Novak Djokovic bleibt nach dem Eklat an den US Open der Pressekonferenz fern. In den sozialen Netzwerken zeigt er sich aber zerknirscht und entschuldigt sich für den Vorfall.
«Diese ganze Situation lässt mich wirklich traurig und leer zurück», heisst es in einem in der Nacht zum Montag veröffentlichten Instagram-Eintrag des 33 Jahre alten Serben. Er wolle sein Fehlverhalten auf dem Platz und die darauf folgende Disqualifikation als «Lektion» für seine Entwicklung nehmen und sich als Mensch und Spieler verbessern.
«Es tut mir extrem leid, dass ich ihr solch einen Stress bereitet habe. So unbeabsichtigt. So falsch», schreibt Djokovic. Er habe sich bei den Turnier-Veranstaltern erkundigt, die Linienrichterin fühle sich okay. Er nenne ihren Namen aus Respekt vor der Privatsphäre nicht, fügt er an. «Ich entschuldige mich beim US Open und bei allen, die durch mein Verhalten betroffen sind.»
«Das ist natürlich unglaublich bitter. Er ist disqualifiziert worden für einen grossen Fehler.»
Boris Becker kommentiert den Vorfall bei Eurosport. Becker war in der Vergangenheit drei Jahre Trainer von Djokovic.
Djokovic hatte in seinem Achtelfinale in New York am Sonntag gegen den Spanier Pablo Carreno Busta nach einem verlorenen Aufschlagspiel im ersten Satz wütend einen Ball weggeschlagen und dabei eine Linienrichterin am Hals getroffen. Zwar hatte Djokovic den Ball nicht mit Absicht in Richtung der Linienrichterin geschlagen, sie ging aber zu Boden und hatte danach sichtlich Probleme mit der Atmung.
Was für ein Jahr für Novak Djokovic
Für den Serben setzt sich damit ein turbulentes Jahr fort. Anfangs dominierte Djokovic die Szene und gewann die Australian Open. Während der Coronapause sorgte er dann mit seiner Adria Tour für negative Schlagzeilen und wurde selbst positiv auf das Virus getestet. Zuletzt sorgte er dann auch noch mit der Gründung einer neuen Spielergewerkschaft für Aufsehen. Alles lief in New York darauf hinaus, dass Djokovic seinen 18. Grand-Slam-Titel gewinnen würde.
Nun wird Djokovic alle seine Weltranglistenpunkte von den US Open und das bislang verdiente Preisgeld verlieren, wie der amerikanische Tennisverband mitteilte. Weitere Strafen könnten noch hinzukommen. Zumal er auch die obligatorische Pressekonferenz ausfallen liess und kommentarlos von der Anlage verschwand.