«Wimbledon fehlt mir» Standing Ovation für Roger Federer auf dem Centre Court

sda

3.7.2022 - 19:00

Der Centre Court von Wimbledon feiert seinen 100. Geburtstag und erstmals wird planmässig am mittleren Sonntag gespielt. Der Star ist einer, der rekonvaleszent ist: Roger Federer.

Er spielt erstmals seit 1998 (!) nicht im Hauptfeld von Wimbledon, und dann ist er doch plötzlich da: Roger Federer. Unter stehendem Applaus schreitet der achtfache Champion aus der Schweiz im dunklen Anzug mit Krawatte auf den Centre Court. Und er macht den Tennisfans Mut.

Federer will nochmal als Spieler zurückkommen

«Ich hoffe, noch einmal als Spieler zurückzukommen», sagt der 40-jährige Basler. Seinen letzten Ernstkampf absolvierte er vor fast genau einem Jahr bei der Viertelfinal-Niederlage in Wimbledon gegen Hubert Hurkacz. Er habe damals schon gewusst, dass dieses Jahr schwer werde. «Aber Wimbledon fehlt mir schon.»

Im Moment plant er nach seiner dritten Knieoperation mit einem Comeback beim Laver Cup im September (ebenfalls in London) und den Swiss Indoors in Basel Ende Oktober. Federer gehörte zu den ehemaligen Siegern, die im Rahmen einer Feier zum 100-jährigen Bestehen des Centre Courts auf den Platz gebeten wurden. Er stand neben dem in seinem Trainingsanzug etwas deplatziert wirkenden Novak Djokovic. Der Serbe hatte aber eine gute Entschuldigung, er bestritt etwas später seinen Achtelfinal.

Wimbledon bricht nämlich mit einer 145-jährigen Tradition: Seit diesem Jahr gehört der so genannte «Middle Sunday» zum offiziellen Turnierprogramm. Nur viermal – 1991, 1997, 2004 und 2016 – war die goldene Regel gebrochen worden. Jedes Mal war ausgiebiger Regen an den ersten sechs Turniertagen und damit ein grosser Rückstand im Programm Schuld daran.

Tickets für Flüchtlinge und Pflegende

Nun gibt es diesen Tag Pause auch in Wimbledon nicht mehr. Als Grund geben die Verantwortlichen an, dass die Technologie der Rasenpflege mit der Zeit besser geworden sei und dass so mehr Menschen die Möglichkeit auf Tickets beim Prestige-Event erhalten würden. An diesem Sonntag wurden mehrere tausend Mitarbeiter aus der Pflegebranche sowie Flüchtlinge aus der Ukraine, Afghanistan und Syrien, die sich im Stadtteil im Südwesten Londons niedergelassen haben, ans Turnier eingeladen.

sda