Rundumschlag Papa Djokovic: «Federer ist schon lange neidisch auf Novak»

SB10

19.2.2020

Srdjan Djokovic meint, die Leistungen seines Sohnes Novak wird zu wenig gewürdigt.
Srdjan Djokovic meint, die Leistungen seines Sohnes Novak wird zu wenig gewürdigt.
Bild: Getty

Srdjan Djokovic, Vater des Weltranglistenersten Novak Djokovic, bemängelt den fehlenden Respekt gegenüber seinem Sohn und kritisiert dabei vor allem einen Tennisspieler: Roger Federer.

Srdjan Djokovic ist im Gegensatz zu früher nur selten in der Spielerbox seines Sohnes zu sehen. Doch das hält den 58-Jährigen nicht davon ab, seine Meinung regelmässig in den Medien kundzutun. Jüngst gab er der serbischen Zeitung «Novosti» ein Interview. Dort kritisierte er vor allem Roger Federer: «Federer ist ein herausragender Tennisspieler, aber das Gleiche kann ich nicht über seine Menschlichkeit sagen.»

Der Schweizer gönne niemandem ausser sich selbst Erfolge, ist sich Djokovic senior sicher: «Federer ist auf Novak neidisch seit dem Moment, an dem ihm der Durchbruch gelang, weil ihm bewusst wurde, dass mein Sohn besser ist als er und ihn überragen wird.»

Der Grund für den grossen Groll gegen den Rekord-Grand-Slam-Sieger liegt möglicherweise schon lange zurück: Als Djokovic einst als 19-Jähriger gegen Federer spielte, legte der Serbe immer wieder Behandlungspausen ein, was den Baselbieter verärgerte.

Umso mehr schmerzt es Srdjan, wie gut Federer in der Öffentlichkeit im Vergleich zu seinem Sprössling wegkommt. Obwohl sich Novak immer äusserst sportlich verhalte, habe er noch nie eine Fair-Play-Auszeichnung erhalten, während Federer stets diese Preise einheimse, meint er pikiert.

Novak Djokovic will die Debatte nicht anheizen

Sein Sohn und frischgebackener Australian-Open-Sieger hat eine andere Sichtweise, wie er in Belgrad gegenüber der einheimischen Presse erklärt: «Es wurde viel darüber geschrieben, dass ich nicht geliebt werde. Ich rede nicht gerne über mich selber, aber mein Eindruck ist ein anderer. Ich verspüre viel Sympathie und Unterstützung für mich. Wenn ich gegen Federer und Nadal spiele, ist die Mehrheit der Zuschauer sicher auf ihrer Seite, aber das bedeutet nicht, dass die Leute mich hassen und ich ganz Serbien gegen die Welt aufbringen muss, weil man mich angeblich nicht mag. Ich mag diese Geschichten à la «Serbien-gegen-die-Welt» nicht.»

Solche Shirts mag Novak Djokovic nicht.
Solche Shirts mag Novak Djokovic nicht.
Bild: Keystone

Der 32-Jährige meint: «Natürlich will man immer, dass einem die Leute unterstützen, aber ich will keine Negativität aufkommen lassen. Denn selbst wenn die Leute mich nicht überall lieben sollten, wieso soll ich diese Sache noch befeuern? Ich will mich nicht mit zu vielen negativen Dingen befassen. Manchmal lasse ich mich von Dingen ablenken: der Schiedsrichter, das Publikum, der Wind, etc. Ich stehe dazu, ich bin nicht perfekt, und mache wie jeder Mensch Fehler, aber ich versuche jeden Tag besser zu werden.»

Eine gute Tat war sicherlich, als er auf einer Strasse in seinem Quartier ein paar tennisspielende Kinder entdeckte und sich spontan dazu entschied, mitzuspielen. Sein Kommentar dazu: «Es war ein grosser Spass!»

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