «Ich habe heute den Sieg nicht verdient.»
Dem Halbfinalisten von Melbourne war die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben. «Die Leute haben Erwartungen an mich, aber ich konnte nicht liefern.» Tsitsipas sagte, dass die Fünfsatz-Niederlage am French Open gegen Stan Wawrinka noch lange an ihm genagt und sich seine schwache Verfassung in den letzten Tagen im Training angekündigt habe.
Sensation: Osaka scheidet gegen Putintseva aus
Teichmann unterliegt Potapova
3. Satz
Potapova nimmt den Schwung aus dem zweiten Satz mit und nimmt Teichmann gleich die ersten beiden Aufschlagsspiele ab. Die schnelle 4:0-Führung lässt sie sich nicht mehr nehmen und verwandelt nach knapp zwei Stunden ihren ersten Matchball – Teichmann scheidet aus.
2. Satz
Der zweite Satz verläuft deutliche ausgeglichener, weder Potapova noch Teichmann schaffen den Servicedurchbruch – bis zum Stand von 4:4. Dann schlägt die Russin zu und kämpft sich anschliessend bei eigenem Aufschlag zum Satzausgleich.
1. Satz
Gegen die 18 Positionen besser klassierte Anastassija Potapova wehrt Jil Teichmann im zweiten Aufschlagsspiel drei Breakbälle ab und lässt der Russin anschliessend keine Chance mehr. Dank drei Sercivedurchbrüchen in Serie gewinnt sie den ersten Satz 6:2.
Titelverteidiger Djokovic schlägt Kohlschreiber.
Obwohl er sowohl im ersten als auch im zweiten Satz gleich zu Beginn ein Break kassiert, gewinnt Novak Djokovic seine Erstrundenpartie gegen Kohlschreiber ohne Satzverlust. Den Matchbericht finden Sie hier.
Golubic schlägt Swiatek in zwei Sätzen
1. Satz
Nach einem Blitzstart führt Viktorija Golubic nach zehn Spielminuten bereits im zwei Breaks und lässt sich diesen Vorsprung in der Folge nicht mehr nehmen. Der erste Satz geht mit 6:2 an die Schweizerin.
2. Satz
Auch im zweiten Satz legt Golubic schnell ein Break vor und kann beim Stand von 5:4 für den Gewinn des Matches aufschlagen. Nach fünf vergebenen Matchbällen kassiert sie im letzten Moment das Rebreak und muss in die Kurzentscheidung. Dort verwertet sie ihren insgesamt sechsten Matchball und zieht in die zweite Runde ein. Hier geht es zum Matchbericht.
Halep dank Sieg über Sasnovich in der zweiten Runde
Ein Duell der Generationen: 15-Jährige fordert 39-jährige Venus Williams
Als jüngste Spielerin überhaupt überstand Cori Gauff in diesem Jahr die Wimbledon-Qualifikation und steht im Alter von 15 Jahren erstmals im Hauptfeld. «Serena Williams ist der Grund, wieso ich Tennis spiele», sagte sie nach der geschafften Qualifikation und träumte von einem Duell mit der 23-fachen Grand-Slam-Siegerin. Dazu kommt es (vorerst) nicht – stattdessen wartet Serenas Schwester Venus.
Die 15-Jährige ist dennoch mehr als zufrieden mit ihrem Los: «Ich liebe meine Auslosung. Es ist ein Traum, gegen eine der besten Spielerinnen aller Zeiten zu spielen. Ich bin gespannt, wie ich mich schlage.» Zwischen den beiden Amerikanerinnen liegt ein Altersunterschied von 24 Jahren – beinahe ein Vierteljahrhundert. «Ich hoffe, ich spiele noch so gut mit 39 Jahren», sagt Gauff.
Serena Williams, die erst am Dienstag ins Turnier startet, äussert sich ebenfalls zum Duell der Generationen: «Venus spielt gegen eine Spielerin, die mich an sie erinnert – der Körperbau und alles.» Deshalb werde es auch für ihre 39-jährige Schwester speziell, die in Wimbledon insgesamt fünfmal triumphierte, ein spezieller Moment: «Es wird ein grosser Moment für Cori Gauff, aber auch für Venus.» Das Generationen-Duell ist als letzte Partie auf dem Court 1 angesetzt und startet ungefährt um 17:30 Uhr.
Die Spiele mit Schweizer Beteiligung am Montag
Wawrinka bezwingt Bemelmans
1. Satz
Ruben Bemelmans und Stan Wawrinka lassen es zunächst gemächlich angehen auf Court No. 2. – der Service funktioniert beim Romand zum Start überhaupt nicht. Dennoch führt Wawrinka nach drei gespielten Games mit 2:1 – in erster Linie deshalb, weil Bemelmans noch schlechter serviert. Und prompt gelingt dem Lausanner das Break zum 3:1 – bevor er umgehend zum 4:1 durchserviert. In der Folge halten die beiden Kontrahenten ihre Aufschläge – und Wawrinka entscheidet letztlich einen schwachen ersten Satz nach 33 Minuten zu seinen Gunsten.
2. Satz
Zu Beginn des zweiten Satzes ist Bemelmans für kurze Zeit der besser Spieler und schnuppert an Breakchancen. Doch Wawrinka übersteht diese Phase, ohne einen Breakball abwehren zu müssen. Postwendend gelingt dem Schweizer der Servicedurchbruch zum 3:2. Ab diesem Moment ist der Romands der besser Spieler auf dem Platz, legt kurz darauf ein zweites Break nach und serviert den zweiten Satz nach exakt 30 Minuten souverän nach Hause.
3. Satz
Auch im dritten Satz legt Wawrinka los wie die Feuerwehr, schafft das frühe Break zum 2:1. Bei eigenem Aufschlag bleibt er unangetastet und muss wie bereits in den ersten beiden Sätzen keinen Breakball abwehren. Nach einer Stunde und 28 Minuten verwandelt er den ersten Matchball zum ungefährdeten 6:3, 6:2, 6:2-Auftaktsieg und steht in der zweiten Runde. Zum Matchbericht.
Keys und Svitolina bereits durch
Die Zuschauer fluten die Anlage
Djokovic eröffnet den Centre Court um 14 Uhr Schweizer Zeit
Die Kathedrale des Welttennis steht unmittelbar vor der Eröffnung. Um 14 Uhr lanciert Titelhalter Novak Djokovic das Turnier auf dem Centre Court gegen Philipp Kohlschreiber. Bereits zuvor wird auf den Nebenplätzen ab 12 Uhr Schweizer Zeit gespielt. Statistisch betrachtet hätte es für den Deutschen noch schlimmer kommen können: Während er nämlich gegen Novak Djokovic immerhin zwei von zwölf Partien gewinnen konnte, steht in der Siegerspalte gegen Roger Federer nach wie vor die Null.
In Wimbledon ist ab heute jeder ein Polizist
In Wimbledon herrscht vor den 133. Championships erhöhte Alarmbereitschaft. Vor Turnierstart appellieren die Veranstalter gemeinsam mit der Londoner Polizei an die Wachsamkeit der Besucher. «Ihr seid unsere Augen und Ohren. Vertraut auf eure Instinkte und meldet Verdächtiges.»
Wawrinka und der Traum vom Karriere-Slam
Stan Wawrinka zählt in Wimbledon nicht zu den Top-Favoriten. Der Romand dürfte an der aktuellen Hierarchie Djokovic, Nadal, Federer nichts ändern. Der dreifache Major-Sieger bewies zwar in Roland Garros, dass er sich seiner Bestform weiter angenähert hat, Rasen war aber schon immer seine schwächste Unterlage.
Von den letzten fünf Partien in Wimbledon verlor er deren drei, für mehr als die Viertelfinals reichte es nie. Mit Daniel Vallverdu verstärkte der 34-jährige Waadtländer sein Trainerteam für die Rasensaison. Das Turnier an der Church Road wird zeigen, ob die Zusammenarbeit mit dem früheren Coach von Grigor Dimitrov Früchte trägt. Wawrinka trifft heute ab ca. 12 Uhr auf Court Nr. 2 auf den Belgier Ruben Bemelmans. «Ich hatte hier Hochs und Tiefs», so Wawrinka vor Turnierstart in einem Interview mit «SRF». Er sagt auch: «Ich spiele sehr gut und ich bewege mich sehr gut. Ich bin bereit und freue mich, anzufangen.»
Im bisher einzigen Aufeinandertreffen mit dem Belgier konnte sich Wawrinka 2015 in der 2. Runde der US Open problemlos durchsetzen.
Jil Teichmann im Wimbledon-Talk
Viktoria Golubic im Wimbledon-Talk
Die wichtigsten Partien des Tages
Roger Federer: Der ewige Favorit
Einmal mehr tritt Roger Federer in Wimbledon als Mitfavorit auf den Titel an. Das Timing für ein weiteres Hurra des Schweizer Rekordsiegers im Südwesten Londons scheint perfekt --> Zum Artikel.
Zverevs gemischte Gefühle
Alexander Zverev startet mit einer gewissen Unsicherheit in das Turnier. «Wenn es ganz doof läuft, fliege ich in der ersten Runde raus, aber ich kann eben auch im Halbfinale auf Djokovic treffen und dort vielleicht sogar gewinnen», so der Weltranglisten-Fünfte. Der 22-Jährige trifft in der ersten Runde am Montag auf den tschechischen Weltranglisten-108. Jiri Vesely, der im vergangenen Jahr in Wimbledon das Achtelfinale erreicht hatte.
Vor dem Turnier
Das dominante Männer-Trio
Die Ü30-Spieler Djokovic (32 Jahre), Roger Federer (37) und Rafael Nadal (33) dominieren noch immer die Grand-Slam-Turniere. Die letzten zehn Major-Titel haben sie untereinander aufgeteilt. «Vielleicht wird sich das bei diesem Turnier ändern. Wer weiss das schon?», sagt etwa Zverev, was nicht sonderlich optimistisch klingt. Zuletzt durchbrach Stan Wawrinka bei den US Open 2016 die Dominanz.
Die Grand-Slam-Misson von Serena Williams
Zu gern würde die einstige langjährige Nummer eins der Tennis-Welt ein weiteres Mal eines der vier Grand-Slam-Turniere gewinnen und mit der Rekordhalterin Margaret Court (24 Titel) gleichziehen. Doch Serena Williams läuft die Zeit davon, Ende September wird sie 38 Jahre alt. Wird Wimbledon ihre letzte Chance? Bei den French Open schied die US-Amerikanerin schon in der dritten Runde aus.
Die Doppel-Konkurrenz
Hauptsächlich wegen des Comebacks von Andy Murray rückt die Doppel-Konkurrenz mehr in den Fokus. Murray, der im Einzel zweimal Wimbledonsieger wurde, hatte Ende Januar schon sein nahendes Karriereende verkündet und kehrte nach einer Hüft-Operation doch zurück. Mit dem Franzosen Pierre-Hugues Herbert kann sich der Schotte Chancen ausrechnen.
Das Ende der Marathon-Matches
Über elf Stunden und drei Tage zog sich 2010 das Match zwischen John Isner und dem Franzosen Nicolas Mahut. 2018 standen sich der Südafrikaner Kevin Anderson und Isner im Halbfinale im zweitlängsten Wimbledon-Match der Geschichte sechs Stunden und 36 Minuten gegenüber, Anderson gewann 26:24 im fünften Satz. Solche Marathon-Matches bleiben den Spielern diesmal erspart. Bei 12:12 im entscheidenden Satz wird nun ein Tiebreak gespielt.