Stan Wawrinka und Dominic Stricker brillieren an den Swiss Indoors. Vor allem Wawrinka zeigt sich mit einem Erfolg gegen die Weltnummer 3 Casper Ruud von seiner besten Seite.
Stan Wawrinka, nur noch die Nummer 194 der Welt, feierte den schönsten Erfolg der letzten Monate. In der 1. Runde der Swiss Indoors gewinnt der 37-jährige Waadtländer klar 6:4, 6:4 gegen den French- und US-Open-Finalisten Casper Ruud. Im Achtelfinal trifft Wawrinka am Donnerstag auf den Amerikaner Brandon Nakashima (ATP 44).
Nach dem brillanten Sieg verriet Wawrinka, dass er sich nach dem US Open von Dani Vallverdu als Coach getrennt hat. Für die letzten Jahre seiner Karriere will er nun sein Buch mit dem Schweden Magnus Norman «schliessen», wie er es ausdrückt.
Die genauen Modalitäten seien noch offen, aber Norman werde wieder sein Hauptcoach sein, mit dem er die wichtigsten Turniere vorbereitet. Mit dem ehemaligen French-Open-Finalisten gewann Wawrinka drei Grand-Slam-Turniere, 2014 das Australian Open, 2015 Roland Garros und 2016 das US Open. In Basel liess sich die erneute Zusammenarbeit schon mal gut an.
Stricker schlägt Cressy
Zuvor war Dominic Stricker (ATP 129) ein kleiner Exploit gelungen. Der 20-jährige Berner bezwang die Weltnummer 34 Maxime Cressy aus den USA 7:6 (7:4), 6:3. Im Achtelfinal trifft Stricker am Mittwochabend erstmals auf den als Nummer 5 gesetzten Spanier Pablo Carreño Busta (ATP 15).
Den in Paris geborenen Cressy bezwang Stricker in diesem Jahr schon zum zweiten Mal, nach Stuttgart im Juni auf Rasen. Im ersten Satz konnte der Schweizer gegen den 2,01 m grossen, guten Aufschläger eine 5:3-Führung nicht nützen, im Tiebreak half ihm Cressy aber mit gleich zwei Doppelfehlern. Im zweiten Durchgang gelang Stricker das einzige und bereits entscheidende Break zum 4:2. Nach knapp eineinhalb Stunden nützte er seinen ersten Matchball ganz cool mit einem Ass.
Murray kämpft sich durch
Der dreifache Grand-Slam-Champion Andy Murray ist erst zum zweiten Mal nach 2005 in Basel dabei und zog den Kopf nach einem 1:4-Rückstand im dritten Satz gegen den russischen Qualifikanten Roman Safiullin (ATP 93) noch aus der Schlinge.
Nach 2:40 Stunden setzte sich der 35-jährige Schotte 6:7 (5:7), 6:3, 6:4 durch und schwärmte danach von der grandiosen Atmosphäre in der fast vollen St. Jakobshalle. «An einem Nachmittag unter der Woche ist das nicht aussergewöhnlich», stellte er beeindruckt fest. «Ein paar der Leute müssten wohl eigentlich bei der Arbeit sein.»